schwierige, aber wichtige Themen

3 Antworten

Weil vielen Menschen die Fähigkeit abhanden gekommen ist, Mitgefühl auszudrücken. Außerdem wird die Gesellschaft, in der wir leben, zunehmend oberflächlich - das kommt auch durch die vielen schlimmen Nachrichten. Man stumpft einfach ab.

Darüber hinaus glauben Menschen, dass bestimmte Themen - Tod z.B. - schlimme Ereignisse nach sich ziehen. Nach dem Motto: Was wir nicht thematisieren, passiert auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

victoria28410  19.10.2024, 21:01

Du hast völlig recht. Warum spricht man so selten über Tod, Krankheit, Leid?

Die meisten Menschen verdrängen es, sie haben Angst vor dem Tod und (schweren) Krankheiten. Aber irgendwann werden sie damit konfrontiert. Ein Philosoph hat das man als "Grenzsituation" bezeichnet. In diesen "Grenzsituationen" zeigen wir, was für ein Mensch wir sind.

Vielleicht darf ich dir folgende Erzählung von einem russischen Schriftsteller empfehlen: " Der Tod des Iwan Iljitisch" von Leo Tolstoj. Tolstoj lebte zwar im 19. Jahrhundert, doch die Dinge, die er in der Erzählung beschreibt, sind nach wie vor aktuell.

Ich denke das liegt daran,daß für viele der Tod und die damit verbundenen Ereignisse,als unangenehm empfinden. Ich weiß auch nicht warum. Bei uns,also zu meiner Kindheit war das unausprechlivher als Sex und ich komme aus einem erzkonservativem spanisch katholischen Hause. Deswegen habe ich das nie verstanden, wenn danach sowieso das Paradies auf uns wartet, warum die Angst?

Ein Grund kann sein, daß man sich dieses Paradies durch ein entsprechendes Leben verdienen muß. Leider zweifeln viele daran, daß sie dessen würdig sind. Was für mich noch verwirrender wurde,als ich mich eingehender mit der Institution beschäftigte, die das Paradies anbot. Langer Rede kurzer Sinn. Ich erkannte für mich,daß das alles nicht stimmen konnte, wenn die Kirche sich nie an die Gebote hielt, warum wir? So schlimm kann es ja nicht sein, wenn die,die es predigen selber dagegen handeln. Die müssen es ja wissen. Für mich nur noch ein lächerlicher Mumpitz. Ich betrachte auch das Leben als kein Wunder. Es war aufgrund der Möglichkeiten eine fast logische Konsequenz und absolut überbewertet. Wir kommen, wir gehen. Fertig. Keine Bedeutung,kein Sinn. Einfach nur zeitlich begrenzte Existenz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
  1. Nicht für jeden ist die eigene schwere Krankheit, die Angst vor dem Tod ein Tabuthema.
  2. Wenn ich jemandem sagen muss "halt bitte gerade mal dein Mund" dann hat jemand eine sensible Situation nicht begriffen. Manchmal schlimme Krankheitssituation oder Beerdigung.

Nicht immer hat man die Kraft in der Situation sofort psychologisch gut zu antworten.


MINTnavi 
Beitragsersteller
 19.10.2024, 20:59

Es ist tatsächlich oft so das für betroffene einer schweren Krankheit oder deren folgen keine Tabuthemen sind, gesellschaftlich ist es jedoch leider oft immer noch so.

Und es ist natürlich klar, das man manchmal jemandem sagen muss "halt bitte gerade mal deinen Mund“ wen jemand eine sensible Situation nicht begreift.
Ich hatte aber Situationen gemeint in denen es nicht Nachvollziehbar ist, ein Beispiel damit ist vielleicht verständlicher was ich meine.
In meiner ersten Klasse in der ich Gesundheit unterrichtet habe, kam beim Thema Trauer die Frage, was eigentlich Tot ist. Darauf war eine andere Schülerin entsetzt und hat gesagt über so etwas redet man nicht. Auf die frage warum man darüber nicht spricht , wusste sie es nicht sie hat nur gesagt das ihr das bisher immer gesagt wurde.

Das man in einer sensiblen Situation, nicht die kraft hat zu antworten oder einfach nicht will, ist etwas ganz anderes.

marga60rita  19.10.2024, 21:48
@MINTnavi

Keine Ahnung warum die junge Frau entsetzt war, über den Tod Worte zu fassen. Die Familie hat ihr bis dahin nicht geholfen. Es gibt so viele Glaubensrichtungen auch soviele Kriegserfahrene, die nicht über den Tod sprechen können, Jeder bräuchte eigentlich eine Therapie, denn kranke Menschen haben wir schon genug. In Zukunft wird das ein Thema sein - was macht man mit den Kriegstraumaisierten Eltern undgeschädigten Kindern?

MINTnavi 
Beitragsersteller
 19.10.2024, 21:56
@marga60rita
was macht man mit den Kriegstraumaisierten Eltern undgeschädigten Kindern?

Am besten helfen. In der realität erweißt sich das allerdings leider oft als schwer.

Bei diesem Mädchen war aber der Fall das sich gezeigt hatt, das sie zwei eigentlich sehr offene Eltern hatte, die selbst eben gesagt bekommen haben das man darüber nicht spriecht. Und so zieht es sich manchmal durch Generationen, und niemand weiß mehr warum etwas so ist.