Freund (47) ist mit 15-Jähriger zusammen. Rückzug fällt mir schwer.
vor einer weile hatte ich schonmal geschrieben, weil ich den verdacht hatte, dass die beiden mehr als nur "gerne viel zeit miteinander verbringen". schon allein wie mein freund immer von dem mädel geschwärmt hat, machte mich stutzig. er ist einer meiner ältesten freunde, noch aus der schulzeit. ich hatte eigentlich gedacht, ich würde mich aus der freundschaft zurückziehen, wenn er das wirklich durchzieht.
wir haben oft darüber geredet und ich habe auf ihn eingepredigt wie auf einen, naja, verknallten teenager. als ich 28 war hatte ich eine freundin, die noch 16 war. aber ich hatte das erst gepeilt nachdem wir schon ein paar tage zusammen waren und außerdem ist 28 von der lebensphase ja nochmal was anderes als fast 50.
mir selbst wäre eine freundin von 20 abseits von "trophy girl" ja schon nicht so geheuer, aber 15... da war ich selbst auch kein kind von traurigkeit aber halt immer mit mädels plusminus maximal 3 jahre. dass die freundin ein auto hatte war ja schon ein kulturbruch in dem alter.
meine frage zielt aber dahin, dass ich ihn über so viele jahre immer als richtig engen freund hatte und wir immer füreinander da waren. ich bringe es nicht übers herz, den kontakt abzubrechen und die freundschaft einschlafen zu lassen. ich gehe davon aus, dass das nicht hält und werde wohl auch dann für ihn da sein wollen.
auf der anderen seite kann ich mir halt nicht vorstellen, dass er mit einem teenager hier zur sylvesterparty auftaucht und die freundin meines besten freundes dann mit meiner tochter und ihren mädels handyspiele zockt.
überhaupt wird dann fürs erste jeder gesellige abend erstmal durch das thema durchmüssen und dieselben argumente ausgetauscht.
ihre eltern scheinen auch geahnt zu haben, dass das mehr als eine ungewöhnliche freundschaft ist und sind nicht sehr begeistert. ich kann sie da verstehen, auch wenn ich ihm wirklich glaube, dass seine zuneigung echt ist. den kampf zu dieser entscheidung habe ich ja miterlebt. wie würdet ihr damit umgehen? die in meinem alter, wie würdet ihr auf jemanden in eurem freundes- und bekanntenkreis reagieren?
die jüngeren vielleicht, was würdet ihr eurer freundin sagen oder raten, wie sie sich selbst in solchen situationen verhalten soll? gesetzt, dass sie sich nicht davon abbringen lässt, das wurde wohl auch schon versucht.
8 Antworten
Muss man alles verstehen, was andere tun? Illegal ist es nicht. Da muss man sich nicht als Richter fühlen - ungewöhnlich hin oder her.
Die sozialen Aspekte sind doch nicht dein Problem. Entweder kannst du damit umgehen oder du hast eben einen Freund weniger.
natürlich sind sie das. steht ja im text wieso. und so leicht abschreiben kann ich speziell diese freundschaft nicht. ist ja kein typ, den ich aus der muckibude kenne und mit dem ich gerne mal ein bier trinke, sondern ein wirklich langjähriger und enger freund.
Nein, du bist nicht verantwortlich für das, was dein Freund tut oder nicht tut.
das nehme ich auch gar nicht auf mich. weiß ja nicht, wie deine freundschaften so aussehen, aber ein freund ist für mich jemand, mit dem man auch über persönliche entscheidungen redet. und das tun wir bis heute. da sage ich ihm schon meine meinung.
hier geht es mir aber nicht darum, sondern den umgang mit den beiden als "paar".
Ich war auch nicht immer mit Entscheidungen von Freunden einverstanden,zum Beispiel mit Fremdgehen etc.
