Himmel, Meer und Unterwelt wurden nur gelost?

3 Antworten

In der griechischen Mythologie gibt es tatsächlich eine Erzählung, wonach Zeus, Poseidon und Hades ihre Herrschaftsbereiche (Himmel, Meer und Unterwelt) durch Los entschieden haben.

Diese Geschichte findet sich in einigen Quellen der antiken Literatur, wie in Hesiods Theogonie. Nach der Niederlage der Titanen in der Titanomachie teilten die drei Brüder die Herrschaft über die Welt auf, indem sie das Los zogen:

Zeus erhielt den Himmel.

Poseidon erhielt das Meer.

Hades erhielt die Unterwelt.

Diese Methode, die Herrschaftsbereiche durch das Los zu bestimmen, sollte laut der Mythologie Streit vermeiden und war ein Ausdruck des Schicksals (griechisch: Moira), das sogar die Götter respektierten.

Der Olymp, als gemeinsamer Versammlungsort der Götter, gehörte allen gleichermaßen und wurde nicht exklusiv einem der Brüder zugesprochen.

Der Mythos reflektiert die Vorstellung der alten Griechen, dass selbst die mächtigsten Götter an das Schicksal gebunden sind. In der griechischen Weltanschauung war das Schicksal eine der wenigen Kräfte, die über den Göttern stand. Der Losentscheid symbolisierte daher eine Art göttlicher Ordnung und Gerechtigkeit.

Da es sich bei diesem Mythos um eine religiös-mythologische Überlieferung handelt, kann er weder bewiesen noch widerlegt werden, da er nicht historisch, sondern symbolisch verstanden werden muss. Die Erzählung dient eher dazu, die kosmische Ordnung und die Rollen der einzelnen Götter in der griechischen Religion zu erklären.

Ich glaube jedoch nicht daran. Ich glaube an den Islam und für mich persönlich ist das Unfug.

Aus islamischer Sicht ist die Vorstellung einer Götterfamilie, die durch Losentscheid die Weltherrschaft aufteilt, unvereinbar mit dem Konzept von Gottes Allmacht und Einzigkeit.

Der Islam sieht Allah als den einzigen Schöpfer und Herrscher über Himmel, Erde und Unterwelt, ohne Teilhabe anderer Wesen.

Der Mythos ist somit ein Produkt der menschlichen Vorstellungskraft, um die Welt zu erklären, bevor die Botschaft des Monotheismus kam.

Die islamische Sicht auf Mythen wie die von Zeus, Poseidon und Hades in der griechischen Mythologie ist klar und basiert auf dem Konzept des Tauhid.

Der Islam erkennt keine anderen göttlichen Wesen an, die sich Herrschaftsbereiche teilen oder miteinander konkurrieren. Alles in der Schöpfung gehört allein Gott, der absolute Herrscher und Schöpfer des gesamten Universums ist.

Im Islam ist Allah der alleinige Schöpfer und Herrscher über Himmel, Erde und das Meer. Der Koran beschreibt Gottes Allmacht in zahlreichen Versen, z. B.:

„Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde; und Allah hat Macht über alle Dinge.“

(Koran 3:189)

Anders als in der griechischen Mythologie gibt es keinen Pantheon von Göttern, die Herrschaftsbereiche aufteilen. Gott ist der alleinige Herrscher über die gesamte Schöpfung und benötigt keine Hilfe oder Partner.

Die Vorstellung von Göttern, die durch Los entscheiden, zeigt die Begrenztheit dieser Konzepte, da sie auf menschlicher Vorstellungskraft beruhen und nicht auf einer göttlichen Offenbarung.

Der Koran weist wiederholt darauf hin, dass die Vorstellung von mehreren Göttern oder göttlichen Wesen ein Irrglaube ist. Gott sagt:

„Hätte es in ihnen (Himmel und Erde) andere Götter außer Allah gegeben, wären sie beide wahrlich dem Verfall preisgegeben. Gepriesen sei Allah, der Herr des Thrones, weit über das hinaus, was sie behaupten.“

(Koran 21:22)

Hier wird betont, dass mehrere Götter zu Chaos führen würden, da keine klare Ordnung und Allmacht bestehen könnte. In der Mythologie, wie der griechischen, sieht man, wie sich die Götter streiten, betrügen und rivalisieren, was zeigt, dass sie keine wahre Macht besitzen.

Die Propheten des Islam, wie auch Propheten Abraham, Moses und Jesus, kamen mit der Botschaft, den Menschen den Glauben an einen einzigen Gott zu bringen. Sie wiesen die falschen Götzen und mythologischen Erzählungen ihrer jeweiligen Völker zurück.

