Wie bringt man seinem Kind Disziplin bei?

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Mit 15 gab es bei uns keinen Ausgang bis 24 h. 20 h am Abend Ausgang gab es bei uns auch nicht, weil wir alle um 19 h zusammen Abend essen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Familienvater mit mehreren Kindern
Demelebaejer  07.03.2019, 12:56

Danke für diese Auszeichnung!

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Schule + gute Noten = ja okay.
Regeln wie: Keine Drogen, keine Zigaretten - auch noch okay.

Aber dein Sohn braucht auch etwas, wo er abschalten kann. Du nimmst Dir ja auch das Recht heraus, nach "Feierabend" zu entspannen oder Sport zu machen oder irgendeinem Hobby nachzugehen.

Für deinen Sohn ist die Schule der Arbeitsplatz + die Hausübungen + lernen gehören zu seiner "Arbeit" dazu. Aber gerade, weil er Schüler ist, als Beruf, gerade deshalb sollte er die Möglichkeiten haben: Zeit für Hobbies, Freunde + Sport. Damit er dann wieder fit ist, für den nächsten Arbeitstag.   

In dem Alter ist es meiner Meinung nach ehr wichtig eine gute Beziehung zu dem Jugendlichen aufrecht zu erhalten und viel zu reden, nicht nur über Themen wie Schule, Noten, Regeln etc. Das ist gerade in dem Alter einfach nur nervig und bringt rein gar nichts.

Hmm, ungeschönte Aufklärung funktioniert besser als ein reines Verbot. Nunja, eigentlich muss man das ganze individuell angehen, schließlich ist jeder Mensch anders.

Aber im Großen und Ganzen würde ich wirklich sagen, ein reines Verbot "weil isso, weil ich es dir sage..." macht eher neugierig bzw. aktiviert den Widerstand. Eine sachte aber ganz ungeschönte Aufklärung über die Auswirkungen öffnet dagegen eher die Augen.

Nötigenfalls könnte man sich auch mal mit beispielsweise der Drogenberatungsstelle in Verbindung setzen und schauen ob diese Tips haben wie man das Thema präventiv mit Jugendlichen behandeln kann.

Rockige  04.03.2019, 10:39

Man sollte sich auch mal bewusst machen aus welchen Gründen man zu Dingen wie Ziggis, Alk, härteren Drogen, sogar Tabletten greift.

  • Als Flucht vor dem Alltag,
  • um mit dem Druck des Alltags klar zu kommen
  • in der Hoffnung dadurch einen Ausgleich zu finden
  • aus Frust, als Widerstand gegen die Bestimmungen daheim
  • aus Neugier, weil einem soziale Kontakte vermitteln "das ist toll"
  • aus Neugier, weil es daheim verteufelt wird (ohne zu wissen welche langfristigen Auswirkungen eine regelmäßige Einnahme haben kann)
  • aus Langeweile, weil man außer Arbeit und Schlaf sonst ja nix hat

Das Problem dabei ist: Egal in welchem Umfeld Kinder aufwachsen... egal ob im PLattenbau oder im Reihenhaus, egal ob die Eltern auf Schicht in der Fabrik arbeiten oder als Proffessor oder Arzt die Brötchen verdienen..... Es "kann" passieren das der Nachwuchs sich irgendwann den Drogen oder negativ beeinflussenden Gruppierungen zuwendet. Egal wie gut es die Eltern eigentlich meinen.

Es hängt selten an einem einzigen Faktor, wenn dann ist es eher das Zusammenspiel verschiedenster Grundfaktoren.

Die Tochter des früheren Hausarztes meiner Eltern begann als Jugendliche mit Drogen (unter anderem). Warum, das habe ich als Kind/ Jugendliche nicht verstanden. Rückwirkend betrachtet war es wohl die fehlende Zeit als Familie, die hohen Anforderungen seitens der Eltern, der soziale Druck a la "Ärztekind, das muss ja ein Überflieger sein".

Der Sohn von damaligen Bekannten meiner Eltern rutschte als Jugendlicher auch komplett ab - "obwohl" der Papa als Professor arbeitete und die Stiefmutter ihr möglichstes tat um ein "guter" Mutterersatz zu sein.

Ob rein strikte Regeln a la "Dein Alltag besteht aus Schule, Hausaufgaben, Familienleben, Schlafen.... Freizeitaktivitäten/ Vereine sind aktuell unnötig" wirklich sinnvoll sind? Das wird die Zeit zeigen. Vielleicht ja, vielleicht nein.

Entweder man bewirkt dadurch das der Jugendliche sich tatsächlich so entwickelt wie man es sich erhofft. Oder aber man bekommt in einigen Jahren den Vorwurf "Ich hatte keine Jugend". Oder der Jugendliche rebelliert erst Recht.

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Es ist so gut wie unmöglich seine Kinder nach dem Bild zu erziehen, das man selbst in seinem Kopf geformt hat. Das klappt nur in den seltensten Fällen. Wie sollte es auch? Wir verbringen viel zu wenig Zeit mit ihnen. Wir verschwenden den ganzen Tag mit Arbeit und die Kinder sind in der Schule. Dort haben sie ihre Freunde und von ihnen lernen sie all das wovor wir sie schützen wollen. Wenn sie dann nach hause kommen, dann ist es ja nicht so dass sie uns anlügen. Aber sie sagen uns auch nicht alles. Sie tragen ihre Geheimnisse mit sich herum und irgendwann fliegt ihnen eines dieser Geheimnisse um die Ohren. Dann fallen wir aus allen Wolken, wenn wir bemerken wie ihre Sachen nach Rauch stinken oder wenn wir sie mit glasigen Augen, blöde lächelnd in der Tür stehen sehen und sie uns versichern dass sie nur Cola getrunken haben.

Wenn du deinen Jungen zu einem guten Menschen machen willst, dann solltest du ihm ein gutes Vorbild sein und es ihm vor leben. Nimm dir ganz viel Zeit für ihn und rede mit ihm. Geh mit ihm immer wieder mal ein ganzes Wochenende angeln und lass ihn reden. Frage nach, interessiere dich für seine Probleme. Zeige ihm immer wieder Lösungen und Wege die er gehen kann. Auf diesen Wegen kannst du ihn nur begleiten und immer ein offenes Ohr für ihn haben.