Einen direkt vergleichbaren Fall hatte ich aber nicht. Möglicherweise hätte ich seine Freundin nicht bei allen Gesprächen und Unternehmungen dabei haben wollen. Ich hätte einmal meine Meinung dazu gesagt, weil ich das sowieso immer tue und damit dann gut.
bringe das thema auch nur auf den tisch, wenn er darüber reden will. bis jetzt, denn wir haben außer dem sportverein nichts "zu dritt" gemeinsam. fremdgehen ist ein gutes beispiel. ich würde ihm da auch abraten, aber ihn nicht als freund aufgeben. hätte aber bauchschmerzen, wenn er sich für meine schwester interessieren würde.
Wo die Liebe hinfällt
Akzeptier es einfach. Wo die Liebe hinfällt. Auch in solchen Situationen sind Freunde da.
soweit bin ich schon. und ich bin für ihn da. werde es auch sein, wenn die beiden sich trennen. mir geht es wie gesagt eher darum, ob ich mir diese sozialen situationen antun will, in denen dann einer mit einem teenager kommt. ich bin ein wenig jünger als er, seine freundin ist ein wenig älter als meine tochter. das fände ich sehr komisch.
Da verstehe ich dich voll und ganz. Mit anderen Worten ist das eine sch.... Situation. So wie es klingt reagiert er aber auch nicht auf deine Argumente. Ich habe bald das Gefühl da kannst du nur abwarten. Das sieht bei ihm schon nach Torschlusspanik aus. Da fehlt halt auch die Vernunft.
er reagiert schon und wir hatten / haben längere diskussionen darüber. rational gesehen ist es halt so, dass die beziehung viele praktische schwierigkeiten für das ganze umfeld bedeuten. man kann sich dafür entscheiden, das in kauf zu nehmen und für verliebte, besonders teenager, ist die entscheidung da nicht schwer...
einer jugendlichen das zuzumuten ist meiner meinung nach trotzdem nochmal was anderes. wenn es um sex geht, ist es natürlich nicht illegal solange es freiwillig ist. er argumentiert dann halt, dass gleichaltrige noch viel mehr drauf aus sind, endlich das erste mal zu haben oder sich die hörner abzustoßen. da kann man nicht mehr viel gegen sagen.
Das sollte nicht normal sein, schliesslich ist sie immer noch ein Kind! Bitte rede mit ihm das dies auf jeden fall nicht sein sollte. Falls er nicht darauf hört, kannst du leider nichts machen und musst auf dich selbst hören, ob du mit so jemanden befreundet sein willst. Evtl. auch mit ihren Eltern sprechen.
Ich halte den Rat, mit ihren Eltern zu sprechen, nicht gut. Damit würde er seinem Freund praktisch in den Rücken fallen. Auf solche Freunde, die mir in den Rücken, fallen verzichte ich gerne.
darüber sind wir hinaus. ein kind ist man mit 15 ja nicht mehr, aber ich weiß, was du meinst. normal ist es auch nicht, aber das heißt ja auch nicht unbedingt schlecht oder verwerflich. ich glaube wie gesagt sehr sicher, dass er sie aufrichtig gern hat und ihr nichts böses antut und die eltern tolerieren es wohl. das ist nicht (mehr) meine aufgabe mir darüber gedanken zu machen.
mir geht es also einzig um die freundschaft selbst und ich kann nicht sehen, dass er jemanden absichtlich verletzt. meine ablehnende haltung kennt er, aber das heißt ja nicht dass ich ihn als person ablehnen muss.
Ja da hast du recht, leider ist es so, dass man mit 15 noch nicht so kritisch über dieses Thema denkt. Auch ich hatte früher immer das Gefühl einen viel älteren Freund zu brauchen, da man dies auch unter den Kolleginen als ,,cool‘‘ empfunden wurde. Ich finde dieses Thema einfach äusserst kritisch, da man sich leider nie 100% prozentig sicher sein kann ob diese Person wirklich nichts ,,böses‘‘ möchte, auch wenn man sie bereits seit Jahren kennt.
naja ich glaube nicht, dass er sie in die prostitution drängen will oder pornos aufnehmen oder sonstwas in der art. auch weiß ich halt aus über 30 jahren freundschaft, dass er nicht primär auf teenager steht. auf jüngere schon, aber nicht so jung. und ich kann wohl beurteilen, dass er ernstlich verknallt ist, was ich eigentlich sogar ein bisschen beneide. das kommt ja nach der teenagerzeit eher selten vor.
