Partner unglücklich mit Hobby
Ich versuche, dass ganze mal kurz zu erklären. Mein Mann (35) spielt seit fast 30 Jahren in seinem Heimatort im Fussballverein. Er ist ein total Fussballbegeisterter, der dem Ganzen sehr viel Zeit und Ehrgeiz widmet. In den letzten Jahren ist er aber zunehmend unzufrieden. Er kommt oft vom Training oder Spiel nach Hause, weil zu wenig Spieler da sind, keine Beteiligung der Mannschaftskollegen, alles oft nicht so mehr läuft wie er das möchte. Er ist dann jedesmal richtig down und der Rest des Tages ist für ihn gelaufen.
Mir fällt es schwer ihn jedesmal wieder aufzubauen, zumal ich auch das Gefühl habe, er will in diesen Momenten lieber seine Ruhe. Jetzt habe ich ihm, nachdem er wieder total niedergeschlagen heim kam, den Vorschlag gemacht, sich mehr auf sein anderes Hobby Laufen zu konzentrieren. Er läuft immer wieder und ich habe ihm vorgeschlagen sich eine Läufergruppe zu suchen und darüber dann auch Kontakt mit anderen Gleichgesinnten zu bekommen. Das er Fussball bei den "Alten Herren" ja ebenfalls noch weitermachen kann, aber eben nicht mehr so verbissen.
Aber statt das er sich wirklich mal darüber Gedanken macht, wirft er mir vor, ich würde mich nicht für sein Hobby interessieren und ihn auch nicht unterstützen. Er würde seinen Verein nicht im Stich lassen, nur weil es mal nicht so gut läuft. Ich bin ziemlich verärgert darüber. Ich möchte ihm wirklich helfen und hoffe für ihn, dass ein anderes Hobby ihm besser tut und er mal etwas neues ausprobiert. Aber er hängt so an dem Alten fest. Idealisiert das richtig und wird sauer, sobald ich gegen Fussball was sage. Dabei macht ihn das selbst seit Monaten unglücklich.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich ihm gegenüber noch verhalten soll. Ich kann ihn ja auch nicht darin bestärken, weiter zu spielen und nicht aufzugeben, wenn ich das absolut nicht so sehe. Wie seht ihr die Situation? Verhalte ich mich falsch und sollte ihn mehr unterstützen? Oder was sagt ihr?
9 Antworten
Einfach machen lassen bis er selbst realisiert das es sinnlos ist
Ich kann dich gut verstehen, unser Nachbar war der Chef von einem Jägerzug ( wie heißt die Position Hauptmann, Leutnant?, Habe keinen militärischen Background) jedenfalls hat sich der Zug wegen Nachwuchsmangel aufgelöst.
Von einem Tag auf den anderen von100 auf Null, in einer Stadt in der das Schützenwesen einen Stellenwert hat wie an wenigen anderen Orten.
Alte Herren zu finden welche neu dazugekommen halte ich für enorm schwierig und wie attraktiv die Truppe für den Nachwuchs ist?
Außer ihm Verständnis entgegen zu bringen sehe ich da nicht viele Alternativen.
Da würde ich mich einfach raushalten. Sein Problem, nicht Deines.
Ich lebe auch in einer Partnerschaft - aber wer sich wegen eines liebevollen Ratschlages selbst völlig kindisch aufführt, dem würde ich nicht mehr helfen, denn offensichtlich ist keine Hilfe erwünscht.
Wenn er mit solchen Aussagen kommt, dann sagst du ihm klar und deutlich, dass er seine Launen nicht an dir auszulassen hat. DU bist nicht schuld wenn "die alten Herren" in der Brotdose schlafen anstatt zum Training oder Spiel zu erscheinen.
Wenn er möchte, dass der Verein läuft, dann muss er sich dort auch auf die Hinterbeinchen stellen und mal eine Ansage machen anstatt nur wie ein Schluck Wasser in der Gegen rum zu stehen. Vereine funktionieren nicht von selbst. Da muss es immer eine Führungspersönlichkeit geben die den Leuten in den Poppes tritt.
Wenn er will dass es läuft, muss er es zum laufen bringen. Und das kannst du ihm auch genau so sagen.
Er hängt sich da wirklich schon viel rein. Er ist da wirklich einer der wenigen der etwas für den Verein tut. Die anderen sind halt leider nicht so. Aber er hat das Gefühl, dass wenn er aufhört, alles zusammenbricht und es dann seine Schuld ist.
Ich würde mich nicht einmischen lass ihn das machen was er möchte
Naja ganz so einfach ist es in einer Partnerschaft/Ehe auch nicht. Wenn er zunehmend frustriert ist, kann ich das nicht einfach ignorieren. Wir haben Kinder, es ist nicht in meinem Sinne, dass mein Mann unglücklich ist.