Solar/PVanlagen wie sind Eure Erfahrungen? Würdet ihr das empfehlen wollen/können - oder nicht?
- Macht so eine Anlage Eurer Meinung nach Sinn?
- Was habt Ihr bezahlt?
- Habt ihr einen Speicher?
6 Antworten
Den meisten ist nicht klar, dass man mit einer PV Anlage nicht reich werden kann oder in irgendeiner Form unabhängig wird. Diese "Endlich unabhängig" Werbung ist völliger Unsinn.
Man kann im Sommer zwar Prima von seiner PV Anlage leben wenn man das ganze Dach voll Solarzellen hat. Aber nur wenn dann der Batteriespeicher nicht nur die Nächte sondern auch schlechtes Wetter überbrücken kann.
Im Herbst und Frühling wird das dann alles sehr eng und man muss sich schwer einschränken. Und im Winter muss man dann fast wie im Mittelalter leben.
Finanziell lohnt sich PV nicht so richtig. Die Anschaffungskosten und Wartungskosten hat man erst nach vielen Jahren wieder raus. Und wenn man das dann mal alles abbezahlt hat und anfängt Geld zu sparen, dann wird es bald wieder Zeit für eine neue Anlage da die alte verschlissen ist.
Strom aus dem Stromnetz ist einfach noch viel zu billig.
Notstrom ist schon interessant. Denn wenn man die Kosten für ein Stromaggregat und die Bevorratung großer Mengen an Sprit mit rein rechnet die sich ja nur "im Fall der Fälle" bezahlt machen, dann steigen die Kosten so weit, dass eine PV Anlage tatsächlich billiger ist.
Egal ob Dieselaggregat oder PV Anlage, entweder muss man bei Stromausfall mit Kabeltrommeln hantieren um das Wichtigste mit Strom zu versorgen oder man verkabelt das Haus um.
Die PV Anlage hat gegenüber dem Dieselaggregat nur den einzigen Vorteil, dass man keinen Sprit braucht und sich das System langsam kostenlos selber auftanken kann.
Also eine normale PV Anlage an sich bringt einem kaum Finanzielle Vorteile, macht einem ohne sehr große Investitionskosten auch nicht unabhängig und der Umwelt bringt das auch nicht so viel da die Produktion der Anlage viele Umweltgifte und massiv CO₂ frei setzt.
Bei den meisten Systemen die Batterie haben kommt man auch nicht an den "Saft" dran um einen unabhängigen Wechselrichter anschließen zu können.
Irgendwie stelle ich mir bei der "Endlich Unabhängig" Werbung vor, dass dedr ein Knacki ist der gerade in den Innenhof geführt wird und schreit "Endlich Frei!"
Ich habe meine Anlage 2020 mit 10 kWp gebaut und 2024 auf 18,4 kWp erweitert. Ohne einen Speicher hat mich das etwa 36 k€ gekostet. Amortisieren wird sich das innerhalb der Laufzeiten wahrscheinlich nie, dafür hätte ich von Anfang an gleich auf die maximale Größe ausbauen müssen. Mit der anfänglich kleineren Anlage wären dieser Punkt nach etwa 13 Jahre erreicht gewesen.
Im letzten Jahr habe ich 16899 kWh produziert, davon konnte ich 4535 kWh (26,8 %) selbst verbrauchen. Hauptsächlich ging es mir bei der Erweiterung jedoch um den Winter: 2039 kWh produziert, 1966 kWh (96,4 %) Eigenverbrauch, 1469 kWh zugekauft.
Wenn ich den Zukauf übers Jahr jetzt einmal im Schnitt mit 28 ct/kWh rechne (mehrere Stromtarife) und die Einspeisevergütung mit etwa 8,5 ct/kWh (ist noch nicht ganz raus, da Anlagenerweiterung) komme ich auf einen Jahresüberschuss von etwa 1400 Euro. Es wären also etwa 25½ Jahre bis zur Amortisierung bezogen auf den Anschaffungspreis.
Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind da allerdings schon enthalten.
Aber es wird letztlich doch schneller gehen: Die Themen BEV und Strompreiszonen stehen noch an. Bei letzterem werde ich leider in der teuren Süd-Zone landen, was den Strompreis um bis zu 2,2 ct/kWh in die Höhe treiben könnte.
Zudem sind die mittlerweile neuen Speichertechnologien billiger erhältlich; bei der Erstanschaffung hätte sich das bei meinem Verbrauchsprofil auf jeden Fall noch nicht gerechnet. Vielleicht ja jetzt: Immerhin finden 47,5 % meines Zukaufs in der Nacht statt.
Ja, das macht Sinn. Aber man muss sich genau überlegen was man braucht und dazu vorher viel über seinen Stromverbrauch rausfinden. Wann braucht man eigentlich wieviel Strom. Daraus ergibt sich dann der Bedarf und damit auch die technische Auslegung der Anlage.
Dann ist es natürlich noch wichtig zu schauen wo, in welche Richtung und wieviele Solarpanels man aufstellen kann. Außerdem spielen Sonnenstände und vor allem Beschattung vor allem im Herbst und Frühjahr der Panels ein wesentlich Rolle. Daraus ergibt sich dann die mögliche Performance der Anlage.
Ich habe 4 Solarpanels mit je 500Wp auf dem Dach. Wegen meinem Strombedarf über den Tag sind die in drei unterschiedlichen Himmelsrichtungen auf mein Dach gesetzt worden. Ich habe dann einen Marstek Speicher Jupiter E mit 5kW Speicherleistung, 2kW Einspeise- und 800W Abgabeleistung und ein passendes Smartmeter. Das ganze ist also noch ein Balkonkraftwerk, was die Installation sehr kostengünstig gemacht hat.
Bezahlt habe ich zusammen dann für die Hardware 2400€, für den Aufbau muss ich drei Freunde zu jeweils einem Steakhousebesuch einladen (sagen wir mal so 250€) und erzeuge bei normal sonnigen Tagen damit dann sagenhafte 14kWh an Strom den ich auch großteils verbrauche. Ein Trick dabei ist, dass ich zwar nur 800W einspeisen kann, aber die Batterien die Überproduktion über den Tag speichern und Nachts damit meinen Verbrauch auf fast Null fahren.
Ja, das klingt echt gut. Solche Freunde sind halt bares Geld ;o) 14Kwh klingen nach seeehr optimistisch und vermutlich kann man die Anzahl der Tage, an denen das produziert wird, dann an zwei Händen abzählen....
Ich benötige nur diese 14kWh. Meine Wärmepumpe im Winter zu versorgen ist wegen der fehlenden Sonne Unsinn und würde die Anlage nur sehr teuer machen. Wenn du an deinen Händen 150 Finger hast, dann wären das enorm viel.
O.k. Danke
.....und was verbraucht jetzt die Wärmepumpe um alle Räume auf - sagen wir gemäßigte 20 Gad - erwärmen zu können?
Also ich heize schon eher auf 22,5 bis 23 Grad und brauche dann so 2750kWh Strom. Wenn man das auf 20Grad „umrechnet“ dann wären das so 2400kWh inklusive Warmwasser. Aber mein Haus ist auch sehr gut gedämmt.
Hab da auch schon drüber nachgedacht und bevorzuge die Variante, wenig Strom zu brauchen und gegeb. ohne Strom klarzukommen.
Ja, das wärs - ein Traum. Wenn man die Strompreise betrachtet allemal.
Ist natürlich ein ganz anderer Lebensstil.
Wenn man keine Gefriertruhe haben will, muss man sich eine andere Art der Vorratshaltung einfallen lassen, bzw. ausgraben, wie unsere Vorfahren das gemacht haben.
Und wenn man keinen Kühlschrank in Betrieb haben will, richtet sich das, was man isst, danach, was zuerst gegessen werden muss.
