Gastronomie Mehrwertsteuersenkung

11 Antworten

glaube kaum, dass mehr menschen ins restaurant gehen, wenn sie für das Schnitzel statt 13€ nun 12€ zahlen würden.

Daher find ich es nicht schlimm - das ist halt die inflation.


01Spitzmaus 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 09:21

Naja bei einer 4 Personen Familie sind das ja schon 4 Euro...

Kisam88  03.09.2025, 09:24
@01Spitzmaus

wow ^^ sehr viel.
wer ohnehin wenig geld hat, der geht sowieso nicht auswärts essen.
eine familie mit wenig geld, wird wegen 5€ nicht öfters ins restaurant gehen.

01Spitzmaus 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 09:29
@Kisam88

Musst Du ja auch nicht, wenns Dich nicht betrifft, auch gut

Einfachnursoda  03.09.2025, 10:01
@01Spitzmaus

Ja, aber wenn 4 Personen in einer Familie sind, kocht man wesentlich günstiger selbst und geht nur zu besonderen Anlässen essen.

Tenerazia  03.09.2025, 12:36

Angenommen ein Döner würde 10 € kosten mit 19 % Steuer, mit 7 % würde dieser ca 8,99 € kosten, würde schon sagen das bei sowas mehr Leute in den Dönerladen gehen um sich ein Kebab zu genehmigen.

Gerade bei teureren Speisen wie Steak, Schnitzel etc merkt man diese 12 % differenz schon, ein Schnitzelmenü das 25 € kostet wird hinterher nur noch 22,50 € kosten, was bei 2 Leuten 5 € wären.

Sagen wir mal ein Steak Menü für 40 €, würde nur noch 36 € kosten, daher würde ich sagen ja, das würde Menschen anziehen in den Laden zu kommen, nebenbei muss man ja nicht die ganze Steuerlichedifferenz weitergeben, ich würde die Hälfte weitergeben um Menschen anzulocken.

Kisam88  03.09.2025, 13:29
@Tenerazia

denk realistisch .. jemand der wenig geld hat, geht nicht für 40€ steak essen. und der geht auch nicht für 36€ steak essen.

Nikki8141  03.09.2025, 10:05

Wenn das die Definition von Inflation ist / wäre hätte ich aber ein paar tüchtige Geschäftsideen....

Ich denke, mit der Einstellung den Steuervorteil nicht weiterzugeben, haben die Gastronomen eine Mitschuld am sparsamen Konsumverhalten der Gäste und brauchen sich daher nicht darüber zu wundern / zu beschweren.

Der Steuervorteil kommt doch erst 2026. Den kann man, selbst wenn man es wollte, doch noch gar nicht weitergeben.

Gleichzeitig beklagen die Gastronomen Gästemangel, Umsatzrückgang und sparsamere Bestellungen der Gäste.

Jopp, das beklagen Sie. Zudem auch Personalmangel und hohe Personalkosten. Das sind ganz reale aktuelle Probleme.

Die Ursache für Rückgang an Gästen liegt aber nicht nur alleine daran, weil Gäste weniger Geld zur Verfügugn haben und daher seltener ins Restaurant gehen. Die Ursache liegt auch darin, dass viele Restaurants sich nicht weiterentwickelt haben, sondern immernoch mit Konzepten von vor 10, 20 oder auch 30 Jahren aufwarten. Es fehlt an moderner Einrichtung udn pfiffigen Menüs. Selbst soetwas banales wie einen WLAN zugang findet sich längst nicht überall, obwohl viele Gäste mobil vernetzt sein wollen auch im Restaurant. Sei es weil man sich mit seinen Freunden über online-Inhalte austauschen will oder weil manch einer einfahc auch mobil arbeitet.

Ich habe Verständnis dafür, dass die Steuerssenkung wahrscheinlich nicht vollumfänglichw eitergegeben wird. Sie wird eher genutzt werden um die Personalkosten zu decken oder um Investitionen zu finazieren. Wer sie stumpf in die eigene Tasche fließen lässt, hat entweder schon moderne und gefragte Konzepte und ist wettbewerbsfähig oder er ist früher oder später weg vom Fenstern.

PS:
Ich halte diese Steuersenkung grundsätzlich für falsch. Sie saniert eine einzelne kleine Branche, die ohnehin nur für Leute interassant ist, die überhaupt genug Haushaltseinkommen haben um noch essen gehen zu können. Die Milliarden wären anderswo besser aufgehoben, z. B. in einer breiteren Senkung der Energiekosten. Das würde der ganzen Gesellschaft nutzen.

Die Gastronomen werden sicherlich nicht einheitlich, alle die Preise gleich lassen.
Die Kunden sind nicht dumm, die sind darüber informiert und wenn sie keine (noch so) geringe Senkung feststellen, werden Sie daraus ihre Schlüsse ziehen. Egal, ob berechtigt oder nicht.

Die Gastronomen müssen immer kalkulieren, wie hoch sie den Preis ansetzen können, ohne die Kundschaft zu verschrecken.

Man könnte es auch so betrachten, dass diese Mehrwertsteuer Senking ein Geschenk an eine Personengruppe ist, die sich essen gehen leisten kann. Je öfter desto mehr gespart. Wer profitiert dann jetzt davon?


01Spitzmaus 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 09:49

Natürlich muss man sich Essen gehen leisten können, egal wie hoch oder tief der Preis ist. Das steht ja ausser Frage.

