Wäre das Leben ohne Tod genauso lebenswert oder würde der Tod dem Leben seine Bedeutung nehmen?

Irgendwann, wenn man alt ist, erkennt man das es Zeit ist zu gehen. Man hat vieles gesehen. So ziemlich alles erreicht und es treten nur noch belanglose Wiedeholungen ein. Zum Schluss bleibt Langeweile und die Erkenntnis nicht der Mittelpunkt des Lebens zu sein. Man möchte dann auch gehen und Frieden finden.

Ich kann mir vorstellen, dass man irgendwann ohne den Tod im Stillstand "endet", weil man einfach unendlich viel Zeit hat um irgendwas zu tun oder auszuprobieren, sodass man es irgendwann gar nicht mehr tut - denn ob heute oder in tausend Jahren ist dann einfach egal. Wahrscheinlich würde uns das auch depressiv machen.

So bitter es ist, dass die Dinge enden, leider ist das aber auch der Teil, der dem Leben Würze verleiht und der z.B. Begegnungen und Momenten ihre Bedeutung gibt.

Bedeutung nehmen würde ich nicht sagen. Das Leben bis 50, 60, 70 wird dadurch wahrscheinlich nicht schlechter als es jetzt auch ist. Irgendwann in dieser Range fängt es aber gewaltig an zu kippen. Wir machen mit zunehmendem Alter kaum noch was neues, aber genau das macht das Leben interessant. Und es wird auch immer schwerer noch etwas neues zu beginnen, da der Körper einfach nicht mehr so mitmacht. Ab dem Punkt wird das Leben zunehmend langweiliger und der Tod sehr wahrscheinlich irgendwann willkommen. Wenn wir aber nicht nur den Tod abschaffen, sondern auch den Alterungsprozeß, und wir bleiben für immer im Bereich 20-30, dann wäre das Leben vermutlich für einige 100 Jahre lebenswerter. Aber auch hier kommt vermutlich der Punkt, an dem einem langweilig wird.

Der Tod durch Organversagen etc. gibt dem bzw. diesem Leben Bedeutung.

Es würde einem irgendwann einfach langweilig werden.