Europäische Ratten''plage'' - Was ist eure Meinung dazu, Ratten zu vergiften?

11 Antworten

Ratten halten sich eigentlich nur dort auf, wo Unrat liegt und sie täglich Essensreste finden. Ich wohne direkt neben einem Milchbauern, der auch einen großen Hühnerstall hat und mein direkter Zaunnachbar hat ebenfalls Hühner. In den 12 Jahren, in denen ich hier wohne, habe ich noch nicht eine einzige Ratte gesehen.

Graue Hausmäuse und Gelbhalsmäuse habe ich in jedem Winter in meiner 200 Jahre alten Bauernkate. Denen bin ich auch schon mit Giftködern zu Leibe gerückt, als meine Katzen gestorben waren und die Mäuseplage einfach überhandnahm.

Es tat mir zwar in der Seele weh, denn ich kann die Knopfäugigen eigentlich gut leiden, wenn sie nur nicht so viel Schaden anrichten würden.

Jetzt habe ich Lebendfallen aufgestellt und bringe die Mäuse immer 2 km zum Waldrand hoch, damit die nicht wieder den Weg zurück ins Haus finden.

Ratten übertragen Krankheiten, die Pest war damals z.B ziemlich prominent.
Ratten zerstören auch eine Menge, besonders wenn sie sich in Häusern einnisten. Ihr Kot (ebenfalls voller Keime) verunreinigt bisweilen auch kritische Stellen, besonders wenn es mit Essen zusammenhängt. Die Ratten erfüllen in der Stadt keine wichtige Funktion in der Nahrungskette, denn weder Greifvögel noch Raubtiere leben dort. Am ehesten sind sie noch eine Gefahr für Bodenbrüter. Daher sind Ratten dort auch als Ungeziefer so betrachten. So wie Bienen die Milben in ihren Stöcken abmurksen, so murksen wir dann eben die Ratten ab, mit mehr oder weniger gutem Erfolg.

Warum ein Set der Moral für Menschen, und ein anderes für alle anderen Lebensformen gelten sollte konnte mir noch niemand wirklich gut begründen, die Leier geht dann immer so

"Aber wir sind ja keine Tiere"
"Und wir sind ja auch viel schlauer, und deshalb dazu verpflichtet"
"Das ist nun mal einfach Moralisch richtig"

Das erste ist faktisch falsch, das zweite kein Gegenargument, denn tatsächlich haben wir es vor allem unserem Verstand zu verdanken dass wir der Apexräuber auf diesem Planeten sind. Das Dritte stellt eine Behauptung dar die mit der Frage warum A für uns und B für alles andere gelten sollte nicht einmal zusammenhängt-
sondern einen Zirkelschluss darstellt. "Weil darum".


tachyonbaby  10.06.2025, 04:15
Die Ratten erfüllen in der Stadt keine wichtige Funktion in der Nahrungskette, denn weder Greifvögel noch Raubtiere leben dort.

Wenn Du Dich da mal nicht irrst... New York zum Beispiel hat die weltweit größte Population von Wanderfalken, denn die Greife finden in der Stadt ideale Nistbedingungen vor. Unzugängliche, sichere Nichtplätze an den Hochhäusern und in den Straßenschluchten halten sie die Ratten und Tauben kurz.

Der Ratten-Tempel hört sich witzig an, gefällt mir. Allerdings denke ich, dass es sich da eher um gezüchtete und gezähmte "Hausratten" handelt, nicht um die üblichen "Kanalratten". Auch hierzulande gibt es viele Menschen, die sich eine oder mehrere Ratten als Haustiere halten. Die sind dann auch sauber und gepflegt und nicht das Problem.

Die Ratten, die sich im Müll und in der Kanalisation aufhalten, vermehren, verbreiten, sorgen leider für Probleme bei Menschen, anderen Tieren, Gebäuden. Sie verbreiten Krankheiten und Parasiten und gelten deshalb als Schädlinge. Es ist also sehr sinnvoll eine Rattenplage zu bekämpfen.

Ich bin kein Fan von Giftködern, weil es kein schöner Tod ist. Zudem fressen auch oft andere Tiere diese Köder. Ich fände es besser, wenn humanere Methoden eingesetzt würden, um der Plage Herr zu werden. Doch das kostet mehr Geld, was niemand dafür ausgeben möchte und deshalb auch nicht wird. Ich denke da jetzt an Städte und Gemeinden oder Vermieter und Arbeitgeber, nicht an Privathaushalte. Wenn ich also vor die Wahl gestellt würde, dass jemand die Ratten entweder mit Gift beseitigt oder die einfach weiter da sind und mich krank machen, dann würde ich mich da schweren Herzens doch für mich und meine Gesundheit und gegen die Ratten entscheiden.

Ich sage es ungern. Aber irgendwo muss dem endgegen gewirkt werden. Und es funktioniert nicht mit Lebendfallen, nicht so effektiv dass man eine große Anzahl an Ratten irgendwo aussetzen könnte. Ich hasse Giftköder bis aufs äußerste doch irgendwo muss man auch als Gegner sagen "Es geht eben nicht anders". Natürlich ist wieder der Mensch daran schuld dass Ratten Überhand nehmen, und deshalb sollte man dann aber auch die, die daran schuld sind zur Rechenschaft ziehen. Denn offene Müllsäcke, schlampiges lagern von Tierfutter etc pp ist meist der Grund für den Wachstum einer Ratten-Kolonie.

Problem ist, wenn es zu viele werden, kommt die schwarze Pest wieder ins Land!


spikecoco  10.06.2025, 17:17

sicherlich nicht, denn es gibt immer noch sehr viele Ratten. Zudem waren die Hygiene und Lebensumstände damals ja wohl ganz anders als heute.

Lexy1206  10.06.2025, 19:41
@spikecoco

Ja, das stimmt wohl. Aber wenn die Klassengesellschaft weiter so geht, naja abwarten ;D

sa652ma  10.06.2025, 05:26

Oh nein, wie fürchterlich, eine Krankheit, die man heute problemlos eindämmen und auch noch schnell behandeln kann (Antibiotika und so)… es geht heutzutage nicht mehr um die Pest, sondern primär um Hygiene und Sachschäden.

Lexy1206  10.06.2025, 06:30
@sa652ma

Die kann sich schneller verbreiten als du denkst!!! Übrigens, Corona wurde auch nicht eingedämmt und hat sich Weltweit verbreitet!!!

sa652ma  10.06.2025, 06:44
@Lexy1206

Die Pest ist aber kein Virus, sondern ein Bakterium… ein paar Tage Penicillin und gut ist. Die Krankheit ist inzwischen wirklich nicht mehr problematisch, aufgrund der wesentlich besseren Hygiene und Medizin.