Schaden große Koalitionen Deutschland?
Die Parteien schaffen mit den klassischen zweier-Koalitionen keine Mehrheiten mehr. Bis auf eine Ausnahme werden wir seit 20 Jahren noch von Schwarz/Rot, Jamaika (auf Landeseben) oder Ampel regiert. Gefühlt geht es auch seitdem mit Deutschland bergab.
Viele Leute wählen aus Protest andere Parteien die entweder kaum eine Rolle spielen oder als extrem gelten. Das Parteispektrum wächst mittlerweile auf 40 an, u.a. mit irgendwelchen Spaßparteien wie Die Gartenpartei oder Cannabis Social Club. Sarah Wagenknecht nimmt nun auch noch nicht unerhebliche Stimmenanteile weg und macht eine neue Regierungsbildung nicht einfacher, über die AfD als zweitstärkste Partei braucht man eigentlich garnix mehr sagen, da niemand mit ihr koalieren will.
Früher gab's Schwarz/Gelb oder Rot/Grün und fertig.
Ich kann nur jeden auffordern sich zu überlegen was es bringt unrelevante Parteien zu wählen, die bei einigen Umfragen unter "Andere" mittlerweile fast 10% erreichen und nichts bewirken ausser ein weiteres Koalitions-Chaos.
Es gibt nicht für jeden die perfekte Partei, der ein oder andere Kanzlerkandidat ist eben nicht optimal – man muss sich heute überlegen was das kleinste Übel ist. Aber es ist an der Zeit wieder eine der etablierten Volksparteien zu wählen. Sonst verschenkt man Punkte und die nächste Ampel oder Große Koalition reisst Deutschland weiter nach unten.
Oder wie seht ihr das? Oder brauchen wir ein neues Wahlsystem?
5 Antworten
Im Gegenteil ist eine 2er Koalition diesmal hauptsächlich deswegen möglich, weil so viele Kleinparteien gewählt werden. Nur deshalb reichen vermutlich schon knapp über 40% der Stimmen für eine CDU/SPD oder CDU/Grüne Regierung. Würde niemand mehr eine Partei wählen, die die 5% Hürde nicht schafft bräuchten sie 50%+x der Stimmen und das hätte akut keine 2er Koalition, außer vielleicht CDU/AfD.
Es braucht neue demokratische Politiker, da unser Wahlsystem nur dann funktioniert. Deswegen funktioniert es ja aktuell nicht
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Ja, weil die Parteien sich gegenseitig behindern und Änderungen sehr schwierig sind und immer nur Kompromisse darstellen.
Egal, mit wem die CDU regieren wird, sowohl mit SPD als auch mit den Grünen ist die Abschaffung des Heizungsgesetzes wahrscheinlich nicht machbar
Der wahre Kern Deiner Aussage bezieht sich auf die Situation vor rund 95 Jahren als die Weimarer Republik durch die Zersplitterung der Parteienlandschaft zugrunde ging. Weil es diesmal "um die Wurst" geht werde ich eine Partei wählen, die sicher in den BT kommt und die sich eindeutig/glaubhaft gegen die AFD positioniert. Andererseits verhindert Deine Logik den Aufstieg kleiner Parteien mit guten Ideen und Personal. Auch das Prinzip immer nur "das kleinere Übel" zu wählen führt langfristig zu Politik- und Demokratieverdrossenheit zum Vorteil der Herren am äußersten rechten Rand.
Andererseits verhindert Deine Logik den Aufstieg kleiner Parteien mit guten Ideen und Personal.
Naja, ob die Piraten, Gartenpartei oder Tierschutzpartei (und da kann man noch 20 weitere aufzählen) jemals mit guten Ideen aufsteigen ist unwahrscheinlich. Aber ich weiß was du meinst. Erleben werden wir das wahrscheinlich nicht mehr.
Und ich persönlich habe gar keine andere Wahl das kleinere Übel zu suchen. Immer noch besser als Protestwähler eine Stimme zu verschenken. Und da spreche ich wahrscheinlich auch für viele andere.
Naja, solche Koalitionen treiben Unzufriedene halt in die Extreme. Dabei spielt es keine Rolle ob die Politik im Grund gut oder schlecht ist. Von daher sind sie keine ideale Lösung.
Nach der nächsten Wahl wird es kaum anders gehen um überhaupt eine demokratische Mehrheit zustande zukriegen.