Demozwang?!
Hallo, nächste Woche ist ja Tag der Demokratie oder so und die Schulen bei uns haben eine öffentliche Demo mit Polizeischutz organisiert.
Das Motto lautet Demokratie und Vielfalt. An sich finde ich das ja gut. Allerdings ist es während der Schulzeit und wir MÜSSEN dahin. Viele haben zudem die Sorge, dass es eine Demo gegen Rechts ist und das von den öffentlichen Medien ausgenutzt wird.
Wie seht ihr das?
9 Antworten
Hatte das auch mal, bin hingegangen.
Tatsächlich wurde das für Themen ausgenutzt, wo wir gar nicht als Schüler gegen demonstriert haben.
Bin dann danach nie wieder hingegangen.
Also am besten nicht Hingehen.
Ich finde es im allgemeinen schwierig eine Demo als Schulveranstaltung zu framen. Auch wenn es "nur" um Demokratie und Vielfalt geht.
Zumindest solange es nicht konkret um die Schule selbst geht.
Politische Forderungen sollten nicht aus einer Schule heraus entstehen und über die Schüler praktisch durchgesetzt werden.
Eine Schule sollte ein politisch neutraler Ort sein.
Und ich bin mir gar nicht sicher ob eine Demo als Schulveranstaltung überhaupt zulässig ist.
Ist es nicht das Gegenteil von Demokratie, Schüler zu sowas zu verpflichten. Wenn man beispielsweise das Kalifat fordert ist das ja auch erlaubt, weil er seine freie Meinung äußert
Oo
Es wurden auch vor Aussetzung der Wehrpflicht keine Leute von uns "an die Front geschickt".
Und die Äußerung die Schule "sollte" ein politisch neutraler Ort sein ordnet doch direkt ein, dass das meine persönliche Meinung ist 😉
Bei Adolf und Erich mussten die Schüler auch mitdemonstrieren.
Ich war auf einem Gymnasium in Ansbach. Dort waren und ist die US Army stationiert. Noch Ende der 70er Jahre gab es dort Lokale, an deren Eingangstür „off limits“ stand.
In der 10. Klasse machten wir in der Ansbacher Innenstadt eine Umfrage zum Antiamerikanismus und Rassismus gegen US Soldaten.
Das war eine echte Herausforderung und auch sehr spannend.
Es wäre damals undenkbar gewesen, dass sich Schüler zu Demonstrationen zwingen lassen und die Parolen der Regierung nachplauderten.
Sind das die neuen Betriebskampfgruppen der FDJ, nachdem mit Greta niemand mehr hinter dem Ofen hervorgelockt werden kann?🤣
einen Zwang oder Pflicht gab es früher nicht - es könnte immer sein, dass irgendein Teilnehmer mal plaudert - was ist, wenn die Öffentlichkeit davon erfährt, ich meine, wenn die Presse erfährt, die Schüler wären gezwungen worden - dann kann der Direktor seinen Hut nehmen
wer zu meiner Schulzeit an von der Schule organisierten Veranstaltungen nicht teilnehmen wollte (während der Zeit des Unterrichts), musste in die Schule und dort in den organisierten Unterricht - der war meistens viel interessanter als die Veranstaltung - aber das ist Ansichtssache
übrigens: wer an einer solchen Demo nicht teilnimmt, ist deshalb nicht automatisch gegen die Themen, für die dort demonstriert wird - umgekehrt ist natürlich auch möglich - eigentlich gehört solches in den Unterricht unter dem Thema "Demonstrationsrecht"
"nur" ist gut.
Ich freu mich so auf das Geschrei der TikTok verblendeten Demokratieaversen, wenn sie wieder wehrverpflichtet werden und an die Front geschickt werden.
"Eine Schule sollte ein politisch neutraler Ort sein.".
Nein, muss sie nicht. Parteipolitisch ja.
Als staatliche Institution ist die aber unsrer FDGO verpflichtet. Es gibt kein Neutralitätsgebot, das die Demokratie "relativieren" muss.