Nach einem Geschlecht fühlen?
Also z.B. "Ich bin ein Junge aber ich fühle mich wie ein Mädchen". Ich habe nichts gegen solche menschen aber kann man sich überhaupt wie ein Junge oder Mädchen fühlen?
Oder ist es einfach ein Problem in unserer Gesellschaft, dass mit den Geschlechtern Stereotypen verbunden sind die dafür sorgen, dass sich Menschen des jeweils anderen biologischen Geschlechtes eher zu diesen Geschlechts-Stereotypen passen?
Es heißt ja nicht, dass wenn du biologisch ein Junge bist, du nicht mit Mädchen abhängen darfst oder keine Röcke tragen darfst usw... Es wird halt nur von unserer Gesellschaft leider zum Teil nicht akzeptiert...
Man sollte in bestimmte bereichen (öffentliche Toiletten, Duschen,...) meiner Meinung mach weiterhin nach dme biologischen Geschlecht unterteilen, aber ich denke, ein mentales Geschlecht gibt es nicht.
Wie seht ihr das?
Danke an alle Antwortenden! Ich jabe durch eure Antworten einige Interessante Sichtweisen zu diesem Thema kennengelernt und werde in Zukunft noch mehr toleranz und akzeptanz aufweisen.
9 Antworten
Ich denke, daß man diese Gefühl tatsächlich nur hat, wenn es nicht übereinstimmt. Ich fühle mich weder explizit männlich, sehend, hörend, gehend oder zweiarmig. Ich fühle mich noch nicht mal explizit gesund, obwohl ich es bin. Tritt das Gegenteil ein, dann fühlen wir das sofort. Wer blind wird, nichts mehr hört oder auch nur einen Schnupfen hat, fühlt das sofort und will wieder zurück in den »richtigen« Zustand. Und exakt so ist das meiner Meinung nach mit dem Geschlecht. Haben wir das richtige, dann haben wir kein spezifisches Gefühl dafür, beim falschen ist aber sofort das Gefühl da.
Es gab Menschen die ihr Kind im anderen Geschlecht aufgezogen haben, Resultat Selbstmord
Damit möchte ich sagen, das äußerlicher Einfluss auf das innere empfinden, also das gefühlte Geschlecht, nicht funktioniert.
Man kann mit Gewalt versuchen es zu ändern, das klappt aber nicht.
Das hat das Beispiel auch verdeutlicht.
Das Kind hat sich dem äußeren Druck gebeugt, ist aber am Konflikt mit dem gefühlten Geschlecht zerbrochen, das meinst du doch?
Es wurde in eine Rolle gezwängt die nicht zu ihm passten und hat sich dann selbst umgebracht ja.
Weil du sagtest ja, das wie andere jemand sehen Einfluss darauf hat wie man sich selbst fühlt, oder habe ich das falsch verstanden?
Ich meinte, dass das Bild, das andere von einem haben, auf das eigene Fühlen Einfluss hat. Aber nicht in dem Sinn, dass es zu einer Umpolung käme, sondern, wie du schreibst zu einem massiven Konflikt, der mit einer Selbsttötung enden kann.
Achso, ja da bin ich bei dir.
Menschen einfach sein lassen, und nicht das eigene Bild jemand aufzwängen.
Also das ist natürlich ein extremes Beispiel gewesen, aber ich finde selbst so Zeug wie Kinder in eine Berufliche Richtung drängen wollen ein no go.
Das Fühlen wird doch erst im sozialen Kontext zu einem benennbaren Zustand. Ich fühle mich als Frau oder Mädchen, also so, wie die meisten anderen Frauen oder Mädchen sich wahrscheinlich fühlen. Ich fühle mich wie ein technisch begabter Mensch, weil ich gerne an Geräten herumschraube und das als technisches Interesse oder als technische Begabung interpretiert wird.
Nein das fühlen entspricht dem inneren Gefühl von einem selbst, da man nicht weiß wie sich andere fühlen.
Hm, ich sehe es so: Die Sicht anderer auf mich fließt in mein Fühlen ein. Fühlen ist Bewertung und Identifizierung in einem. Ich kann eben ein "falsches Gefühl" von mir entwickeln, eines, das nicht meiner ursprünglichen Entwicklungsperspektive entspricht. Manche schütteln diese unpassende Gefühlslage nicht ab, sondern versuchen, der äußeren Sicht zu entsprechen.
Ich fühle oft etwas, was nicht ich, sondern die andere Person fühlt. Ich weiß es nicht, aber ich spiegele die Empfindungen und Bewertungen der anderen in mir.
Das würde bedeuten das trans sein anerzogen oder angeeignet ist, was definitiv jeder Wissenschaftlichen Forschung widerspricht.
Ich kenne einige trans Menschen, alle wurden im geborenem Geschlecht aufgezogen und die Personen haben es selbst gemerkt, das es falsch ist.
Und diese Gefühle bleiben ja auch, wenn man etwas nur mag weil es andere mögen, bei Trends wie beyblade, fidget spinner usw. diese Gefühle verfliegen, die Geschlechtsidentität ist aber ein fester Bestandteil von uns und unveränderlich.
Im falschen Geschlecht zu leben, bringt Menschen um.
Das Kind was von den Eltern" umerzogen" wurde hat im Prinzip das erlebt, was trans Menschen erleben, und zwar das es einfach grundlegend falsch ist, und der Leidensdruck nur nachlässt wenn man sich richtig und frei ausleben darf, als das was man ist.
