Warum ist Prostitution so verrufen?

PeterP58  24.06.2023, 12:59

Ist es das? o_O ... Ist mir neu! Quelle? o_O

VanFersen 
Fragesteller
 24.06.2023, 13:09

Eigene Erfahrung. Du erzählst also in deinem Familien- und/oder Freundeskreis, dass du am Wochenende eine Prostituierte hattest, ja?

13 Antworten

Es ruft bestimmte kritische Wirkungsbereiche der Gesellschaft auf:

a) Nacktheit

b) Partner-Neid ggf. in der höchsten Ausprägung (wenn z.B. der Ehemann zuhält)

c) starkes emotionales Engagement aller Beteiligten

d) Erweckung von meist unterdrücktem psychologischen Triebkräften bei allen beteiligten

e) Leistungserbringung - viel Geld in wenig Zeit (schnelles Geld)

f) Habgier kann deshalb schnell ins Spiel kommen

g) Finanzamt und Polizei zeigen starkes Interesse

h) Rotlicht-Millieu wird deshalb von allen Interessenseiten Seiten sehr stark überwacht und mitgeschnitten

i) moralische Bedenken der Anwohner

j) Rotlicht-Geschäft ist auch Drehscheibe für Krankheiten (Multiplikatorwirkung)

k) Möglichkeit schnelles Geld machen zu können bringt Beschaffungskriminelle aller Arten in Lichtgeschwindigkeit mit auf den Plan

l) usw. usw. usw.

In diesem Strudel von Interessen und Schieflagen drehen sich verschiedenste Teufelskreise, mal ganz ohne von den psychischen und finanziellen Gefahren für die Freier selbst zu sprechen.

Prostitution ware so lange mormal und auch normal angesehen bis sich patriarchaische Gesellschaften Kirchenstrukturen herausbildenden. Von da ab waren die frauen Eigentum der Männer und mehr oder weniger Gebärerinnen und Haushaltsgeräte. Sex diente der Erbaueng des mannes und der Fortpflanzung. Das Ganze wurde durch die kirchlichen Lehren als gottgewollt eingetrichtert.

H*ren als oft selbstbewusste und starke Frauen standen außerhalb dieses Gefüges außerhalb der "gottgewollten" Ordnung und wurden deshalb ausgeschlossen und verrufen.

Wer Prostitution verurteilt bedient sich oft einer Doppelmoral, denn bei der gerne empfohlenen Alternative "Such Dir doch einen One-Night-Stand" wird oft gelogen bis sich die Balken biegen ("Natürlich bin ich Single", "Ich suche etwas Festes..." usw.) um das Opfer ins Bett zu bekommen. Warum der angeblich so verwerfliche "Sex ohne Liebe" in einem solchen Fall moralisch wertvoller ist, als bei einem fairen Geschäft, ist mir nicht klar. Auch eine Versorgungsehe, bei der der Braut die finanzielle Ausstattung des Gatten wichtiger war, als die Liebe zu einem "armen Schlucker" wird selten wirklich beanstandet.

Frauen sind Prostituierte natürlich allein schon deswegen suspekt, da die Möglichkeit jederzeit unkompliziert Sex kaufen zu können, die Damen eines beliebten Belohnungs- und Steuerungsinstruments beraubt... . 

In einem modernen Sauna- oder FKK-Club (im Amtsdeutsch "Bordellähnlicher Betrieb") findet die Begegnung zwischen Dienstleisterin und Freier quasi auf Augenhöhe statt und zwar fern der gängigen Klischees von Schmuddel und Zwang. Man sollte in Bezug auf Paysex auch nicht alle Erscheinungsformen über einen Kamm scheren - es ist ein Unterschied ob jemand unter Zwang auf dem Drogenstrich anschafft oder man eine freiwillig und selbstbestimmt arbeitende Sexworkerin in einem seriösen Bordell besucht!

Es ist ein Klischee, dass die meisten Frauen gezwungen werden als Prostituierte zu arbeiten. Allerdings behaupten einige Frauenrechtlerinnen bereits die Notwendigkeit Geld verdienen zu müssen sei "Zwang" - dann bin ich allerdings auch "Zwangsarbeiter", denn ich gehe nicht ins Büro, weil mir zuhause langweilig ist! Die meisten Dienstleisterinnen stammen aktuell aus Rumänien und Bulgarien, wo der Durchschnitts-Monatsverdienst unter 600€ liegt. Die "Generation Party" dieser Länder steht oft auf dem Standpunkt "ich bin jung - ich will mir JETZT etwas leisten können" - da kommt ein Job in Germany, wo man in einer Nacht mehr verdienen kann als eine Krankenschwester in der Heimat im ganzen Monat, gerade recht! Die allermeisten Männer gehen mit den Damen auch zärtlich und respektvoll um, weshalb diese ihre Tätigkeit auch z.B. der einer Krankenschwester usw. vorziehen, da Schwestern einen unangenehmen Patienten beim nächsten Mal nicht einfach ablehnen können! 