Wenn er schon so lange dein bester Freund ist, warum solltest du dann den Kontakt abbrechen, nur weil er jemanden gefunden hat, mit dem er glücklich ist? Okay, 15 ist schon echt extrem, aber wenn beide das wollen und sie sich auch selbst reif genug dafür fühlt ist daran nichts illegales. Ob man das selbst für sich auch haben wollte ist ja was anderes.
Ich mein, ich muss ja nicht alles gut finden, was mein bester Freund macht und kann trotzdem mit ihm befreundet sein. Seine Freundschaft oder Beziehung oder wasauchimmer mit dem Mädchen würde ich auch gar nicht mehr als nötig thematisieren - es ist letztlich deren Sache und nachdem ihr alle Argumente schon ausgetauscht habt, kannst du es auch einfach akzeptieren und schauen was sich weiter daraus entwickelt. Wenn beide glücklich sind ist das doch schön und auch wenn sie das irgendwann nicht mehr sind und das wieder auseinandergeht kannst du trotzdem für deinen Freund da sein und ihn trösten (und dir dann bitte verkneifen zu sagen "hab ichs dch gleich gewusst...").
So habe ich mich nun auch durchgerungen, das zu halten. Wir reden natürlich weiterhin darüber und tauschen Gedanken dazu aus. Das machen Freunde und ich dränge ihm das auch nicht auf.
Damit "bürde" ich mir allerdings auch auf, dass die Freundschaft im Alltag Probleme aufwirft. Wenn ich ihn zu unseren geselligen Runden nicht mehr einlade, ist das meiner Meinung nach gemein. Wenn er seine Freundin mitbringt, schrieb ich ja schon, dass ich es dann komisch fände, wenn sie wahrscheinlich dann eher mit meiner Tochter und ihren Freundinnen "Teenie ist". Auch würde ich dann immer denken, dass ihre Eltern da so fühlen wie ich das tun würde.
Wenn ich ihn zu unseren geselligen Runden nicht mehr einlade, ist das meiner Meinung nach gemein.
Das fände ich auch - zumindest wenn das Runden sind, wo die Partner üblicherweise dabei sind.
Wenn er seine Freundin mitbringt, schrieb ich ja schon, dass ich es dann komisch fände, wenn sie wahrscheinlich dann eher mit meiner Tochter und ihren Freundinnen "Teenie ist".
Ich würde sie nicht als Teenie wahrnehmen sondern als seine Freundin und sie genauso behandeln wie wenn sie erwachsen wäre. Wenn sie dann tatsächlich eher mit deiner Tochter Handyspiele spielt ist das auch okay - das könnte eine erwachsene Frau ja evtl. auch machen, wenn auch eher aus dem Beweggrund heraus zu deiner Tochter nett sein zu wollen und weniger weil ihr Handyspiel so viel Spaß machen...
Auch würde ich dann immer denken, dass ihre Eltern da so fühlen wie ich das tun würde.
Ihre Eltern sollten überhaupt nicht dein Problem sein. Ich kann zwar verstehen, dass du dir vorstellst wie das für dich wäre, wenn deine Tochter in ihrer Position wäre, aber letztlich ist eh jeder Mensch individuell und auch mit individuellen Werten erzogen worden. Das kann von denen also vielleicht auch völlig anders wahrgenommen werden als von dir.
ich richte nicht. in diskussionen sage ich ihm ganz klar, was ich davon halte, aber ich mische mich in die entscheidungen nicht ein.
es geht mir um die sozialen aspekte.