Unterstützung ist wichtig und der einzige Weg in ein lebenswertes Leben.
Trans Menschen denen Unterstützung verwehrt bleibt, bringen sich statistisch 10x häufiger um.
Und trans sein basiert eben auf dem innersten Gefühl und erleben von sich selbst, das beginnt teilweise im Alter von 4-6 Jahren.
Nein, das soll es nicht bedeuten. Man fühlt, was man fühlt, Es ist wie es ist. Daran gibt es nichts zu deuteln.
Andere können aber etwas anderes in einem sehen. Das bringt dann die Konflikte.
Aber die eigenen Gefühle sind nie falsch. Allgemein können Gefühle jedoch mit dem Leben kollidieren. Wenn die eigenen Gefühle für andere unpassend erscheinen, wenn sie der eigenen Entwicklung Schwierigkeiten bereiten, so wie es übermäßige Ängste tun können, wenn man die eigenen Gefühle nicht mehr kontrollieren kann etc.
Die Gefühle für das eigene Geschlecht sind ein besonderer Fall. Denn in der Mehrheit haben die Menschen keinen Konflikt mit ihrem biologischen und dem gefühlten Geschlecht. Dazu kommen die sozialen Rollen, die an das Geschlecht geknüpft sind. Die meisten Menschen identifizieren sich im Großen und Ganzen mit den jeweiligen Geschlechtsbildern, die den biologischen entsprechen.
Die feineren Abstufungen sind aber genauso wichtig für die Einzelpersönlichkeit.
Wenn diese grobe Zugehörigkeit dem biologischen Geschlecht nicht entspricht, kommt es zu Konflikten, da diese Fälle als "unnormal" betrachtet werden. Doch in der Differenziertheit sind wir alle eben voneinander verschieden. Ich bin teilweise leichter mit Frauen, teilweise leichter mit Männern zu identifizieren. Das macht mich in meiner Einzigartigkeit aus. Für viele andere ist es aber leichter, wenn die grobe geschlechtliche Zugehörigkeit eindeutig und sichtbar ist. Aber niemand soll gezwungen werden, das gefühlte Geschlecht ändern zu müssen!
Wobei bei trans der Konflikt ja ohne äußeren Einfluss entsteht, bzw. unabhängig davon was andere in einem sehen.
Wenn andere das in einem sehen was man nicht ist, wird der bestehende Konflikt nur noch größer und extremer als ohnehin schon.
Ja, genau, man fühlt das biologische Geschlecht als unpassend, das in der Regel aber von den anderen als passend erachtet wird.
Ein Gehirngeschlecht gibt es. Aus der Bildgebung kennt man z.B. den sexuell dimorphen Nucleus.
Transgender entstehen durch Hormonstörungen während der Schwangerschaft.
Es ist kein Gefühl, es ist Wissen was diese Menschen haben.
Es wird immer vom biologischen Geschlecht gesprochen.
Nehmen wir an das Gehirn, welches biologisch ist, wäre nicht vorhanden. Woher soll nun der Mensch wissen das seine Körpermerkmale ihn zu Frau oder Mann machen? Heisst mit anderen Worten unser Gehirn, unsere Gedanken sind biologisch und sagen uns wee wir sind.
Das macht unser Gehirn auch dann, wenn keine Körpermerkmale vorhanden sind.
Wenn nun das Gehirn feststellt, das die Körpermerkmale nicht zum Gehirn passen, dann ist es das, was Du Gefühl nennst.
Es geht dabei nicht um Typische Handlungen, Kleudung oder ähnlich, denn die sind bei Cis-Menschen auch unterschiedlich unter Frauen und unter Männern.
Jemand der den Unterschied zwischen Gehirn und Körper nicht hat, wird das selten nachvollziehen können oder gar verstehen. Nur wenige Menschen haben so viel Empathie, das sie das was ihnen diese Menschen sagen auch wirklich glauben.
Was bleibt ist, den Menschen zu glauben. Sie akzeptieren und respektieren.
Natur ist viel komplexer als wir wahr haben wollen. Menschen zu reduzieren auf, kann gebären und zeugen oder nicht, ist viel zu einfach gedacht. Diese Menschen werden nicht ansatzweise verstehen. Da muß man auch nicht versuchen mit Genen und Chromosomen zu argumentieren.
...aber ich denke, ein mentales Geschlecht gibt es nicht.
Tja und ich denke Wissenschaft gibt es.
Wie seht ihr das?
Schadet es dir die Gefühle von Menschen zu respektieren, nein? Dann tue dies doch einfach und gut ist. Man muss nicht alles verstehen und nein, es geht bei Transidenten nicht um Stereotypen.
Geschlechter-Stereotypen kann jeder gesund denkende Mensch leicht überwinden, komplett ohne dass man an seinem Geschlecht zweifeln muss. Ich fühle mich kein Stückchen feminin, wenn ich eine Hello Kitty-Jogginghose oder pinke Klamotten trage. Das geht kopflich wesentlich tiefer als oberflächlichen Merkmale und Auffassungen.
Im Grundsatz sehe ich es wie du. Ich möchte aber ergänzen, dass die Sicht, die andere auf einen selbst haben, das eigene Fühlen in die eine oder andere Richtung expliziert. Gerade im Kindesalter ist das auch heute noch wirksam.