Eine Session ist meist erotischer, wilder, zärtlicher, verschmuster, alberner und schöner, als es sich die Theoretiker und Moralapostel überhaupt vorstellen können. Auch von der viel beschworenen Distanz zwischen Dienstleisterin und Gast ist hier wenig zu spüren, denn die meisten Frauen praktizieren den beliebten "Girlfriend-Sex" wo neben dem eigentlichen Akt auch Streicheleinheiten, Schmusen, Kuscheln, Zungenküsse, Lecken und Blasen ganz selbstverständlich dazugehört.

Daher haben laut verschiedenen Umfragen im Laufe ihres Lebens die meisten Männer schon einmal für Sex bezahlt. Laut der Zeitschrift Brigitte sogar 88% und 47% sogar einmal jeden Monat:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/peinlich-aber-erfolgreich-und-keiner-wills-gewesen-sein-1.1782896-6

Im Bordell finden sich daher ein Querschnitt durch die männliche Bevölkerung - und keineswegs nur "Perverse", "hässliche" und "alte" Männer, die in der "freien Wildbahn keine abbekommen".

Wer im Bordell "Liebe" sucht ist allerdings fehl am Platz - denn die Gefühle gehen selten über gegenseitigen Respekt und der Sympathie für einen guten Geschäftspartner hinaus. Wer sich bemüht kann allerdings auch im Bordell eine Menge über guten Sex hinzulernen und nicht alle Orgasmen der Dienstleisterinnen sind gespielt... .

Wenn Du wissen willst, welche Geschäftsmodelle es in der Branche gibt und was Dich dort jeweils erwartet, dann findest Du in den Ratgebern, die Amazon & Co. zum Suchbegriff „Paysex“ listen, wertvolle Informationen. Das richtige (Hör-)Buch kann Dir ein Vermögen an Lehrgeld sowie jede Menge Frust ersparen:

Wir sehen uns im Puff!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bekennender Paysex-Nutzer und Autor von Fachliteratur
Dadaist79  11.07.2023, 13:12

Puuh, harter Stoff, hier wird in bester patriarchalischer Manier die Prostitution als etwas sehr wertvolles beschrieben (also dein Club Paysex).

Und nein, bin keine Moralapostlin, du kannst es meinetwegen mit Flugscham vergleichen.

Ich habe auch nichts gegen das Fliegen, aber jede muss sich bewusst sein, dass der ökologische Fußabdruck dadurch ungünstiger wird, genausowenig bin ich eine absolute Gegnerin von Prostitution, dass aber soziologischen Studien zufolge sehr wohl eine Mehrheit der Frauen es nicht völlig freiwillig macht, Sollte nicht beschönigt werden.

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RFahren  11.07.2023, 23:28
@Dadaist79

Da wäre die Definition von „freiwillig“ interessant. Ein „würden sie auch dann weiterarbeiten, wenn Sie 10 Millionen im Lotto gewinnen würden?“ zählt beispielsweise nicht…

Wir sehen uns im Puff!

R. Fahren

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Vielleicht weil es gegen die natürliche sexuelle Selektion geht. Die Frau hat sozusagen die "Aufgabe" zu filtern, welches Erbgut weitergetragen werden darf. Filtert sie nicht, wird nicht der kompetenteste Mann, sondern ein willkürlicher auserkoren. Heutzutage wird zwar verhütet, aber ich kann mir vorstellen, dass das so in der Art der Ursprung für den schlechten Ruf ist.

Burton916  12.08.2023, 15:47

Ein wirklich interessanter Gedanke

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Weil Menschen ihr intimstes mit fremden Menschen preis geben.

VanFersen 
Fragesteller
 24.06.2023, 12:53

Sie werden doch dafür bezahlt.

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adler1234  24.06.2023, 12:59
@VanFersen

Das hat ja mit bezahlen erstmal nichts zu tun. Sie geben etwas wertvolles. ihre intimität, ihren Körper, jedem der bezahlt. Die meisten Menschen brauchen Vertrauen, Gedult, Gefühle, Zeit usw. bis sie mit anderen intim werden. Deswegen verrufen.

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landrom  08.10.2023, 11:37

so ein quatsch . . .

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