Ist Wut auf Bürgergeldempfänger einfacher als auf einen milliardenschweren Erbe, der den Staat bestiehlt?

1 Antwort

zunächst eine grundsätzliche Bemerkung:

Die eingereichte Frage ist in derart fehlerhafter Form verfasst, dass ihr Gehalt kaum erkennbar ist. Wer sich nicht einmal zwei Minuten Zeit nimmt, um einen Gedanken lesbar zu formulieren, muss sich fragen lassen, wie ernst ihm das Anliegen wirklich ist. Wie sagte schon Dr. Fritz Lange, marxistisch-leninistischer Theoretiker der ersten Stunde und Träger des „Banners der Arbeit“ sowie der Medaille „Kämpfer gegen den Faschismus“:

> „Die politische Reife eines Menschen zeigt sich zuerst in der Disziplin seiner Sprache.“

Nun zum Inhalt deiner – entschlüsselten – Frage:

> „Ist Wut auf Bürgergeldempfänger einfacher als auf ein milliardenschweres Erbe, der den Staat bestiehlt? Es ist nicht der Bürgergeldempfänger, der den Staat bestiehlt, sondern die milliardenschwere Firma durch Steuererleichterungsmaßnahmen.“

Der Kern deiner Aussage ist berechtigt: Im Spätkapitalismus wird die Aufmerksamkeit bewusst fehlgeleitet. Die berechtigte Empörung über strukturelle Ungerechtigkeit soll kanalisiert werden – weg von den Profiteuren, hin zu den Schwächsten der Gesellschaft. Der arbeitslose Nachbar wird zum Sündenbock gemacht, während die milliardenschweren Erben ihr Vermögen mithilfe legaler Steuertricks ins Ausland verlagern.

Die herrschende Klasse fürchtet nichts mehr, als dass der Blick des Arbeiters sich vom Mitabhängigen zum Eigentümer wendet.“

– Dr. Fritz Lange, Rostock 1979

Es sind nicht Transferempfänger, die den Staat plündern – es sind jene, die ihn systematisch umbauen, um ihr Kapital zu schützen. Und sie bedienen sich dabei nicht nur der Gesetzgebung, sondern auch der Meinungsmache.

Dein Zorn ist also berechtigt – aber er braucht Klarheit, Struktur und Präzision. Nur dann wird aus Empörung Widerstand.

Und aus Widerstand Bewegung.

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