Auswanderung nach Spanien

3 Antworten

Ich bin in Spanien aufgewachsen. Weil Ihr ein Kind habt ist es am allerwichtigsten Euch auf einen Ort mit deutscher Schule zu beschränken, und zwar eine an der man eine von Deutschland anerkannte Allgemeine Hochschulreife erlangen kann. In Barcelona gibt es eine, die hab ich besucht, in Madrid gibt es auch eine, wo sonst weiß ich nicht auswendig. Ich ergoogle, dass es in Sta.Cruz de Tenerife eine zu geben scheint: klick. Solche Schulen kosten Schulgeld, und zwar nicht wenig. Wenn man arm ist kann man versuchen eine Befreiung vom Schulgeld zu beantragen, aber ohne Erfolgsgarantie. Dass arme Kinder schulgeldfrei unterrichtet werden ist AFAIK die Bedingung, damit Deutschland Lehrer zur Verfügung stellt und das Abitur anerkennt.

In Spanien sollte man nicht nur eine Mietwohnung in Betracht ziehen, sondern auch ein Haus.

Wenn Euer Kind etwas älter ist, kann es in den Schulferien im Tourismus jobben und sollte dafür eine zusätzliche Fremdsprache können. Ich konnte Deutsch, Spanisch, Englisch und Französich und war mit noch nicht einmal 16 für die Rezeption eines Hotels verantwortlich. Die Schulferien waren bei uns genauso lang wie an spanischen Schulen, 3 Monate. So früh eigenes Geld zu verdienen und Verantwortung zu tragen ist von unschätzbarem Wert.


Bl4ck0ut117 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 19:24

Hi, vielen Dank für den hilfreichen Beitrag. Deutsche Schulen sind natürlich von Vorteil. Wie würde sich das Kind jedoch auf öffentlichen Schulen entwickeln? Das Kind würde ja mit der spanischen Sprache aufwachsen. Wäre das nicht von Vorteil?

hamberlona  10.02.2025, 19:43
@Bl4ck0ut117

Die spanische Sprache lernt es auch an deutschen Schulen mehr als ausreichend. Dieser Unterricht hatte bei uns völlig andere Dimensionen als Englisch. Und das ganze praktische Leben außerhalb von Schule und Familie spielt sich doch auf Spanisch ab. Auch wenn Spanien derzeit Deutschland wirtschaftlich überholt, ich hab immer noch mehr Vertrauen in das deutsche Schulsystem.

Bl4ck0ut117 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 19:44
@hamberlona

Ja das stimmt auch wieder. Vielen Dank für deine Ansicht. Die ist sehr hilfreich:)

-Jobs per Remote oder Vorort besser? Meine Kenntnisse liegen in der IT.

Vor Ort praktisch nichts zu kriegen, hohes Angebot an Personal, wenig Nachfrage.

-Schul- und generelle Bildungsmöglichkeiten für Kinder

Katastrophal. Viele Auswanderer geben viel Geld aus für private Schulen.

-Lebenserhaltungskosten

Leicht unter denen in Deutschland, wenn man sich "anpasst" um die 20 %.

-Mietpreise

Sorry, keine Ahnung bei Dauermiete. Da ist die Qualität eben zum Teil extrem schlecht.


Bl4ck0ut117 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 19:04

Vielen Dank für den Beitrag :)

Ohne Job einfach so ins Blaue, wird es fast unmöglich mit Wohnung. In Spanien geht fast alles an Mietofferten über Makler und die wollen Arbeitsverträge sowie Lohnbescheiniungen sehen, die privaten Vermieter genauso. Außerdem muss sofort eine Kaution hinterlegt werden. Zwar hat Spanien die Reidenzia abgeschafft, aber die Nie-Nummer braucht ihr trotzdem noch. Ohne die könnt ihr euch nicht mal eine Prepaidsimkarte kaufen geschweige denn, Verträge wie Miete, Strom, Gas, abschließen.

Dann gibt es in Spanien das große Problem der Hausbesetzungen, " Okupas". Lasst ihr eure Wohnung beispielsweise für einen Urlaub unbeaufsichtigt und ungesichert, kann diese besetzt werden und die Besetzer können Rechte am Wohnraum geltend machen. Das heißt für euch hohe Kosten für den evtl. Einbau einer Alarmanlage zu einem privaten Wachdienst, sofern diese noch nicht vorhanden ist. Aus genau diesem Grund haben wir damals von einer Ferienimmobilie in Spanien Abstand genommen.


Bl4ck0ut117 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 19:42

Vielen Dank für den Beitrag. Das ist natürlich gut zu wissen und von unschätzbarem Wert. Nochmals vielen Dank:)