Löst in Deutschland und in Teilen der Welt der Matriotismus den Patriotismus ab?

4 Antworten

Ehrlich gesagt klingt das für mich nach vollkommenem Humbug und Wortspielerei, bei dem ein feministisch geprägter Gegenentwurf einer "Mutterlandsliebe" versucht wird, weil das lateinische Wort patria das unendliche Pech hat, mit dem Wort pater zusammenzuhängen. Doch ist nicht alles, das mit der Wortsilbe "Pat-" anfängt, patriarchalisch und toxisch maskulin.

Der kulturgeschichtlich enorm facettenreiche und durchaus problematische (allerdings nicht infolge von Genderstereotypen) Konzept von "Vaterlandsliebe" wird hier als Ausgangsbasis aller Überlegungen einfach mal ganz pauschal mit den unreflektierten Stereotypen von toxischer Maskulinität und patriarchalischer Unterdrückung überstülpt, damit aus der Asche der als männlich etikettieren Barbarei und Zerstörungswut der einzig heilende Lebensborn eines "Matriotismus" erwachsen könne... Meines Erachtens fehlt hier bereits der Ausgangsbasis für die Überlegung ein erforderliches Mindestniveau an Reflexion- und Differenzierungsvermögen, dass es mich langweilt, mich damit näher befassen zu wollen.

Danach sieht es nicht aus.

Das was du als Matriotismus von Merkel wunderbar verkörpert beschreibst ist eine verirrte, temporäre Phase, die der Westen historisch durchmachen muss, damit er nach Abschluss dieser Überkompensation der Jahrzehnte rechter Ungerechtigkeiten gegenüber Minderheiten, Frauen usw.. wieder moderate Positionen einnehmen kann, der kapiert, dass sowohl das eine, als auch das andere Extrem nicht funktioniert.