Wieso klagen und beanstanden asoziale sozial-schwächere Personen oft am lautesten?
Vorab sie gesagt, dass ich mit meiner Fragestellung niemanden diskriminieren will.
Gestern habe ich in der Bahn (ca. 9 Uhr) eine Situation beobachtet, in der sich zwei Personen (Mann und Frau) über das Leben in Deutschland "unterhalten haben".
Der Mann (Ende 30), sehr ungepflegt - hat 5 Meter gegen den Wind gestunken. Laute, einfache Ausdrucksweise. Dazu die Frau (etwas älter), in der Hand stets ne Flasche Bier, Vorrat in der Handtasche. Es waren wie gesagt zwei einfach gestrickte Personen. Ich will nicht urteilen, vielleicht haben sie ja auch Arbeit und eben gerade frei.. aber ich denke mal eher nicht.
In ihrem Gespräch ging es natürlich um die Ausländerproblematik, dass alle nicht arbeiten gehen und dem Staat auf der Tasche liegen. Dann wurde der Krieg diskutiert, dass dort für ein anderes Land Milliarden reingeballert werden usw.. Diese Unterhaltung wurde unter einer extremen Begleitung von Hass und Wut geführt.
Solche Situationen habe ich in der Art schon häufiger beobachtet. Warum regen sich gerade solche Menschen, die auch Leistungen erhalten, so sehr über andere auf?
Sehen solche Personen den Grund für ihre persönliche Lage immer in der Schuld anderer?
Danke für Antworten :)
Gruzz Volgi
8 Antworten
Weil nach unten treten einfacher ist, als nach oben zu schlagen. Und das machst du gerade mit der Frage übrigens genau so. Die meisten versuchen, sich selbst zu erhöhen indem sie die Leute, die noch weniger haben verspotten.
Sich über sie lustig machen oder sie lächerlich machen.
Sie machen das, indem Sie den Ausländern absprechen, arbeiten zu wollen und sie mit allen möglichen Vorurteilen überziehen.
Du machst das, indem du die Leute aus der Bahn ja auch nicht wirklich ernst nimmst, ihnen direkt bescheinigst dass sie asoziale arbeitslose sind, die dumm sind und das alles völlig freiwillig.
Damit stellt man sich in der sozialen Rangordnung über die jeweilige Gruppe, um sich selbst besser zu fühlen.
Für manche also "dumme ausländer", für andere "dumme arbeitslose assis", für die nächsten "dumme angestellte", für die weiteren "haha sind ja nur Manager, was für lappen" usw. Jeder sucht wen, auf den er herab sehen kann, je weiter unten man ist, desto genauer schaut man hin, wer noch unter einem ist.
Solche Situationen habe ich in der Art schon häufiger beobachtet. Warum regen sich gerade solche Menschen, die auch Leistungen erhalten, so sehr über andere auf?
Na weil die Leistungen, die an andere gehen, bei ihnen dann fehlen.
Sehen solche Personen den Grund für ihre persönliche Lage immer in der Schuld anderer?
Offenbar ja.
Diejenigen, die eine Mitschuld bei sich selbst sehen, die klagen jedenfalls eher nicht so laut...
Ja und nein.
Es gibt nunmal Menschen, die von Deutschland noch eine andere Seite kennen, als der Teil der Bevölkerung, dem es offenbar gut geht.
Schau dir doch an, welches Leben viele Rentner heute führen, die sich ihr Leben lang den Rücken krumm gemacht haben. Da ist die Frage schon erlaubt, wieso manche am Existenzminimum oder sogar darunter leben müssen und manch andere finanzielle Unterstützungen bekommen, und auch bei denen "wegggsehen" wird, die das Sozialsystem bewusst austricksen.
Dass da Frust und Wut entsteht, ist jetzt eigentlich nicht so schwer nachvollziehbar. Denn auch normale Bürger werden, wenn sie Pech haben, vom Staat und anderen Ämtern ganz schön geschröpft. Und ja, in den meisten Fällen sind diese Leute irgendwie selbst Schuld, in manchen Fällen ist es dann einfach nur "dumm gelaufen". Ups.
Schuld am eigenen Scheitern sind natürlich immer die anderen, niemals sieht der Verlierer sich selbst als Grund dafür.
Ist ja auch bequem und in einem Land wie Deutschland wird man auch ein wenig dazu erzogen, da der Staat einen immer auffängt und man auch bei Totalversagen immer eine "Vollkaskoversicherung" hat, die einem die Grundbedürfnisse absichert.
Joa, was soll man dazu sagen. Klar würde weniger Bier der Börse gut tun. 30% Inflation sind aber selbst dann nicht für jeden ein Zuckerschlecken.
Verspotten?