Kann ein Mensch, der keinen Gott anerkennt, sich selbst erkennen?
oder wird das Höchste zwangsläufig etwas Profanes, wie z.B. die eigene Natur? Für jemanden, der keinen Gott denkt, wird das Ich zum Mysterium.
6 Antworten
Ohje was soll ich nur tun wenn ich mich selbst nicht erkenne laufe ich die ganze zeit wie blind durch die Gegend.
Eine komische Vorstellung ...
Da kann Dir nur noch der inbrünstige "Glaube" an irgendwelche unsichtbare Figuren, solche 'Götterchen" helfen. Klingt dich logisch. Oooder ??
Alles was wir sind, sind wir selbst, Alles was wir tun, da sind wir selbst verantwortlich. Wer an Gott glauben will, soll das machen. Ich kämpfe alleine und das mit Erfolg, um mein Leben zu meistern. Ich glaube an keinen Gott. Ich glaube auch nicht an Geister oder an Aliens.
Wenn ein Mensch über keine höhere Instanz verfügt, der er sich unterordnet, dann sind seine Bedürfnisse und Wünsche automatisch seine höhere Instanz.
Das Problem eigener Bedürfnisse und entsprechender Wünsche liegt darin, dass folgendes passieren kann:
a) Der Mensch scheitert an der Unerfüllbarkeit. Das kann z.B. ein Sportler sein, für den der Sport das Wichtigste im Leben ist – und der einen schweren Unfall erleidet. Das kann die Frau sein, die so gerne Mutter wäre, aber aufgrund biologischer Umstände nicht werden kann. Das kann der Mann sein, der gerne in seinem Beruf glücklich wäre, jedoch dessen Kollegen und Chef das Arbeitsklima vergiften. Eine Kündigung mit neuem Arbeitsplatz bei einer anderen Firma ist nicht möglich, weil alle alternativen Jobs bei anderen Firmen viel schlechter bezahlt sind und er auch auf das Geld angewiesen ist.
b) Der Mensch kann sich alle seine Wünsche erfüllen und merkt erst dann, dass ihm an seinem Glücklichsein etwas fehlt? Und vielleicht überlegt er sich einen neuen Wunsch, dessen Erfüllung er anstreben sollte.
Fazit: In diesen negativen Fällen wird der Mensch depressiv, resigniert und wird gleichgültig – oder er verzweifelt.
Wenn es aus Sicht eines Menschen sinnvoll erscheint, möglichst alle Wünsche zu erfüllen, so sind doch alle auch gut verlaufenden Wunscherfüllungen spätestens dann vergeblich, wenn der Tod eintritt. Wer würde am Stand schon eine Sandburg bauen, wenn doch die nächste Flut auch die schönste Sandburg zerstört. War das Bauen der Sandburg dann sinnvoll – auch wenn sie schön war? Verhält es sich nicht so mit allem, was wir Menschen uns wünschen – und woran wir arbeiten? Wenn ein Mensch das erkennt, dann trifft wieder das obige Fazit zu.
Die Praxen der Psychologen und Therapeuten sind voll mit depressiven und von Angst geplagten Menschen.
"Wenn ein Mensch über keine höhere Instanz verfügt, der er sich unterordnet, dann sind seine Bedürfnisse und Wünsche automatisch seine höhere Instanz."
So sehe ich es auch. Es kommt sogar zur völligen Identifikation.
Aber selbstverständlich !
Besser als Solche die den rationalen Blick auf die Realität und sich selbst durch irgendwelche eingebildeten unsichtbaren Figuren, so gen. "Gott" - heiten verstellen.
Welchen Vorteil in der Erkenntnis der Realität und des eigenen Selbst sollte es bringen irgend einen "Gott" zu denken, Kukulkan die gefiederte Schlange, Hanuman den indischen Affen - "Gott" oder Hermes den griechischen "Götter" - Boten ?
Falls es Dir nicht bewußt ist, der Mensch erfand nicht nur Monotheismen sondern Tausende "Götterchen".
Der kleine semitische Enzel - "Gott" ist nur ein unbedeutender Teil der Masse der menschenerfundenen "Götter".
Also beantworte, wie sollen Phantasiefiguren bei der Erkenntnis der Realität und der Selbsterkenntnis helfen ?
Gott ist ideengeschichtlich keine Phantasiefigur, sondern eine Idee a priori (Kant). Jeder hat höchste Werte und Glaubenssätze. Der Gott, den du den semitischen nennst, ist der Gott der Demut. Was für den Atheisten metaphysischer Stolz ist, ist für uns lebendige Hoffnung. Es ist nicht gegen die Vernunft, sondern die Vernunft ist in der Idee aufgehoben.
"Metaphysischer Stolz" ???
Gebrabbel !
"Lebendige" Hoffnung auf unsichtbare Phantasiefiguren, zudem noch auf von Anderen erfundene ist der Ausdruck mangelnden Selbstbewußtseins, ein Anlehnen an eingebildete unsichtbare Kumpels. Ein selbstbewußt in der Realität lebender Mensch braucht solche Placebos nicht.
Definiere 'Selbsterkenntnis'...
Das ICH ist immer ein Mysterium
Ohne Gott und der Erkenntnis über und von Gott wird das ICH zu einer Sinnlosigkeit.
Erst mit Gott bekommt das ICH ihre Bedeutung und Wichtigkeit.
Und mit ICH ist nicht allein die menschliche Persönlichkeit gemeint.
Daher nochmal: Definiere 'Selbsterkenntnis'.
Gruß Fantho
Man ist ganz selten "man selbst". Das sollte man unbedingt wissen.