Sind die meisten Menschen zwar ab 18 oder 21 Jahren körperlich erwachsen, aber nicht geistig Erwachsen und darum im Prinzip unvernünftig?

9 Antworten

Manche Menschen halten sich für zu überzeugt, um sich eines besseren belehren zu lassen und wollen lieber auf andere Menschen herabblicken. Sturheit ist keine Weisheit.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 07.11.2024, 22:57

Ich denke, sie verstehen nicht was glauben ist.

Roguerouge  08.11.2024, 00:20
@kaempferdersonne

Sich im Recht zu sehen mit welchem Konstrukt auch immer ohne abzuweichen, egal was das aktuelle Argument ist, ist Sturheit.

Roguerouge  09.11.2024, 23:51
@kaempferdersonne

Du kannst weitere Synonyme benutzen, aber du bestätigst nur alles, was ich schreibe. Daher fühle dich frei, weiter zu leugnen.

Jeder wird geistig reif wenn die Zeit dafür kommt, aber ich denke mal die meisten 18-21 jährigen sind innerlich noch Kinder

Zum Thema „nicht geistig Erwachsen“:

Leider heutzutage ja.

Es gibt Studien zum Thema „human self-domestication“. Denn man hat festgestellt, daß unsere Gehirne wieder kleiner geworden sind, und unser Erscheinungsbild kindlicher, mit verzögerter Entwicklung. Zudem sind wir auch sehr viel zahmer.
All das sind Eigenschaften einer domestizierten Spezies. So wie Haustiere niedlicher aussehen als ihre tatsächlich wilden Äquivalente, oft kaum mehr Jagdinstinkte haben, und alles mit sich machen lassen.

Ich bestreite dabei das „self-“. Eher waren es gewisse Gruppen, die so sehr separat lebten, daß sie quasi zur Subspezies wurden oder auf dem Weg dahin sind.
Die religiösen Ehen, bei der man nur ein Kind bekommen durfte wenn man die Erlaubnis der Kleriker hatte, welche diese nur gab wenn man brav gehorchte, ist das älteste und größte Eugenikprogramm der Welt, und zielte genau darauf ab.
Und der Adel, der alle zu Dienerschaft machte, besteht ja heute nahtlos in den Industriellen fort, welche alle ihre Produkte darauf optimieren, so „einfach“ (lies: dümmster gemeinsamer Nenner) wie möglich zu sein. Während Andere aus Angststörung alles immer „sicherer“ (lies: entmündigender) haben wollen.
So daß wir immer mehr zu braven und zahmen Konsumenten verblöden.

Es ist nicht bewußt. Aber es ist klar absichtlich.

Und meiner Beobachtung nach erreichen sehr viele nie mehr überhaupt das Ende der Pubertät. Konzepte wie „Beleidigung“ und „angegriffen sein“, aus denen man eigentlich als Erwachsener auswachsen sollte, bleiben erhalten.

Und noch schlimmer: Mittlerweile gibt es sogar Leute, die rückwirkend die Geschichte umschreiben, und behaupten, es hätte nie Erwachsene gegeben (!!) und alle würden das immer nur faken. … Sorry?? Ich war noch dabei, als die Leute noch nicht so waren!! Ich bin selber nicht so! … Was wird passieren wenn selbst Leute wie ich weggestorben sind?? … Wird das dann wie beim Holocaust, wo jetzt wo quasi alle Zeugen tot sind, die Lügner wieder frei behaupten können das wäre alles nie so gewesen?

Mittlerweile scheinen viele sogar beim Entwicklungsstand Vierjähriger stehenzubleiben!
Daher die ganze Welle der Empöhrten, die quasi mit dem Fuß aufstapfen wie Kinder in der Trotzphase, und verlangen daß sich alles nach ihrer Pfeife dreht.

