Brauchen wir mehr Bewusstsein für die psychische Gesundheit?

9 Antworten

Ja brauchen wir absolut. War es mutig von Grupp? ja denn ein Herzinfarkt bei Managern wird positiv gesehen - "der hat sich fast totgearbeitet" - während burnout und Depression als Schwäche angesehen werden, was natürlich beides totaler Schwachsinn ist.

Ja, brauchen wir. Dringend sogar und nicht erst, wenn ein überreicher, alter weißer Mann mit allen Möglichkeiten betroffen ist.

Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, ist es für Betroffene fast ein Ding der Unmöglichkeit einen Therapieplatz oder andere Hilfe zu bekommen. Die Menschen werden immernoch massiv stigmatisiert, nicht ernst genommen und mit dem teilweise immensen Leid komplett alleine gelassen. Und statt zu reagieren, schauen Politik und Gesellschaft weg und tun Hilferufe ab mit "ja dann sich dir doch Hilfe, gibt doch Möglichkeiten". Nur ist einem Menschen mit Depression, Angststörung, Burnout und co. wenig geholfen, wenn er erstmal 30 Ärzte abtelefonieren muss um, mit Glück, auf 2 Wartelisten zu kommen und in 1 Jahr vielleicht ein unverbindliches Erstgespräch zu haben. Mit solchen Erkrankungen ist es oft ein massiver Kraftakt überhaupt zum Telefon zu greifen – was da gefordert wird, ist einfach jenseits der Möglichkeiten und der Realität eines psychisch erkrankten Menschen, der in der Regel dringend Hilfe braucht. Und wenn man dann endlich Hilfe findet, ist die Versorgung oft dürftig. Erwachsene Patienten mit Störungen wie ADHS oder Autismus werden oft nicht richtig diagnostiziert oder nicht ernst genommen, Patienten mit Angststörung und Depressionen werden oft sehr pauschal behandelt und bekommen Vorwürfe, wenn bei ihnen die Standardtherapien nicht anschlagen.

Die Situation ist insgesamt ein absolutes Armutszeugnis, erst recht in Anbetracht der steigenden Fallzahlen. Wenn da nicht dringend nach gesteuert wird, wird uns das noch ganz gewaltig um die Ohren fliegen.

Ich glaube, das Gesundheitsstörungen ihren Ursprung auf der geistig seelischen Ebene haben.

Das ist aus meiner Sicht nicht nur ein wichtiges Thema für Schulen, und sollte ein Unterrichtsfach sein.

Ich denke das die Krankenkassen ihren "Kunden" kostenfreie Kurse anbieten sollten, im Rahmen von Erwachsenenbildung.

Ursache und Wirkung auf seelisch geistiger Ebene liegt immer in jedem Menschen selber.

Alles Gute :-))


synapsenschnaps 
Beitragsersteller
 18.07.2025, 11:19

Also ein Bewusstsein dafür schon in der Grundbildung verankern, ein guter Gedanke, danke dir.

Ich sehe ihn leider in einem anderen Licht. Wolfgang Grupp, für mich hat er einen Weg gewählt der nur zeigt wie sehr er an der Macht hängt.

Ohne sie macht sein Leben keinen Sinn. Weil er sein Leben lang den falschen Werten folgte.

Das er es jetzt öffentlich macht, öffnet ihm nur den Weg in Talkshows wo er dann die Aufmerksamkeit bekommt, die er so vermisst.

Ohne die richtigen Werte im Leben gibt es keine psychische Gesundheit.

So simpel ist die Wahrheit.


synapsenschnaps 
Beitragsersteller
 18.07.2025, 10:49

auch ein interessanter Ansatz, danke

Ja, ich denke, wir brauchen definitiv mehr Bewusstsein für die psychische Gesundheit. Während körperliche Erkrankungen wie Herzinfarkte heute oft offen angesprochen und darüber berichtet wird, ist das Thema psychische Gesundheit noch immer mit vielen Vorurteilen, Ängsten und Missverständnissen behaftet.

Wolfgang Grupp, der bewusst offen über seine Erfahrungen spricht, zeigt Mut, weil er damit ein Zeichen setzt und anderen Mut machen kann, ebenfalls offen über ihre Gefühle und Herausforderungen zu sprechen. Mehr Bewusstsein ist notwendig, weil psychische Erkrankungen genauso ernst genommen werden sollten wie körperliche Krankheiten. Sie beeinflussen das Leben der Menschen tiefgreifend und können, wenn sie unbehandelt bleiben, schwerwiegende Folgen haben.