Fühlt ihr euch national irgendwas zugehörig?

15 Antworten

Nein. Ich bin Bewohner des wunderbaren Planeten Erde, der ohne Nazionalismus noch viel schöner sein könnte.


Ich finde das ist ne sehr persönliche Frage die über die Staatsbürgerschaft hinaus geht.
Ich persönlich fühle mich zu keinem Staat angehörig. Ich habe kein bekannten Migrationshintergrund und bin auch ohne National Themen aufgewachsen.

Ich fühle mich eher Staatenlos.

Das hat mich aber nie in meinen Sein als Mensch beschäftigt. Ich bin ich, egal welche Angehörigkeit ich habe. Dadurch habe ich das auch nie als wichtig empfunden oder bedenlich das ich mich nicht als ''Deutscher'' fühle.

Wenn mich wer fragt, sage ich das was auf offiziellen Dokumenten steht. Megr ist es für mich nicht. Einfach ein Ländername auf ein Dokument.


Inkognito-Nutzer   02.06.2025, 23:09

Ja, geht mir eh auch so. Also bei mir ist da auch kein Leidensdruck da oder irgendwas.

Nein, in erster Linie fühle ich mich eher mit der Region und in zweiter Linie mit Europa verbunden.


Inkognito-Nutzer   03.06.2025, 07:52

Was meinst du mit Region? Aber das mit Europa verstehe ich. Also ich könnte auch noch am ehesten sagen als Europäer.

Ich kann sehr gut nachfühlen was du empfindest.

Ich bin deutscher Staatsbürger, weil ich in Deutschland geboren bin, aber meine Mutter war Österreicherin und mein Vater Kanadier. Da mein Vater immer projektweise gearbeitet hat sind wir auch oft umgezogen. Als Kind/Jugendlicher habe ich in Deutschland, Südkorea, Chile, Kanada, Österreich, und Australien gelebt - jeweils mehrere Jahre lang.

Später als Erwachsener habe ich dann auch noch knapp 5 Jahre lang in Russland gelebt.

Ein wirkliches Heimatgefühl oder eine nationale Verbundenheit verspüre ich zu keinem dieser Länder.

Inzwischen lebe ich seit 9 Jahren in Österreich nahe der Heimat meiner Mutter und ich fühle mich hier durchaus wohl. Aber ich fühle mich nicht als Österreicher und habe auch keine Absicht österreichischer Staatsbürger zu werden (welchen Vorteil hätte ich da?).

Mir fehlt echt dieses Empfinden also ich fühl mich irgendwie als Bewohner dieses Planeten.

Ich finde, dass ist eine sehr gute Einstellung. Wenn alle Menschen so empfinden würden, gäbe es eventuell keine oder zumindest weniger Kriege auf der Welt.

Ich selbst bin ohne jeden Zweifel Deutsch, und auch wenn ich für den Rest meines Lebens in Japan leben sollte, würde ich mich nicht als Japanerin sehen. Allerdings, mit jedem Jahr in Japan weiß ich weniger über das aktuelle Deutschland (nur aus Berichten) und mehr über Japan (aus eigener Erfahrung). Man kann wenig mit einem Land verbunden sein, obwohl man die Nationalität besitzt, und man kann stark mit einem Land verbunden sein, obwohl man die Nationalität nicht besitzt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Inkognito-Nutzer   02.06.2025, 22:48

Mein Vater hat sich wohl auch immer als Perser gesehen, obwohl er fließend deutsch konnte. Das fing einfach mit seinem Namen an und mit seinem Aussehen. Aber mein Name ist für mich auch so austauschbar bzw. beliebig. Ich habe einen Namen in der Richtung "Thomas Klaus Müller". Ich habe auch noch einen iranischen Namen. Also in meinem österreichischen Pass steht mein österreichischer Name, den ich zu meiner Geburt in Österreich bekam. Würde ich mir meinen iranischen Pass holen, würde dort mein iranischer Name stehen, weil das nach dem Namen meines Vater geht und nicht nach meiner Mutter. Mein persischer Name wäre etwas in die Richtung Khosrow Therani. Also im Iran würde ich nicht Thomas Müller heißen nach meinem Pass.

Aber meine Mutter würde sich wohl auch immer als Österreicherin fühlen egal wo sie lebt und mein Vater auch als Perser.

warai87  02.06.2025, 22:59
@Inkognito-Beitragsersteller

Man hört häufig von „Mischkindern“, dass es da gewisse Probleme bei der Identitätsfindung gibt. Ganz besonders in so einem Fall, wo die politische Situation noch dazu nicht zulässt, dass man sich mit dem „anderen“ Land auch mal auseinandersetzen kann.

Letztendlich bist du nicht irgendein Pass, sondern du bist „du“. Eine Person mit einer Lebensgeschichte, mit einem Willen, mit Veranlagungen und mit Träumen/Hoffnungen/Wünschen und mit einer Zukunft.

Inkognito-Nutzer   02.06.2025, 23:08
@warai87

Ja, also es ist da kein Leidensdruck da. Ich hab in der Hinsicht nur irgendwie kein Empfinden. Man geht ja heute von der out of africa Theorie aus. Also die Menschen haben sich in zwei Schüben aus Afrika über die Welt verbreitet. Out-of-Africa-Theorie – Wikipedia Soll ich mich jetzt als Afrikaner fühlen?