Gibt es eine physikalische Analogie zwischen schwarzen Löchern und der Zukunft (allgemein)?
Die Zukunft "lässt" ja auch nicht mehr heraus. In gewisser Weise "verschluckt" sie Ereignisse. Oder ist das Blödsinn?
6 Antworten
Das ist insoferne richtig, als ein Schwarzes Loch immer in der Zukunft liegt (wenn man innerhalb des Ereignishorizonts ist, sogar in jeder möglichen Zukunft). Der Grund dafür ist die Vermischung von Orts- und Zeitkoordinaten in einer stark gekrümmten Raumzeit.
Genau genommen ist das für beliebige Ereignisse in einem SL koordinatenabhängig. Unabhängig davon, wie man die Raumzeit "kartographiert", kann man nur sagen, dass Ereignisse in SL immer außerhalb des Vergangenheits- Lichtkegels eines entfernten Beobachters bleiben.
Diagramme wie das PENROSE - Diagramm legen nahe, dass es Lichtsignale gibt die einen in ein SL fallenden Beobachter nicht mehr einholen können, ehe dieser das Ende der Zeit erreicht. Lägen alle Ereignisse im SL stets in der absoluten Zukunft (d.h. auf dem oder im Zukunfts- Lichtkegel) eines äußeren Beobachters, dürfte das nicht der Fall sein.
Nein, deine Überlegungen stehen auf keiner physikalischen Grundlage.
Wenn ein SL wirklich ein SL ist und nicht stattdessen ein Gravastern oder was es sonst noch an Alternativen gibt, stimmt's.
Das ist kein Blödsinn, deine Gedanken weisen in die richtige Richtung. In einem Schwarzen Loch wird der Raum und die Zeit komprimiert und zerlegt, beide wirken über das Loch weder hinaus und kommen auch nicht mehr aus ihm heraus. Am Ende verschlingt ein riesiges Schwarzes Loch allen Raum und Zeit und aus diesem Kompriment entsteht ein neuer Urknall, eine neue Dimension, die Materie, der Raum und die Zeit beginnen neu. Laut David Deutsch sind Zeitreisen möglich durch die gezielte Rotation von einem Schwarzen Loch. Heißt du platzierst eine gewisse Materie kontrolliert in diesem Loch, dort verbleibt diese und kommt mit dem folgenden Urknall wieder frei, findet sich neu, existiert in einer neuen Dimension zu einer anderen Zeit weiter.
Hallo l3487171,
eine Analogie gibt es nicht, aber einen Zusammenhang. Ein Schwarzes Loch (kurz SL) lässt sich als raumzeitliche "Sackgasse" beschreiben, mit dem Ereignishorizont (kurz EH) als "Einfahrt".
Tatsächlich sieht ein SL in einer bestimmten Darstellung, den sog. KRUSKAL- SZEKERES- Koordinaten, fast so wie ein Zukunfts- Lichtkegel aus, mit der im Zentrum vermuteten Singularität als Hyperbelast, an dem die Zeit endet. Tatsächlich wissen wir nicht, was sich tatsächlich hinter dem EH verbirgt; unsere Modelle, was dort sein müsste, entstammen der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART), die trotz ihrer hohen Voraussagekraft eben doch eine klassische Theorie ist.
EHs selbstgemachtDas ist nicht so einfach, wie es klingt; immerhin brauchtst Du ein Raumfahrzeug mit unbegrenzten Energieressourcen (oder der Möglichkeit, diese unterwegs einzusammeln) und sehr gutem Strahlenschutz. Dann beschleunigst Du mit konstanter Eigenbeschleunigung; das ist die Beschleunigung, die ein Accelerometer anzeigen würde. Die klassische Beschleunigung wird kleiner, je mehr Du Dich dem Lichttempo c näherst, und c selbst erreichst Du nie.
In einem Raumzeit- Diagramm ist Deine Weltlinie (kurz WL) ein Hyperbelast mit einer 45°- Linie als Asymptote. Diese 45°- Linien sind mögliche WLn von Licht- oder Funksignalen; die Asymptote stellt das erste Signal dar, das Dich nicht einholen kann, solange Du die Beschleunigung fortsetzt. Dies ist aus Deiner Sicht ein (künstlicher) EH.
Raumzeit- Diagramm mit der WL einer Uhr Ώ (grün) und einer Bezugs-Uhr U (blau), von der sich Ώ weg beschleunigt. In Gelb, Rot und Schwarz sind Licht- oder Funksignale dargestellt, die U hinter Ώ herschickt. Die sich ändernde Farbe stellt die zunehmende Rotverschiebung dar, und die schwarze Linie steht für den künstlichen EH.
In Anwendung des Äquivalenzprinzips, auf dem die ART beruht, kannst Du Deine Situation auch so beschreiben, dass Du Dich gar nicht bewegst, sondern einem den ganzen Raum durchziehenden homogenen Gravitationsfeld widerstehst, in dem alles andere ins Bodenlose fällt und sich dem EH nähert. Das Erreichen/ Überschreiten des EH liegt aus Deiner Sicht für immer in der relativen Zukunft, solange Du die Beschleunigung fortsetzt.

Schwarze Löcher:
Wenn du einmal drin bist – keine Chance mehr raus. Nicht mal Licht. Weg is’ weg.
Zukunft:
Kannste auch nicht entkommen. Egal was du machst – du rutschst rein. Und was passiert, ist passiert. Zurück geht nicht.
Also ja – bisschen wie’n schwarzes Loch:
Man kommt nicht zurück, alles wird „verschluckt“, nix kann entweichen. Nur halt auf Zeitreise-Style statt im Weltall.
Fazit:
Die Zukunft ist das schwarze Loch der Zeit. Nur ohne Astronauten und Laserschwert. 😎
Es gibt sehr wohl einen Zusammenhang: Im Inneren eines SL wird die r- Koordinate zeitartig, der Zukunfts- Lichtkegel eines Beobachters am EH ist komplett nach innen gerichtet.