Zum Beispiel kritisierte Prophet Abraham sein Volk, das an mehrere Götter glaubte:

„Da sagte er zu seinem Vater und seinem Volk: ‚Was sind das für Bildwerke, denen ihr so hingegeben seid?‘ Sie sagten: ‚Wir fanden unsere Väter, die ihnen dienten.‘“

(Koran 21:52-53)

Diese Erzählungen wurden als Götzendienst bezeichnet und durch den Glauben an den einen wahren Gott ersetzt.

Die islamische Sicht fordert die Anbetung Gottes allein, da nur Gott würdig ist, angebetet zu werden. Mythen wie die griechische Vorstellung von Zeus und seinen Brüdern widersprechen der Einheit und Allmacht Gottes.

Der Islam betrachtet solche Erzählungen als Produkte menschlicher Fantasie, die dazu führen, dass Menschen vom wahren Glauben abgelenkt werden.

Muslime glauben, dass die Schöpfung in perfekter Harmonie existiert, weil Gott allein sie erschaffen und organisiert hat. Es gibt keine Konflikte oder Unsicherheiten in Gottes Macht und Herrschaft:

„Er ist es, der euch die Erde als Ruheplatz gemacht hat und den Himmel als ein Bauwerk.“

(Koran 2:22)

Die islamische Botschaft ist universell und ruft alle Menschen dazu auf, die Einheit Gottes anzuerkennen und sich vom Irrglauben abzuwenden.

Geschichten wie die der griechischen Götter zeigen, wie verzerrte Vorstellungen von Göttlichkeit und Macht dazu führen, dass Menschen die Wahrheit aus den Augen verlieren.

Wir Muslime glauben, dass Gott bereits mit dem Islam die vollständige und unverfälschte Wahrheit über sich selbst offenbart hat. Der Glaube an Mythen oder polytheistische Vorstellungen wird daher als Ablenkung betrachtet. Es wird betont, dass Gott stets den Menschen den rechten Weg zeigt, wenn sie danach suchen:

„Und wer sich Allah ergibt und dabei Gutes tut, der hält sich an den sichersten Halt.“

(Koran 31:22)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Online Dawah-Kurs April bis Mai 2023

Schon der von Dir verwendete Ausdruck 'Mythos' besagt, dass es sich bei Zeus & Co um erfundene Geschichten handelt.


SstyxXx 
Beitragsersteller
 02.12.2024, 21:14

Es ist eine anerkannte Religion in Deutschland und ich bin Hellenist. Es ist allerdings nur ein Mythos, weil ich nicht gefunden habe, was diese Äußeren bestätigen könnte.

Nordlicht979  02.12.2024, 22:05
@SstyxXx

anerkannt - von wem? Von den Religionswissenschaften? Und anerkannt als was?

Man kann auch an die Zahnfee glauben.

SstyxXx 
Beitragsersteller
 02.12.2024, 22:25
@Nordlicht979

Das ist ein schlechter Vergleich. Seit 2017 ist es eine anerkannte Religion. Es ist genauso albern wie zu behaupten, dass es die Antiken Griechen nicht gegeben hätte (auf deren Vorstellungen der Hellenismos basiert).

Nordlicht979  03.12.2024, 07:30
@SstyxXx

Ja, es mag eine Religion sein. Aber Du selbst zweifelst ja schon und stellst die Frage, wie viel Wahres dran sein könnte. ==> Soweit ersichtlich = nichts !!

SstyxXx 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 10:53
@Nordlicht979

Du verstehst nicht was ich meine, lassen wir das diskutieren. Führt zu nix.

Aus meiner Perspektive als Christin kann ich diesen Mythos nicht wirklich als Wahrheit im biblischen Sinne betrachten. Die Vorstellung, dass die Welt und ihre Ordnung durch ein „Los“ oder Zufall entstanden sind, widerspricht der biblischen Sichtweise, dass Gott die Schöpfung durch seinen Willen und seine Weisheit gestaltet hat. In der Bibel wird das Universum als ein Werk Gottes beschrieben, der in seiner Allmacht und Weisheit alles ordnet und lenkt (z. B. in 1. Mose 1 und Psalm 104).

Der griechische Mythos ist faszinierend, aber ich denke er ist eher eine mythologische Erzählung, die die menschliche Vorstellung von Göttern und Schicksal widerspiegelt. Im Christentum glauben wir, dass alles im Universum von Gott in seiner Weisheit und Liebe geschaffen und gehalten wird – ohne Zufall oder Glücksspiel.


SstyxXx 
Beitragsersteller
 02.12.2024, 21:46

Die Welt wurde auch nicht gelost, sondern die 'Reiche' der Götter über die sie dann regierten (vielleicht).