Allerdings ist die MWS ja eine Abgabe an den Staat, welche nicht die Qualität und das Können der Gastronomen für eine Preisgestaltung widerspiegelt. Daher sollte eine Senkung 1zu1 an die Gäste weitergegeben werden.

csor77  03.09.2025, 10:02
@01Spitzmaus

Es gibt in dieser Welt so viele “sollte“, es wird sich trotzdem nicht dran gehalten.

Schlecht kalkulierende Gastronomen können diesen Zwang zur Preisveränderung auch nutzen, um Fehler in der Kalkulation zu berichtigen. Da wo sie versehentlich draufzahlen, weil die Preise sich schon wieder geändert haben und sie nicht schon wieder ändern wollten, können Sie das jetzt korrigieren.

Ich will nicht ausrechnen wie viel Cent der Döner jetzt weniger kostet und wie viel genau ich weniger zahlen müsste

Da gibt es weiterhin die Bandbreite zwischen Qualität und Vertrauen und ob man den geforderten Preis zahlen möchte.

Angebot und Nachfrage halt .... natürlich sollte der Restaurant Besitzer Steuern weiter geben für mehr Nachfrage

Aber muss er natürlich nicht .... dann nur nicht wundern wenn Nachfrage weiter sinkt

Sogesehen... ist es eigentlich völlig egal was er macht.

Aber dazu gibt es eine Menge verschiedener Faktoren

Die Frage stellt sich so eigentlich nicht - es ist für mich eine betriebswirtschaftliches Thema des jeweiligen Gastronoms, wie er seine Preise gestalten kann und muss, also abhängig von Angebot und Nachfrage, Betriebs- und Personalkosten. Er kann es also im Einzelfall weitergeben oder auch nicht - oder teilweise.

Ich halte es prinzipiell für heikel, dass die Diskussion über den Mehrwertsteuersatz überhaupt besteht, weil man kann sich generell die Frage stellen, welche Branche mit welcher Berechtigung Extrawürste gebraten bekommt und es schaut fast so aus, als würde man hier selektive Lobbypolitik betreiben.

Was ist mit anderen Wirtschaftszweigen? Könnten nicht z. B. Handwerker oder Dienstleister auf die Barrikaden gehen und auch günstigere Mehrwertsteuersätze einfordern, weil sie sich davon mehr Kundenzuspruch erhoffen und dadurch vielleicht auch die Schwarzarbeit am Fiskus und den Sozialkassen vorbei eingedämmt würde?

Warum ist da die Gastronomie etwas besonderes? Ja, man hat unter Corona gelitten, ja, es ist dank strengerer Kontrollen durch den Zoll nicht mehr möglich, mal eine Bedienung schwarz auf Abruf laufen zu lassen, so wie das früher Gang und Gäbe war und natürlich die Preise moderat gehalten hat, aber das betrifft auch andere Branchen - und ich denke, das müssen die Leute auch verstehen, dass man hier nicht mit zweierlei Maß messen und Augen zudrücken kann.

Ganz ehrlich - wer sich den Luxus leistet, quasi alltagsmäßig, anstatt nur zu besonderen Anlässen essen zu gehen (Ich halte es für einen Luxus, weil ich aus ein paar günstigen Grundzutaten und Gewürzen wesentlich billiger kochen kann, wenn ich nicht zu faul dazu bin) - muss sich dies auch leisten können und da spielt es nun wirklich keine Rolle, ob etwas nun 10,70 € oder 11,90 € kostet.

Das Gewimmere um zu teures Wirtshausessen ist dadurch obsolet. Wenn in der Gastromie handwerklich wirklich gut gekocht wird, aus frischen Grundzutaten, wären sogar höhere Preise gerechtfertigt. Gutes Personal muss gerecht bezahlt werden, dazu Miete, Wasser, Strom, unzählige Gebüren, Steuern, Sozialabgaben, unproduktive Mitarbeiterzeiten wegen deren Urlaub oder unkalkulierbarer Gästeflauten, Küchenausstattung, Reinigungs- und Hygienekosten, Abrechnungstechnik/Kassen, eventuell Verbandsbeiträge...

Wer da jammert, hat von Betriebswirtschaft und richtiger Arbeit keine Ahnung und soll bitte mal die Zeit rechnen, die er selber für ein Gericht braucht (wenn er es überhaupt auf die Reihe kriegt) und dann die Kosten für die Zutaten plus einen realistischen Stundensatz mit allen Nebenkosten - das ist in etwa der Stundenlohn mal Faktor 3 oder 3,5 - ausrechnen. Oder ruhig mal den umgekehrten Weg gehen und damit den Stundenlohn zurückrechnen, dem einen das Gericht im Wirtshaus wert wäre und was man dafür für einen Stundenlohn bekäme.

"Einfach" die Löhne zu erhöhen, wie oft von den links angesiedelten Parteien gefordert, ist insofern keine Lösung, denn jeder Euro mehr Lohn pro Stunde, verteuert selbige für den Verbraucher eben dann auch um den Faktor 3, was natürlich auf den Preis umgelegt werden muss - dümmer kann man die Inflation und Kostenexplosion nicht anheizen.

Mein Fazit: Egal, ob 7 oder 19 % - Wer eine Leistung beansprucht - wie in dem Fall bekocht zu werden - dem muss sie es wert sein, ansonsten soll er sie entweder selber erbringen oder drauf verzichten - aber bitte nicht wimmern.


01Spitzmaus 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 10:13

Alles richtig, nur ist die MWS kein Bestandteil der eigentlichen Kalkulation. Es ist eine Abgabe an den Staat, welche auf den fertigen Preis nach richtiger Kalkulation ohne Einfluß des Wirts oben drauf kommt. Es geht nicht um die eigentliche Pteisgestalltung der Wirte.