Überstunden bei Festlöhnern
Hallo zusammen,
ich bin bei uns im Personalbüro eingesetzt (bin zwar Personalsachbearbeiterin, aber darf nix ohne die Zustimmung / Freigabe meiner Chefs machen).
Mein Chef behauptet, dass es in der Firma keine Überstunden gäbe, ordnet diese aber an. Jetzt bei der anstehenden Prüfung der Arbeitszeitkonten durch ihn, befürchte ich, dass er einigen Mitarbeitern Stunden streichen will.
Die Mitarbeiter die nach Stunden bezahlt werden, werden monatlich voll ausbezahlt und sind davon nicht betroffen.
Was ist aber mit jemandem, der ein festes Gehalt hat. Z.B. 3000€ brutto im Monat und 40h Woche. Arbeitszeit durch den Chef regelmäßig über 10h. Aktuell 860 Überstunden.
Ich finde: die Überstunden dürfen nicht gestrichen werden und der AG also mein Chef muss zeitnah für einen Ausgleich (entweder Stundenabbau oder ausbezahlen) gewährleisten und darf nicht einfach die angeordneten Überstunden auf 0 setzen. Das steht auch im Arbeitsgesetz geschrieben.
Wie würdet ihr argumentieren, wenn ihr einen Chef habt, dem das trotzdem egal ist?
Kurze Ergänzung:
es geht hier nicht um mich, sondern um einige andere Mitarbeiter. Ich mach aber die Lohnabrechnungen und finde das Vorgehen des Chefs nicht richtig!
Ist das irgendwo vereinbart, dass die Überstunden angesammelt statt monatlich ausgezahlt werden?
nein. nur das diese vom AG gegengezeichnet / genehmigt sein müssen
7 Antworten
Advocard ist Anwalts Liebling...
Fachanwalt für Arbeitsrecht und Problematik schildern, in der Regel reicht ein freundliches Schreiben.
Bei einem Stundenlohn von ca. 17,44€ (3000 Brutto bei 40 Wochenstunden)
sprechen wir hier über ein Volumen von fast 15000€. da kann man auch schon mal 200 investieren wenn keine Rechtschutzversicherung vorhanden ist.
Was ist aber mit jemandem, der ein festes Gehalt hat. Z.B. 3000€ brutto im Monat und 40h Woche. Arbeitszeit durch den Chef regelmäßig über 10h. Aktuell 860 Überstunden.
Pauschal: Diese sind in Zeitausgleich umzuwandeln. in Ausnahmefällen darf der Chef diese aus auszahlen.
Pro Stunde den Stundenlohn, bei 3.000€ wären dies ca 17€
Ich finde: die Überstunden dürfen nicht gestrichen werden und der AG also mein Chef muss zeitnah für einen Ausgleich (entweder Stundenabbau oder ausbezahlen) gewährleisten und darf nicht einfach die angeordneten Überstunden auf 0 setzen. Das steht auch im Arbeitsgesetz geschrieben.
Das sieht auch der Gesetzgeber so
Dann gibt es einen Anwalt der ihm das dann mitteilen wird.
Jeder AN der sich dies gefallen lässt ist selber Schuld!
Du bist nicht verantwortlich, du hast klare Anweisungen. Das müssen die AN selbst mit dem Chef klären. Gibt es einen Betriebsrat? Du kannst die Kollegen auch vorwarnen.
bei 50 Leuten haben wir aktuell keinen Betriebsrat.
Ohne entsprechende Vereinbarung dürfen angeordnete Überstunden nicht angespart werden, sondern sind mit dem jeweiligen Gehalt auszuzahlen.
Das Verhalten deines AG muss sich niemand bieten lassen. Werden Überstunden nicht bezahlt, werden auch keine mehr geleistet. Ganz einfach - wenn alle zusammenhalten.
Von dir verlangt dein AG, dass du deine Arbeit nicht korrekt machst. Eine unangenehme Situation.
Ihr solltet in Erwägung ziehen, einen Betriebsrat zu gründen. Gegen sowas kann man sich wehren.
was steht im Arbeitsvertrag, wer Gehalt bekommt, muss nicht zwingend Überstunden für Lau machen. zumal die der Chef angeordnet hat.
gehalt überstunden abgegolten - Suchen
kann sein dass da paar Stunden stehen die mit dem Gehalt abgegolten sind.
Vertraglich leider nix geregelt. Nur das der MA aus betriebsbedingten Gründen mal Mehrarbeit macht. Diese muss aber gegengezeichnet werden bzw. angeordnet werden
Wenn es offiziell eine Überstundenkonto gibt, und die Überstunden angeordnet sind, ist das natürlich nicht ok
das Problem ist nur, das Gesetz interessiert meinen Chef nicht. Nur werde ich als Lohnbuchhalter wenn wirklich mal ein Mitarbeiter Beschwerde einreicht dann dafür verantwortlich gemacht