Ist die BILD böse oder gibt sie nur den Menschen, was sie wollen?
Der Journalismus, den die Zeitschrift BILD betreibt, wird stark kritisiert. Die Schlagzeilen oft überzogen, teilweise sogar populistische Tendenzen. Aber trotzdem verkauft sie sich sehr gut. Wenn alle die BILD scheiße finden, warum ist sie so erfolgreich? Wollen die Menschen insgeheim doch den Voyeurismus, die Geschmacklosigkeit, das Drama, etc.?
6 Antworten
Die Bild ist ein Organ der Niedertracht, es ist falsch sie zu lesen.
Sie verkauft sich, da es Leute gibt, die offenbar auf die Polemik hereinfallen.
Alles was du sagst stimmt, aber eines darfst du auch nicht vergessen, die Bild ist trotzdem die einflussreichste Zeitung.
Lindner wird gefeuert und wer bringt das erste Interview mit ihm? Die Bild.
In den Sinne, egal wie reißerisch, emotionalisierend und einseitig das ein oder andere geschrieben wird, so ist es doch auch trotzdem eine gute Informationsquelle.
Persönlich bevorzuge ich jedoch trotzdem die Welt, die auch dem Springer Verlag angehört, oder die NZZ.
Ich würde nicht "böse" sagen, aber die Bild bedient die sehr einfachen Ansprüche der Menschen nach unkomplizierter Information. Daher auch die riesige Schriftgröße, die Bilder (daher auch "Bild"-Zeitung) und die ganze Aufmachung.
Das ist etwas für Menschen, die nicht gerne lange Texte lesen wollen.
Veröffentlicht von Statista Research Department, 30.07.2024
Die verkaufte Auflage der BILD/B.Z. Deutschland lag im zweiten Quartal 2024 bei rund 1,05 Millionen Exemplaren. Die Auflage ist in den letzten Jahren stark gesunken: So wurden im zweiten Quartal 2016 noch mehr als doppelt so viele Exemplare verkauft. Die Druckauflage selbst lag 2024 bei 1,24 Millionen Exemplare.
Quelle: siehe oben
Aber sinken nicht praktisch die Auflagen praktisch aller Zeitschriften? Die Frage ist halt, ob dieser Schwund überproportional stark ist zum allgemeinen Trend.
Die Süddeutsche, die als relativ gehoben gilt, baut nämlich ebenfalls ab:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/382110/umfrage/auflage-der-sueddeutschen-zeitung/
Erstaunlicherweise eine der ich sage mal anspruchsvolleren Zeitschriften, nämlich der Zeit, nahm sogar etwas zu über die Zeit.
Vielleicht entwickelt sich ja doch etwas zum guten. Nur muss man trotzdem den Allgemeinen Trend im Auge behalten.
Die BILD hat, wie die Welt auch, ein von Springer vorgegebenes politisches Leitbild. Axel Springer und seine Frau sind in evangelikalen Kreisen mit starker Orientierung an das Judentum verhaftet. Sie möchten sich explizit gegen linke und kulturliberale Strömungen richten.
Die BILD richtet sich dabei mit reißerischer Aufmachung an den schnellen und oberflächlichen Leser. Die WELT wendet sich eher an Halbgebildete. Die Zeitung wurde Beginn an von der BILD quersubventioniert. Heute versucht sich der Verlag mit Fernsehen und sozialen Medien.
https://www.axelspringer.com/de/was-uns-ausmacht
Letztlich ist es ein Verlag, der gezielt für eine politische Richtung wirbt und dafür auch die journalistische Qualität notfalls opfert.