Stille Meditation oder geführte Reise – welche Meditationsform passt zu dir (und warum)?

7 Antworten

Das größte Problem ist ja an nichts anderes zu denken. Es kommen ja immer irgendwelche Gedanken, die nicht dahin gehörten. Daher ist eine geführte Meditation erst mal einfacher. Es gibt ja Techniken, dass man die fremden Gedanken "begrüßt" und dann wieder gehen lässt. Ist natürlich nicht so einfach.


Ich praktiziere Zazen, damit mein Geist zur Ruhe kommt und ich ganz im hier und jetzt verweilen kann. Das lange Sitzen auf dem Kissen kann oft schmerzhaft sein, aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran. Es ist nur der Schmerz, der mit der Zeit vergeht, wenn man nicht an ihm anhaftet. Der Geist wird leer und schöpft wieder neue Kraft und Zuversicht! ;-)


Ich liebe Traumreisen mit Klangschalen Begleitung.


Bei mir funktioniert sowas nicht.

Immer, wenn ich meinen Herzschlag bewusst höre oder spüre, werde ich nervös.

In einer Klink sollte ich mal an einer Gruppen-Traumreise teilnehmen. Entspannendes Meeresrauschen im Hintergrund, wir sollten uns an einem Strand befinden.

Als wir anschließend nach unseren Erlebnissen berichtet haben, haben alle geschwärmt wie schön das doch war, so am Strand zu liegen und so. Und ich so: Was soll ich sagen, nerviges Kindergekreische, Möven, die über mir hin und her fliegen, Eisverkäufer preisen ihre Ware an, Muttis schreien nach ihren Kindern, dass sie nicht so tief ins Wasser gehen sollen - realistische Szenerie eben. Was sagt die Therapeutin mir: Frau Tarani, Sie können nicht abschalten.

Ach was?!

Welche Art der Meditation bevorzugst du – und warum?
Was hilft dir, in die Ruhe oder Klarheit zu kommen? Nutzt du eher stille Meditationen, wo du mit dem Atem oder den Gedanken arbeitest – oder lieber geführte Meditationen, z. B. mit bestimmten Themen, inneren Bildern oder gesprochenen Anleitungen?

Ich würde sagen, dass ich da mein ganz eigenes Ding mache. Ich bevorzuge es, mich selbst dabei entfalten zu können und meinem Inneren näher zu kommen. Da jeder Mensch individuell ist, halte ich von geführten Mediationen nichts, weil sie mich nicht weiterbringen, sondern nur zu einem gewünschtes Bild oder einen gewünschten Zustand lenken. Etwa eine halbe Stunde bevor ich mit der Meditation starte, höre ich Musik, die mich entspannt und ruhig ist. Aktuell meistens türkische/osmanische Klänge oder Duduk, mein persönlicher Favorit. Musik begleitet mich auch durch die Meditation und hilft meiner Konzentration und meiner Ruhe. Meist dunkle ich auch mein Zimmer ab, um meinen Körper herunterzufahren. Hauptsächlich mache ich Meditationen für mich selbst und auch um möglichen Kontakt zu meinen Göttern aufzubauen, was während Meditationen meistens gut klappt. Während dieser eigenen Mediationen entdeckt man sich selbst und die Welt.

Was sind für dich die größten Herausforderungen beim Meditieren?
Z. B. innere Unruhe, abschweifende Gedanken, mangelnde Motivation, körperliche Unruhe, Einschlafen etc.

Um ehrlich zu sein, eigentlich habe ich irgendwann einfach angefangen, ohne mir groß den Kopf zu zerbrechen. Das Ziel meiner Meditation erschließt sich mir oft erst, wenn ich schon mittendrin bin. Ich finde es nicht schwer, einfach still zu sitzen und für eine Weile "nichts" zu tun. Danach bin ich immer gelassener und entspannter. Höchstens fehlt mir manchmal die Motivation anzufangen, aber wenn du dabei bist, bist du froh darüber, dass du dich aufgerafft hast.

Wie gehst du mit diesen Schwierigkeiten um?
Hast du Tricks, kleine Routinen oder persönliche Erfahrungen, die dir geholfen haben, dranzubleiben oder tiefer zu gehen?

Ich habe gelernt, dass man nichts erzwingen kann und der eine etwas länger braucht, als der andere. Motivation ist oft das einzige was mir fehlt. Manchmal merke ich auch, dass es an dem einen Tag besser klappen würde, als an einem anderen. Diesem Instinkt oder Bauchgefühl gehe ich meistens nach.

Nachtrag: Ich führe ein Meditationstagebuch, um meine Erfahrungen und Fortschritte festzuhalten und zu verfolgen. Kann ich jedem empfehlen, das auch zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin seit zwei Jahren ethnische Hellenistin

RalfMusto 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 10:51

Herzlichen Dank für Deine sehr interessante, differenzierte und ausführliche Antwort.