Wieso darf die Frau im Islam sich nicht weigern bzw. ablehnen Sex mit ihrem Mann zu haben wenn er sie darum bittet?

10 Antworten

Mohammed hatte ein etwas ambivalentes Verhältnis zu Frauen. Der Mann soll die Frauen gut behandeln, ist aber andererseits das Familienoberhaupt und hat gar das Züchtigungsrecht inne (Sure 4,34). Frau Schirrmacher erklärt ferner:

Der zweite Schwerpunkt der Gehorsamseinforderung liegt im Bereich der Sexualität, denn mit Abschluss des Ehevertrages und der Entrichtung der Brautgabe erwirbt der Ehemann das - ausschließliche - Anrecht auf die Nutzung der Geschlechtsorgane seiner Frau und ihres gesamten Körpers zu seinem Genuss. Nicht die Frau gehört ihm, sondern nur das Recht, sich ihrer zu erfreuen, dies allerdings, wann immer er es wünscht (ausgenommen sind die Zeiten der Unreinheit der Ehefrau während Menstruation und Wochenbett, tagsüber während des Ramadanfastens und während einiger Riten der Pilgerfahrt). 
Schon der Koran spricht vom uneingeschränkten Recht des Mannes auf Sexualität: "Eure Frauen sind für euch ein Saatfeld. Geht zu Eurem Saatfeld, wo immer ihr wollt." (Sure 2,223) Ähnlich lautet Sure 2,187: "So verkehrt mit ihnen (euren Frauen) und macht von dem Gebrauch, was Allah euch eingeräumt hat."
Unter Bezug auf diesen Koranvers subsumiert beispielsweise T. Akinola Aguda die gängige Ansicht muslimischer Theologen folgendermaßen: "Nach diesem Vers soll eine Ehefrau ihrem Mann immer zur Verfügung stehen, wenn er es wünscht." Und der Führer der iranischen Revolution, Ayatollah Khomeini, formuliert: "Eine in dauerhafter Ehe lebende Frau (eine Frau, die nicht in einer Zeitehe lebt) muss ihrem Mann jede Art von Genuss bereiten, die er von ihr wünscht." Eine Weigerung der Ehefrau auf diesem Gebiet wird ebenso als "Ungehorsam" aufgefasst wie ihr Verlassen des Hauses gegen den erklärten Willen des Ehemannes. "Ungehorsam" oder "rebellisch" zu sein ist im islamischen Eherecht ein rechtlich definierter Terminus, der dazu führt, dass die Frau ihren Unterhalt verliert.
Insbesondere die Überlierferung hebt hervor, dass es - außer an den Tagen der Menstruation, tagsüber während des Ramadanfastens und in den ersten 40 Tagen des Wochenbettes - für eine Frau keinen Grund der Verweigerung geben könne, denn "Wenn ein Mann seine Frau in sein Bett bittet und sie es ablehnt, zu ihm zu gehen, so wird sie von den Engeln so lange verflucht, bis sie am nächsten Morgen aufsteht." Eine andere Überlieferung besagt: "Wann immer der Ehemann mit seiner Frau Verkehr haben möchte, darf sie sich ihm nicht verweigern, auch wenn sie auf dem Rücken eines Kamels sitzt." Und das in Deutschland publizierte "Handbuch der muslimischen Frau" urteilt: "Die Ablehnung der Frau ist nur dann rechtlich zulässig, wenn sie körperlich wegen Krankheit oder Erschöpfung, seelisch wegen Depression, einem Trauerfall ... wegen dem Geschrei eines von Schmerzen geplagten Kindes ihren Mann zurückweist oder wenn sie ernsthaft ihre Scheidung begehrt und die Nähe ihres Mannes auf Dauer ablehnt." Nach tunesischem Eherecht kann der Ehemann bei Verweigerung seiner Frau die Scheidung wegen einer "erlittenen Schädigung" einreichen. 
Sexuelle Verweigerung der Ehefrau - eine Sonderform des Ungehorsams - ist ein anerkannter Scheidungsgrund, denn sie verstößt gegen den das von der Scharia formulierte Gehorsamsgebot.

Quelle: Frauen und die Scharia von Prof. Dr. Christine Schirrmacher und Prof. Dr. Ursula Spuler-Stegemann, 2. Auflage, Taschenbuchausgabe Juni 2006, Seite 126-127 (das Kapitel ist von Christine Schirrmacher) 

Vorsicht! Auch das urdeutsche Bürgerliche Gesetzbuch kennt die Verpflichtung zum Beischlaf (die Ehegatten sind zur ehelichen Lebensgemeinschaft verpflichtet), auch wenn dieser nicht einklagbar ist.

CleverRemo  11.07.2022, 09:45

Aber nicht auf Befehl und auch nicht wie oft. Die Frau muss in Deutschland nicht "zur Verfügung stehen". Außerdem muss in Deutschland auch der Mann ran, auch wenn er nicht will. Es geht hier um die Gleichberechtigung und die ist im Islam sehr sehr schwach ausgeprägt

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Es ist theoretisch unser Körper und das sollte eigentlich erst so sein wenn man beide damit einverstanden sind . wieso muss der Mann entscheiden wann sie sex haben und wann nicht? Wieso darf man nicht normal sagen dass man gerade kein Lust dazu hat.

Du merkst beim Schreiben vielleicht nicht, dass deine Worte stark von unserer westlichen Kultur geprägt sind. In anderen Kulturen war / ist das halt anders.

Du hast dich an deine Rechte und Werte, vor allem auf Unversehrtheit und Achtung deiner Meinung gewöhnt.

CleverRemo  11.07.2022, 09:43

Er kritisiert halt eine rückständige Kultur und ein rückständigen Umgang mit Menschen. (Mittelalter)

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Männer sind normal stärker und so haben sie diese Rechte für sich durchgesetzt.

Das dauert halt,bis so ein alter Zopf abgeschnitten wird.Und in einer männlich dominierten Welt wird das wohl ewig so bleiben.Soo lange ist es auch hier nicht her,dass es hier "eheliche Pflichten" gab und daüber,dass es Vergewaltigung in der Ehe überhaupt gibt,gabs viele Diskussionen.

Eigentlich selbstverständlich,dass ein Mensch über seinen eigenen Körper entscheidet.Wie vermessen solche Dinge sind,begreift leider nicht jeder(Mann)

Der Islam ist eben eine rückständige Religion, in der die frau weniger Rechte hat als der Mann. Aber es steht auch in der Bibel, dass die Frau dem Manne "untertan" sein soll. Also genau so rückständig. Nur darf man das als Christ interpretieren wie man will.

Rolajamo  11.07.2022, 09:31

Darf man als Moslem auch. Machen aber viel weniger....

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Blindi56  11.07.2022, 09:43
@Rolajamo

Eben, da im Islam die Frauen allgemein weniger zu melden haben, wie mir scheint...

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