Aber ich fand es nicht so schwer, mich umzugewöhnen.
Das ich nicht wirklich so gerne graben möchte..... 😂
Das Beste ist eigentlich wenn man sich so eine Balkonanlage kauft, die gibt es schon für unter 200€ mit 2x 450W PV-Module und 800W Wechselrichter. Man muss das dann auch anmelden und sieht eine Weile die Daten, kann die PV-Module mal eine Weile einfach nur hinlegen oder an der Hauswand befestigen. Ich habe damit auch erst mal eine Weile rumgespielt bis sich da ein gewisses Gespür entwickelt hat. Man sieht was an Energie rein kommt, welche Probleme es mit der Verschattung gibt und welche Eigenarten die Wechselrichter haben.
Im Endeffekt haben wir uns dann ein paar Akku angeschafft und noch etliche PV-Module, Wechselrichter usw. da man so auch ein eAuto nutzen kann und es eben auch voll bekommt.
Die Investition und der Aufwand ist aber nicht zu unterschätzen, man muss sich damit eine ganze Weile beschäftigen und man sollte das ganze System auch gut verstehen.
Wir zahlen jedes Jahr ein paar tausend Euro für elektrische Energie, daher hat sich das schon gelohnt. Man hilft damit aber eben auch das Netz zu entlasten und die Abhängigkeit Deutschlands von Öl/Gas zu reduzieren.
Man muss das auch so sehen: Die ganzen Kriege die es in den letzten beiden Jahrzehnten gab, also Irak, Nordafrika, Ukraine, da hat man zwar gesagt dass sie aus humanitären Gründen geführt werden, es um Demokratie geht und damit die Menschen dort ein besseres Leben haben. Real ging es aber um Energie (Gas/Öl) und den Einfluss verschiedener Staaten auf andere Staaten, nicht um die Menschen. Menschen sind dabei in großer Zahl getötet worden.
Also wenn man hier wenigstens einen Teil der Energie selbst herstellt (zu 100% werden wir erst mal nicht autark werden), dann erhöht man das Angebot auf dem Weltmarkt und ist wenigstens selbst nicht mehr an dem Gemetzel beteiligt.
Wenn Deutschland oder die EU diese Mengen an Öl und Gas nicht mehr aus dem Ausland einkaufen muss, dann bekommen die Saudis, Amis und Russen auch nichts mehr von uns, somit wären wir weniger erpressbar.
....und wo kommt der ganze Strom dann her?
E - Mobile, Hausgeräte, Wärmepumpen etc. - erpressbar bleiben wir - davon geh mal aus.
Das verrückte ist, dass zu manchen Zeiten auch noch zu viel Strom produzieren, den wir im Ausland nicht verkaufen können. Wir zahlen sogar noch für jede Kwh 5 Cent drauf damit sie den bitte, bitte abnehmen.
Das wichtigste sind also Speicher, Speicher und noch mal Speicher und die müssen auch noch bezahlbar werden....
Ich habe hier 64kWh Speicher aufgebaut, andere haben über 250kWh, aber die haben beide ein e-Auto und brauchen es auch täglich.
Wenn man drei Tage überbrücken kann, dann ist das schon gut.
Manch einer hat sich einen dynamischen Strom-Tarif geholt, der hat dann alle 15 Minuten einen anderen Strompreis. Im Winter ist die Nachfrage höher, da wird man dann wohl auch mehr zahlen, im Sommer könnte man dann zu manchen Zeiten eben sehr günstig den Akku aus dem Netz laden. Ich will mal sehen wie das bei anderen Leuten so läuft, aber wahrscheinlich braucht man dafür wirklich viel PV auf dem Dach/Garage/Gartenhaus/Carport. Aber bei anderen Leuten scheint das ja zu laufen.
Richtig, denn ohne Strom von draußen und vielleicht noch ohne Speicher, keine Unabhängigkeit.