Sollte man die Kirchensteuer in Deutschland abschaffen?
Sollte man die Kirchensteuer in Deutschland abschaffen?
Deutschland ist weltweit das einzige Land, in der es Kirchensteuer gibt. Die Kirche, egal welche Konfesion, ist ein Wirtschaftsunternehmen und unterhält nicht nur "Gotteshäuser", also Kirchen, sondern auch Kindergärten, Pflegeheime und Krankenhäuser sowie Friedhöfe, sowie vereinzelt Beratungsstellen.
Die Kirche ist politisch aktiv, was bestimmt nicht ihre Aufgabe ist. Das hat mit Gott nichts zu tun. Es gibt viele kirchliche Feiertage und seltsamerweise auch ein "Kirchengericht"
Die Kirche bittet immer wieder, man soll Straftaten von Kirchenmitarbeitern nicht immer gleich bei der Polizei anzeigen, sondern dem zuständigen Bischof melden, dann entscheidet das Kirchengericht.
Straftaten zu verfolgen und zu bestrafen ist aber nun Mal Aufgabe von Polizei und Justiz!
Die Kirche erhebt in Deutschland Kirchensteuer und schreibt dann noch zusätzlich Rechnungen, wenn man einen Mitarbeiter, also Pfarrer oder Pastor in Anspruch genommen hat, z.B. Konfirmation / Komminion, Hochzeit, Beerdigung oder ähnliches.Zusätzlich wird auch noch der Klingelbeutel herum gereicht. Für was zahlt man dann eigentlich die Kirchensteuer?
Ich denke, die Kirche hat sich aus der Politik komplett heraus zu halten und sollte sich nur noch um ihre göttliche Arbeit kümmern.
Würde man das Wirtschaftsunternehmen Kirche in einen Verein umwandeln, würde die Kirchensteuer entfallen. So ist es auch bei anderen Glaubensgemeinschaften. Dann könnte jeder darüber nachdenken, ob er in den Verein Kirche eintritt und eine Mitgliedsgebühr / Mitgliedsbeitrag bezahlen möchte oder eben nicht.
Aber jeder der in das Berufsleben einsteigt zahlt ja ungefragt automatisch einfach Kirchensteuer, ob er will oder nicht. Tritt jemand aus der Kirche aus, kostet es auch nich zusätzlich eine "Bearbeitungsgebühr".
Die Kirche wäre so auch aus politischen Aktivitäten ausgeschlossen.
Inzwischen habe ich schon öfter bei Beerdigungen freie Trauerredner gesehen, die ihre Arbeit sogar angenehmer als ein Pfarrer / Pastor gemacht haben.
Gerade in der jetzigen Zeit in der alles absolut überteuert ist, hat kaum noch jemand Geld für Kirchensteuer übrig. Wenn man es so sieht, müsste jeder Kirchensteuerzahler die Kirchenmitarbeiter mehrere Stunden täglich in Anspruch nehmen, damit sich die Steuer für ihn rechnet. Wer von uns ehrlich gesagt macht das?
9 Antworten
Tritt aus und gut ist. Jeder hat das Recht dazu.
Ich war noch nie Mitglied, hab folglich auch noch keine Steuern gezahlt und muss mich nicht ärgern.
Die Kirche bittet immer wieder, man soll Straftaten von Kirchenmitarbeitern nicht immer gleich bei der Polizei anzeigen, sondern dem zuständigen Bischof melden, dann entscheidet das Kirchengericht.
Das klingt sehr nach katholischer Kirche. In meiner evangelischen Kirche habe ich so etwas noch nie gehört und ich persönlich würde selbstverständlich zur Polizei gehen.
Ich bin seit 37 Jahren so alt wie ich bin aus rechtlichen Gründen aus der Kirche etc was an Steuern angeht schon längst ausgetreten. Ich bin so gesehen steuerrechtlich davon befreit. Es ist immerhin meine persönliche Entscheidung und mein persönliches Recht
Zu deiner Frage: Kann man gerne abschaffen. Weil du hast mitbekommen neulich in der Presse und News was eigentlich wirklich mit dem Geldern passiert. Wer einstecken kann, aber nix austeilt, der gehört falsch aufgehoben in der heutigen Gesellschaft. Eine Straftat ist das gar nicht. Niemand darf dazu gezwungen werden. Selbst die Polizei und die Justiz nicht.