Die nächsten Jahrzehnte werden spannend. … Denn so kann man keine Gesellschaft mehr aufrechterhalten. … Spätestens wenn die Bonzen und Kleriker niemanden mehr finden, der geistig dazu in der Lage ist, die Menschenställe für sie genug unter Kontrolle zu halten, um ihnen weiter Wohlstandraub zu bescheren.

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Zum Thema „Weise / durch Emotionen gesteuert“:

Dieses „weiser logischer Spock VS dummer emotionaler Kirk“-Bild ist ein sehr veralteter pseudowissenschaftlicher Trugschluß. Ich vermute er stammt (vor Freud) aus der Ecke derer, die auch glaubten die Sonne würde sich um die Erde drehen, „Tiere“ wären nur „seelenlose Automatons, deren Existenz dem Menschen dient“, Schwarze wären Untermenschen, Frauen wären primitiver als Männer, und überhaupt wären sie selber als einzige „von Gott auserwählt“ und gaaanz besonders.

In Wirklichkeit sind Emotionen nicht weniger „logisch“ als Rationalität. Sie sind nur die Granate statt das Sniper-Gewehr. Sie sind die breite Übersicht, statt der enge Scheuklappen-Fokus. Man braucht beides!
Ich mein, Empathie ist eine Emotion! Und sie ist einer der Hauptschlüssel des Erfolgs sozialer Spezies!

Das schlimmste ist aber immer dieser Glaube, es gäbe rein rationale Gedankengänge, und man könnte aus dem Nichts rational denken. In Wirklichkeit beginnt JEDER Gedanke mit einem Gefühl. Das triggert dann Muster, welche Erinnerungen und Emotionen auslösen. u.s.w. Und irgendwann am Ende im „höheren“ Hirn (ach sind wir nicht erhaben und durchlaucht und von Gott auserwählt! 🤮) kommen dann die „rationalen Gedanken“. „Instinkt“ ist in dem Sinne auch eher ein Begriff aus einer veralteten Begriffswelt. Wo genau hört „Instinkt“ auf und fängt „rationale Vernunft“ an? Bei welchen Neuronen? 🤣

Zum Thema: Quasi alles was Freud je behauptet hat, ist mittlerweile widerlegt. Wenn er etwas behauptet hat, ist es statistisch also wahrscheinlicher daß das Gegenteil wahr ist, als daß es wahr ist! Und dieser „Es“/„Ich“/„Über-Ich“-Kram ist ein schwerer Fall davon!

Wenn man erwachsen ist und vernünftig (wie du schreibst) heißt das noch lange nicht, daß man dann klug ist. Genau so wenig, wie man dumm ist, wenn man geistig nicht vernünftig ist.

Erwachsen körperlich oder geistig, vernünftig und unvernünftig, reif unreif.....das ist doch alles relativ. Wir in Europa finden eine gelbe Banane reif, woanders wird gewartet bis sie braun ist, weil sie sie dann erst als reif befinden. Bei uns wird sie dann weggeschmissen.

Das mit der Reife und dem Vernünftig sein, so wie du es beschreibst, ist meiner Meinung nach bei jedem einzelnen Menschen ganz verschieden. Und ich bin der Meinung, daß es einen Menschen sympathisch macht, wenn er nicht ganz so reif und vernünftig ist, sich seine Unvernunft und kindlichen Schalk noch bewahrt. Das Leben ist oft ernst und schwierig, wir lachen zu wenig und sehen alles zu verbissen.


Man gewinnt ständig an Lebenserfahrung hinzu und könnte die "Vernunftgrenze" daher beliebig bis ins hohe Alter verschieben. Vom heutigen Standpunkt aus war ich selbst mit 50 in mancher Hinsicht noch unreif und unvernünftig.

Die meisten (nicht alle!) sind aber mit 20 zumindest keine Kinder mehr. Die Unerfahrenheit verleiht auch Antriebe, die in diesem Alter einfach noch notwendig sind.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 08.11.2024, 22:44

Wenn du nicht weise bist, kannst du nicht vernünftig sein und musst instinktiv handeln.