DNA ist alles

7 Antworten

Nein, das stimmt nur z.T. Zwillingsstudien zeigen, dass ein großer Teil angeboren ist. Jedoch prägt uns auch unsere Umwelt.

Vor allem im Baby- und Kleinkindalter sind unsere Spiegelneuronen sehr aktiv. Diese helfen dabei das Verhalten von anderen zu kopieren. Wenn Kinder in dieser Zeit mehr Kontakt mit Tieren als mit Menschen haben, dann nehmen sie die Verhaltensweisen von diesen an.

Das wurde z.B. durch das Experiment von Winthrop Kellog gezeigten, der seinen Sohn zusammen mit einem Schimpansen aufgezogen hat. Es zeigte sich, dass das Kind immer mehr Verhaltensmuster vom Schimpansen annahm. Das Experiment wurde daraufhin abgebrochen.

Auch sieht man etwas ähnliches bei sogenannten Wolfkindern. Das sind oft Kinder, die keine Eltern haben oder von diesen vernachlässigt werden und quasi von Tieren "aufgezogen" werden.

Auch existiert die Epigenetik. Hier können die Aktivität der Gene verändert werden. Dies hängt oft mit Umweltbedingungen zusammen, die dann eine körperliche Funktion auslösen.

Als Daumenregel nimmt man heutzutage gerne, dass etwa 50% unseres Verhaltens genetisch determiniert und 50% durch Umwelteinflüsse bestimmt werden.

Für den IQ gilt ähnliches, hier ist die Biologie aber oft noch etwas stärker beteiligt. Jedoch ist hier auch die Umwelt nicht unwichtig. Ein großer Teil des IQ Zuwachses in den letzten 100 Jahren ist wahrscheinlich durch die verbesserte Ernährung entstanden.

Auch das Aussehen hängt z.T. von der Umwelt ab. Dazu gehört z.B. ob man sich Gesund ernährt, Sport macht und genug schläft.

Auch die Epigenetik spielt eine Rolle.

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/epigenetik-essgewohnheiten-schlagen-sich-im-erbgut-nieder-3319.php

Gene oder Umwelt – was hat mehr Macht über unsere Gesundheit? Eine einfache Antwort gibt es nicht, das zeigt sich auch und gerade bei komplexen Stoffwechselerkrankungen wie Übergewicht und Diabetes. Manche Menschen sind aufgrund ihrer Erbanlagen mit einem höheren Krankheitsrisiko belastet als andere. Ob sie aber im Laufe ihres Lebens tatsächlich adipös oder zuckerkrank werden, hängt stark von ihren Essgewohnheiten und sportlichen Aktivitäten ab. Wie sehr sich körpereigene und äußere Einflüsse überlagern und wechselseitig beeinflussen, erforscht eine neue Disziplin namens Epigenetik (siehe Infokasten). Demnach erben wir von unseren Eltern nicht nur eine Vielzahl gesundheitsrelevanter Gene, sondern auch deren epigenetische Programmierung – und damit die Wahrscheinlichkeit, ob und wie stark bestimmte Erkrankungen ausbrechen.

Außerdem wirkt sich die Erziehung auf die Intelligenz aus.

https://www.leben-und-erziehen.de/kind/erziehung-entwicklung/intelligenzentwicklung-bei-kindern-foerdern-17219.html

https://www.zeit.de/2015/22/intelligenz-erste-lebensjahre-forschung/seite-2

Auch die sexuelle Orientierung kann im frühen Kindesalter beeinflusst werden.

https://www.herder.de/kk/zeitschrift/archiv/2020/4-2020/fruehkindliche-sexualitaet-entwicklung/


Tharnoss  17.08.2024, 00:45

Epigenetik ist im Endeffekt einfach nur die Veränderung der Ausführung der Gene. Es basiert noch immer auf der DNA

Herfried1973  17.08.2024, 09:43
@Tharnoss

Ja, aber deren Ableseseuerung, und Epigenetik ist über einige Generationen verervmbbar, macht sehr viel im Phänotyp. Und das ist eben nicht rein DNA. DIE DNA gibt ein sehr breites Möglichkeitenspektrum vor

Tharnoss  17.08.2024, 09:58
@Herfried1973

Ohne DNA gibt es auch keine Epigenetik. Ja, es ist wichtig und es gibt ein Möglichkeitsspektrum, aber es basiert am Ende auch nur auf unsere DNA.

Du meinst dass die Epigenetik sehr vuel im Phänotyp macht, wo macht sich das bei uns bemerkbar? Welche Phänotypischen Veränderungen sind bei uns Resultat der Epigenetik?

Herfried1973  17.08.2024, 10:02
@Tharnoss

Die DNA gibt Spektrum vor. Die Epigenetik, wie es ausgereizt wird. Körpergröße, Statur, Robustheit.

DNA bestimmt das Selbstvewusstsein durch das Aussehen

Gehe mal raus in die Welt, zwischen Leute.

Wie viele Leute haben ein starkes, ggf. sogar übersteigertes Selbstvertrauen, obwohl ihr Aussehen allein dazu keinerlei Rechtfertigung gibt?

Wie viele Leute, die eigentlich richtig gut aussehen, sind total schüchtern?

den Erfolg durch den IQ

Wer wird erfolgreicher: Ein Mensch, der genetisch die besten Anlagen für tolle geistige Leistungsfähigkeit hat, aber ab dem Säuglingsalter in einem dunklen Keller gehalten wird, nie lesen & schreiben lernt, nie Mathematik beigebracht bekommt, nie irgendwas von der Welt sieht... oder ein Mensch, der genetisch zwar eher so semi-gut ausgestattet ist, aber das ganze Leben gefördert und zur Neugier und zur Denkarbeit animiert wird?

Nein, natürlich nicht. All dass hat immer was mit unseren Gedanken (Hirn) zu tun. Was wir alles im Laufe des Lebens mitnehmen, Erlebnisse und Erfahrungen und danach passen wir uns an, vor allem durch die Persönlichkeit, Erziehung und auch noch andere Sachen.

Klar kann Erfolg was mit dem IQ zu tun haben, da die Intelligenz auch was mit unserem Hirn zu tun hat, aber Erfolg muss nicht zwangsläufig immer etwas mit dem IQ zu tun haben. Daher trenne ich Erlebnisse und Erfahrungen (Hirn, sprich Gedanken) vom IQ (Hirn auch Gedanken). Denn der IQ sagt nicht immer, etwas über den Menschen aus. Denn jemand der einen niedrigen IQ hat, kann genauso erfolgreich sein, wie jemand der einen hohen IQ hat.

Nein, das kann nur stimmen wenn man davon ausgeht dass es keinen freien Willen gibt. Wenn du sagst "gibt es auch nicht", dann ist aber auch determiniert gewesen dass du es so einschätzt und damit wird das, was du behaupten willst zur Voraussetzung der Behauptung, ist also ein Zirkelschluss.


Ickicik 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 00:59

Es gibt auch keinen freien Willen. Wer immernoch an ihn glaubt, kann genau so gut an einen Gott oder das Sphatettimonster glauben.

Herfried1973  17.08.2024, 09:40
@Ickicik

Freie Wille ist durch Qusntenmechanuschen Zufall ob der Unschärfe bedingt, der beste Würfel.