Sollte Deutschland die Atomenergie wieder zulassen?
Seit Jahrzehnten streiten Befürworter und Gegner erbittert darüber. Wie ist die Stimmung hier? Aktuell wird bei dem trüben Wetter vor hohen Strompreisen gewarnt und in Bayern liebäugelt man mit tschechischer Kernkraft in der Politik.
18 Antworten
Die Abhängigkeit Frankreichs von Atomstrom hat im Sommer 2022 die Energiekriese verstärkt, So musste rund die Hälfte der Kernreaktoren abgeschaltet werden, weil an diesen sicherheitskritische Mängel bestanden, oder diese wegen der Hitze nicht mehr gekühlt werden konnte. Weiterhin führten die Kosten für Neubau und Instandhaltung zu einer Erhöhung der Preise um 67%.
Die erhöhten Preise sind auch ein Problem des Atomstroms im Vereinigten Königreich ein Problem. So haben sich die Errichtungskosten für das AKW Hinkley Point C dermaßen erhöht, dass der Strom für 16,7 Cent pro Kilowattstunde veräußert werden muss. Der Großhandelspreis liegt bei rund 8 Cent pro Kilowattstunde.
Nebenher sind die Kosten für die Endlagerung des hochradioaktiven Abfalls immer noch nicht geklärt. Hier werden also erhebliche Kosten nur auf künftige Generationen verschoben.
Ich war gegen den Ausstieg und jetzt bin ich gegen den Wiedereinstieg.
Warum?
Man hätte die Technik noch eine Weile länger ausnutzen sollen, weil der Atommüll war jetzt eh schon da.
Aber jetzt wieder neuen zusätztlichen Atommüll zu produzieren, für eine Energiequelle die erst in 10 Jahren zur Verfügung steht ist einfach nur dumm.
- Wie kommst du auf die 10 Jahre?
- Was verstehst du unter Atommüll? Ist dir bewusst, dass das Allermeiste dieses Mülls überhaupt nicht endgelagert werden muss?
- Ist dir bewusst, dass irgendwo anders genau der gleiche Müll entsteht, wenn wir Strom importieren?
In einem Atomkraftwerk fällt permanent Atommüll an - nicht nur abgebrannte Brennstäbe sondern auch kontaminiertes Baumaterial das bei Reparaturen oder Umbauten anfällt usw.
Ein Teil davon muss eingelagert werden und ein Teil ist nur sehr schwach radioaktiv.
Dann sind da noch die Reaktorbauteile, Wärmetauscher, Pumpen usw. die bei einem Rückbau entsorgt werden müssen.
Hätte man die abgeschalteten Kraftwerk noch ein paar Jahre laufen lassen, hätte sich letzteres kaum auf die Menge des Atommülls ausgewirkt.
Jetzt sind die Kraftwerke aber schon abgeschaltet und sie sind nicht mehr funktionstüchtig - mal eben einen Schalter umlegen funktioniert nicht und wird auch nicht wirtschaftlich sein.
Einzig die Stromtrassen mit denen die abgeschalteten Kraftwerke mit dem Stromnetz verbunden waren sprechen noch für die Nutzung der Standorte.
Aber bis die ganzen Beschlüsse gefasst worden sind und die alten Kraftwerke instant gesetzt werden gehen mindestens 10 Jahre ins land.
In der Zwischenzeit werden andere Kraftwerksbetreiber im Ausland ihre Kapazitäten ausbauen und ihren Strom günstiger anbieten als wir es mit neuen Meilern könnten.
Hast du schon von den 1000 Mal mehr Uran im Meerwasser gehört als es an Land gibt? 4,5 Milliarden Tonnen oder der Asteroideneinschlag, der die Dinosaurier auslöschte, Mal 750!!
Hab ich pi mal Daumen ausgerechnet, also nicht ganz genau.
Ja es gibt Uran im Wasser aber das ist so extrem verdünnt, dass es keine Rolle für unsere Gesundheit spielt.
Ein Leck geschlagenes Endlager von dem aus größere Mengen Radioaktivität ins Grundwasser gelangt ist dagegen eine große Gefahr
Mir geht's eher um die Gewinnung. Es wird z.B. in China an extrem engmaschigen Netzen und anderer Dinge geforscht.
Man kann Deutschland nicht mit einer Industrienation wie China vergleichen
? Deutschland ist eines der wenigen Industrieländer auf der Welt.
Wenn die Betreiber gewaltige Summen in die Sicherheit investieren, um Störfälle wirklich 100-prozentig auszuschließen und wenn die Endlagerungsfrage abschließend so geklärt ist, dass die Abfälle für immer so aufbewahrt werden, dass sie mit absoluter Sicherheit nie jemandem schaden werden, dann ja.
Neue Kraftwerke sind zu teuer. Da gibt es bessere Alternativen.
Da gibt es bessere Alternativen.
Die da wären? Und komm mir jetzt nicht mit Wind- und Sonne. Ohne Backup durch klimaschädliches Gas + Kohle wären hier längst die Lichter aus.
Gaskraftwerke waren für den Übergang vorgesehen, das sie sehr flexibel eingesetzt werden können. Den Ausbau der Netze und Speicherausbau hat man verpennt. Das ungelöste Endlagerproblem bleibt natürlich bestehen.
ich wäre auf jeden Fall dafür, denn seit wir unsere Kernkraftwerke abgeschaltet haben, haben wir nicht genügend "eigenen" Strom, um alle notwendigen Bedürfnisse (privat und Industrie) zu bedienen, deswegen wird teurer Strom aus dem Ausland zugekauft (was wir alle auch im eigenen Portomonaie negativ spüren) und dieser Strom aus dem Auslang (zB Frankreich und Schweden) kommt zu einem nicht geringen Teil aus Kernkraftwerken, da stellt sich doch jedem einigermaßen vernünftig denkenden Menschen die Frage "Was hat uns und der Umwelt das Abschalten unserer Kernkraftwerke gebracht?" in meinen Augen der Umwelt gar nix, und uns teureren Strom, und außerdem einen Trend, das Industrie auch wegen hoher Strompreise ins Ausland abwandert und hier Arbeitsplätze weniger werden - also mein Fazit - Lieber Heute als morgen wieder die Kernkraftwerke einschalten, sie sind zwar auch in meinen Augen nicht die allerbeste Löung Strom herzustellen, aber bis wir allen Strom, den wir benötigen durch erneuerbare Energie gewinnen können, brauchen wir die Kernenergie, und sie ist allemal besser und "sauberer" als Kohlekraft