Ist es beängstigend wenn der 80 jährige Opa schon seine Beerdigung plant und sogar vor Jahren seine Traueranzeige erstellt hat?

10 Antworten

Keineswegs. Das ist sehr vorausschauend und ich als Angehörige wäre dankbar.

Wenn alles geplant ist, dann ist in der Regel auch alles anständig organisiert und die Angehörigen wissen was sie zu tun haben. Da gibt es dann kein 'was hätte Opa gewollt', denn Opa hat ganz klare Anordnungen hinterlassen.

So muss ich nicht übermäßig drüber nachdenken, Opa bekommt was er gewollt hätte, alle sind glücklich.

Ab irgendeinem Punkt ist es m.E. auch unsinnig sich NICHT damit zu befassen, dass man irgendwann sterben wird. Ich hab das schon mit 18 gemacht und z.B. ein Testament und eine Patientenverfügung, sowie im Zuge dessen auch einen Organspendeausweis geschrieben/ausgefüllt. Damit für den Falle eines Falles alles geregelt ist.
Sollten eigentlich alle so machen, meiner Meinung nach.


Singelmalt  28.07.2025, 13:50

Das ist super, dass Du bereits in jungen Jahren eine Patientenverfügung gemacht hast. Ich nehme aber an, dass Du diese von Zeit zu Zeit überprüfst, ob sie noch Deinen Wünschen und Vorstellungen entspricht. Empfehlung: alle zwei Jahre. Und noch etwas: wenn man nicht vom Fach ist macht es Sinn, sich von jemandem beraten zu lassen. Welcher Laie weiss schon, dass die Überlebenschance bei einer Reanimation gerade einmal 17% beträgt, und das auch nur dann, wenn der Herzstillstand im Spital passiert ist. Und keine 5% der Reanimierten sind danach in einem gleich guten Zustand wie zuvor. Falls Du Tipps brauchst, kannst Du mich gerne fragen. Ich bin Pflegefachmann im Ruhestand und berate seit 3 Jahren als Freiwilliger Menschen beim Ausfüllen von Patientenverfügungen für das örtliche Rote Kreuz. Ich habe selbstverständlich einen 5 tägigen Kurs besucht, bei dem alle wichtigen Fragen bezüglich einer PV angesprochen wurde.

guitschee  27.07.2025, 13:09

Ich stimme dir zu in puncto Patientenverfügung und Ogranspende:

Eine Patienverfügung und ein Brief, was ich mir wünschen würde - ja, die liegt bei der Frau meines Vaters auch seit Jahren in der Schublade rum, habe ich mit ungefähr 25 ihr gegeben, für den Fall. Kann halt jedem passieren, dass irgendwas dummes passiert. Ebenso, wie sowohl mein Bruder als auch mein Vater eine Generalvollmacht haben, für den Fall, dass ich selber nichts mehr entscheiden kann ...

Ich habe auch beiden völlig klar gemacht, was in Bezug auf meine Organe sein soll - und habe mindestens zwei Organspendeausweise und habe das auch in meinem Handy in dieser Notfallapp notiert.

Je älter man wird, desto wahrscheinlicher ist es natürlich, aber sinnvollerweise macht man solche Sachen in jungen Jahren auch einmal, weil man halt wirklich morgen einen Unfall haben könnte, oder so.

Ich stimme dir zu: es erleichtert sowas enorm für Angehörige. Auch wenn das Thema immer morbide klingt, ich habe meine Oma explizit gefragt, um eine Antwort geben zu können, wenn mein Vater fragt, was wir jetzt tun - sie ist 88 - ich hoffe zwar, das hat noch etliche Jahre Zeit, aber realisch gesehen, ist es möglich, dass die Frage morgen aufkommt ...

Destranix  27.07.2025, 15:09
@guitschee
ja, die liegt bei der Frau meines Vaters auch seit Jahren in der Schublade rum

Stellt sich die Frage, ob man das evtl. regelmäßig erneuren muss. Also neues Datum und Unterschrift drunter, damit klar ist, dass du das immernoch so meinst wie damals.

Das ist nicht beängstigend, sondern rücksichtsvoll. Auch meine Mutter hat vor ihrem Tod einen Vertrag mit einem Bestattungsinstitut abgeschlossen, es war alles organisiert und geregelt, ich brauchte mich nicht drum zu kümmern. Dafür bin ich ihr immer noch dankbar.

Beaengstigend ? NEIN, eher vorausschauend und selbstlos (seine Kinder, Enkel werden es ihm danken.

Nein. Das ist vorausschauend

Nein, das ist eher beruhigend und vernünftig. Da weiß man auch als Angehöriger, dass er alles vorbereitet hat und muss sich nicht im Trauerfall um alle Details kümmern.