Wer austritt wird nicht besteuert. Das entscheidet jeder selbst. Kein Grund zu weinen.
Ich zahle das gerne und unterstütze damit auch Wohltaten der Kirche.
Auch in anderen Ländern gibt es eine Art Abgabe an Glaubensgemeinschaften. In Österreich nennt man es Kirchenbeitrag, in der Schweiz gibt eine regionale Kirchensteuer, in Schweden eine Kirchenabgabe, in Italien und Spanien ist es - ähnlich wie bei uns - an die Einkommenssteuer angelehnt usw.
Manchmal ziehen die Steuerbehörden diese Abgabe ein, manchmal die Kirchen. In Deutschland erhebt nicht die Kirche die Kirchensteuer, sondern der Staat!
Die Kollekte, die im Gottesdienst eingesammelt wird, ist nicht für institutionelle Aufgaben da, sondern wird in den meisten Fällen an Hilfswerke abgeführt. Das wird aber auch immer erklärt und wenn es nur auf dem Gottesdienstzettel der aktuellen Woche steht.
Was Du über Straftaten schwurbelst stimmt hinten und vorn nicht. Heutzutage arbeitet die Bistumsleitung mit externen Anwälten zusammen, die sofort jede Anschuldigung - ohne Einfluss von Bischof und Co. - an die Polizei und Staatsanwaltschaft weiterleitet. Dort geht es seine Wege.
Die kirchlichen Gerichte kümmern sich nicht um solche Sachen, sondern kommen nur zum Zug, wenn man gegen das Kirchenrecht verstößt. Zum Beispiel könnte ein Straftäter seine Lehrbefugnis verlieren - das kann ein weltliches Gericht nicht. Oder jemand wird exkommuniziert, also aus der Kirche ausgeschlossen.
Ich verstehe die Aufregung nicht, gehen wir vom Durchschnittseinkommen aus (4.479 €) zahlt ein Familienvater von zwei Kinder 0,- Euro Kirchensteuer. Ein Single mit dem selben Einkommen, gerade mal 50 Euro (ca. 1 %) - und einen Teil erhält er über die Lohnsteuerabrechnung wieder zurück.
Für 50 Euro pro Monat darfst Du Deinen Pfarrer 1 Std. in Anspruch nehmen. Da reicht ein Gottesdienstbesuch.
Beispiel von mir. Ich zahlte in 2023 im Jahr 3456.--€ Kirchensteuer Dass ein Single mit einem Einkommen von 4479.--€ nur 50 Euro bezahlen muss ist falsch.
In Italien wird keine Kirchensteuer erhoben. wer wil und kann, der spendet .
Bei uns zieht der Staat die Kirchensteuer ein und erhält für diesen Aufwand eine Vergütung aus dieser Steuer. Neben der Kirchensteuer gibt es bei uns in Bayern auch noch das Kirchgeld Hierüber erhält man bei Fälligkeit einen Bescheid .
Thema Pädophile Hier hat die Kirche über Jahrzehnte alles vertuscht, was es zu vertuschen gibt .Erst als Betroffene sich an die Öffentlichkeit wandten, wurde das zumThema .Die Kirche war keinesfalls bereit, hier bei der Aufklärung mitzuwirken. Das hat dem Image der Kirche sehr geschadet.
Erst auf massiven Druck hin, hat man verstanden, dass es so nicht weiter gehen kann. Die meisten der Vergehen sind verjährt. Die Täter , bis auf wenige, kamen straffrei davon Seitens der Kirche gab es auch keine Strafanzeigen gegen die pädophilen Priester .Wenn etwas herauskam, wurden die Priester in andere Pfarreien versetzt und damit war das Thema erledigt.
Die Kirche hat eine eigene Gerichtsbarkeit. Taten der pädophilen Priester sind Angelegenheit der Justiz und nicht der kirchlichen Gerichte..
Die Gehälter der Priester werden vom Staat bezahlt und nicht aus der Kirchensteuer .
Entscheidet sich jemand in ein Kloster zu gehen, war es üblich, dass vorhandenes Erbe (Pflichtteil) an das Kloster ging Ob das heute noch so ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
..