Logik von Todesstrafenbefürwortern?
Ok, ich sage es gleich vorweg, ich bin ein strikter Gegner der Todesstrafe. Aber ich finde Perspektivenwechsel wichtig, zu verstehen: wie genau denken Leute, die völlig anders denken als ich?
In den USA machen sich immer wieder Todesstrafenbefürworter einen Kopf über zu qualvolle Hinrichtungen, die sie für inhuman und grausam halten, weil das Opfer zu sehr leidet, wie zB bei Dennis McGuire 2014.
Was ich daran nicht verstehe: wer für die Todesstrafe ist, dem geht es doch um Vergeltung und Rache.
Was für ein Problem haben solche Leute mit Inhumanität und Grausamkeit? Ihre Logik ist doch: der Mörder hat sich nicht human verhalten und war grausam, also soll er jetzt auch Grausamkeit erleiden.
5 Antworten
Länder mit Todesstrafe haben eher ein Rechtssystem, dass auf Sühne und Vergeltung basiert als auf Strafe. Vor allem die USA haben dieses eher alttestamentarische Strafempfinden, das "Auge umd Auge und Zahn um Zahn" fordert.
Das ist aber nicht nur dem dortigen Strafrecht immanent, sondern liegt auch in der Mentalität vieler Amerikaner.
Von klassischen Diktaturen abgesehen haben die USA verhältnismäßig die meisten Strafgfefangenen und auch Hinrichtungen.
Auch die „Henker“ leiden. Darum geht es häufig bei diesem ach so humanitären Anwandlungen dieser Befürworter.
Nee, es geht um den Wert des Lebens.
Danke für den Beitrag! Was willst du damit im Bezug zu meiner Frage sagen?
Was ich daran nicht verstehe: wer für die Todesstrafe ist, dem geht es doch um Vergeltung und Rache.
Richtig es geht Ihnen nur um Vergeltung und das ist absolut Verachtenswert. Niemand weiß warum diese Taten begaben wurden und darüber sollte noch nicht mal ansatzweise diskutiert werden.
Du sollst nicht tötenDer Rache ist mit dem Tod Genüge getan.
Der Bezug ist, dass sie die Frage beantwortet. Der Tod reicht als Rache aus, es muss und sollte nicht noch möglichst brutal sein. Das wäre wirklich unmenschlich.
Auch meine ursprüngliche Antwort, war eine Antwort auf die Frage. Du hast sie nur scheinbar nicht verstanden.
Ja genau. Dein erster Beitrag war eine Antwort auf meine Frage, in dem Sinne, dass du zu meiner Frage etwas geschrieben hast. Danke dafür. Dein weiterer, auf meine Nachfrage, war dann eine vollständigere. Da antwortest du auch explizit auf die Frage, die ich zu Beginn des letzten Absatzes meiner Frage stellte.
scheint bei den USA durchaus durchbrochen zu sein, da scheinen ja Dinge wie Humanität eine Rolle zu spielen.
Was das alttestamentliche (sorry, dass ich das so hervorhebe, du haat versehentlich den problematischen Begriff alttestamentarisch verwendet), das ist ja sehr vielschichtig. Die Talionsformel aus Ex 31,23ff wirkt heute kalt und aufrechnend, war jedoch natürlich in ihrer Zeit ein enormer kulturhistorischer Fortschritt, weil sie sagt, dass man sich für ein ausgeschlagenes Auge nicht mehr an der ganzen Sippe des Anderen schadlos halten kann, sondern hier wird die Vergeltung scharf eingegrenzt. Und in vielen späteren alttestamentlichen Texten ist von einer Vergebung weit über die Talion hinaus die Rede (zB Ez 18,32)