WANN ist Sex und Verkehr denn "normal und natürlich"?
Hallo, der Beischlaf zwischen z.B. mir (29) und einem Mann gilt meines Wissens nach bis jetzt -für beide Seiten- immer noch als vollkommen legitim, legal und in keinster Weise beanstandungsfähig.
WIESO ist das mit einem Schlag ganz anders, wenn z.B. ich (oder eine Geschlechtsgenossin) für diesen Beischlaf ein gewisses Entgelt erwartet/einfordert??? - Siehe hierzu auch die vielen recht eindeutigen Bemerkungen im GF-Unterforum "Prostitution". - Viele liebe Grüße, Imke =)
12 Antworten
In unserer Gesellschaft gilt es als "Goldstandard", dass Sex und Liebe eine Einheit bilden und Sex ohne Liebe "nichts wert" oder gar verwerflich ist. Bei Sex als Dienstleistung bekommen noch mehr Menschen Schnappatmung, da dann ja wohl keine Liebe im Spiel sein kann. Obwohl man sonst ständig dabei ist der Frau absolute Verfügungsgewalt über ihren Körper zuzusprechen, ist bei Sexarbeit plötzlich "Schluss mit Lustig" - dann möchte man einer Frau am liebsten verbieten mit ihrem Körper Geld zu verdienen.
Weshalb dies bei Prostitution allerdings soviel verwerflicher ist und womöglich sogar verboten gehört, während Amateur- und professionelle Pornodarstellerinnen häufig gefeiert werden, ist wohl nur dadurch zu erklären, dass der eigene Ehemann womöglich durch die Möglichkeit jederzeit problemlos Sex als Dienstleistung einkaufen zu können, ein wichtiges Steuerungs- und Belohnungsinstrument der Gattin wertlos macht. Andererseits neidet es so mancher Ehemann, der nicht die Möglichkeit hat (oder sich aufgrund bestehender Vorurteile nicht überwinden kann) Paysex zu nutzen, seinen Geschlechtsgenossen dieses Vergnügen.
Andererseits möchten sich selbst regelmäßige Puffgänger meist nicht durch Fürsprache für diese Dienstleistung verdächtig machen und stimmen so in den Chor der Moralapostel ein und bedauern lautstark die "armen Mädchen" und schimpfen auf den "Sündenpfuhl Bordell"... .
Nachdem man ja über Ausländer, Homosexuelle und andere Randgruppen nicht mehr lästern, Witze reißen oder schimpfen darf und auch die "Ungeimpften" nicht mehr als Zielscheibe für Spott und Häme taugen, bleiben die Sexarbeiterinnen übrig, die ja kaum Fürsprecher haben und so nach Lust und Laune als "arme hilflose Opfer" oder "geldgierige SchIampen" verunglimpft werden können...
Ich habe größten Respekt für Deinen Job, denn es braucht schon das Gemüt eines Stuhls, um im Paysex zu arbeiten - der muss schließlich auch mit jedem Arsch zurechtkommen!
Wir sehen uns im Puff!
R. Fahren
Das hat u. A. damit zu tun das sich die Rolle der Frau hier in D. wieder wandelt. Das hat verschieden Gründe, Darstellung in (sozialen) Medien, Migration usw.
Die Frau die selbst entscheidet ob, wann und unterwelchen Bedingungen sie Sex hat wird wieder zurückgedrängt. Und damit auch die Tatsache das Frau selbst entscheidet Sex gegen Bezahlung anzubieten.
Das Ansehen von Sexarbeit als normale Dienstleistung war gerade dabei sich langsam durchzusetzen und das wird durch Moralvorstellungen die Menschen mitbringen wieder zurückgedrängt.
Das hat auch was mit Machtspielen zu tun. Hier tauchen vermehrt Menschen auf für die Frauen an sich soch auf einer niedrigeren Stufe stehen. Und Frauen die Sexarbeit leisten och mal tiefer. Aber das ist eine Folge der Migrationspolotik un d von mangelnder Integration die politisch gar nicht gewollt ist.
Hallo, ich muss dir da -leider!- weitgehend recht geben.
Welche Rolle ich als deutsche Prostituierte hier im eigenen Land einnehme, ist mir persönlich grundsätzlich zwar egal. Aber wenn ich aufgrund der ständigen Preisdrückerei durch immer und immer mehr ausländische Kolleginnen von meinen Freiern zu Dumping-Befriedigung praktisch gezwungen werde, dann geht das natürlich auch mir ganz mächtig auf die Eierstöcke. ://
Auf welch niedriger Stufe ich als Frau und Sexarbeiterin vielleicht stehe, keine Ahnung und ist mir auch reichlich latte. Ich möchte halt nur keinem Typen für 20 Euro oder so einen abkauen müssen. Das hab` ich schließlich schon vor dreizehn Jahren auf der Straße nie getan. - Viele liebe Grüße, deine Imke =)
Hallo Imke👋. Das könnte an Faktoren liegen wie z.B.:
1. An der westlichen/christlichen Prägung in der der Anteil der konservativen Menschen es nur ok findet wenn Leute die sich lieben Sex haben um sich nah zu sein (heißt solche Leute finden ONS und Prostitution prinzipiell moralisch falsch)
2. Beim Thema Prostitution wird gesellschaftlich dauernd vom schlimmsten ausgegangen, sprich sehr viele Leute gehen davon aus das keine Frau freiwillig im Prostitutions-Gewerbe tätig ist, es sich um Zwangsprostitution handeln muss und manche fordern deshalb sogar ein Prostitutionsverbot wegen ihren falschen Annahmen weshalb die ein Problem damit haben (womit diese Leute den Frauen sogar teilweise die Mündigkeit und Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper absprechen wollen...)
3. Einige Leute haben Vorurteile über Prostituierte und denken leider schlecht über sie, dann gibt es auch noch Leute die einfach ziemlich "einen Stock im Hintern" haben die es dann bloß eklig finden das die Damen so vieles mitmachen was die selbst nicht tun würden oder die haben einfach ein Problem mit der Anzahl der Sexualpartner (warum auch immer *schulterzucken*)
4. Es könnte auch sein das es einigen Leuten nicht gefällt das mit Sex, also dem geben von Intimität gehandelt wird.
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Achso und Imke ich hab wirklich Respekt vor dir und den anderen Damen im Prostitutionsgewerbe das ihr mit dem teilweise recht schlechten Benehmen von so manchen Männern euch gegenüber (sowohl beim Punkt Anstand sowie sexuellem Verhalten) zurechtkommt und finde es auch toll das ihr diese gesellschaftlich wichtige Arbeit macht die viele Männer glücklich machen kann (unter anderem auch mich)
Weil in dem Moment wo es eine Dienstleistung gegen Geld wird eben andere rechtliche Bedingungen gelten.
Unter anderem, dass du vorher ein Gewerbe anmelden musst, dich gemäß der Vorgaben testen, die Einnahme natürlich entsprechend versteuern usw.
Das hat dann nichts mehr nur mit nettem Sex, sondern einem Rechtsgeschäft zu tun.
Hallo, Majestät haben jelacht... (Hauptmann von Köpenick)
Unter anderem, dass du vorher ein Gewerbe anmelden musst, dich gemäß der Vorgaben testen,
Pardon: nein. Keine Anmeldepflicht für ein Gewerbe, sondern Anmeldpflicht nach ProstSchG.
Und der Bockschein wurde schon Ende des letzten Jahrhunderts abgeschafft.
Bockschei
Den meine ich auch nicht, sondern die normale Anmeldung eines Gewerbes, egal ob Prostitution oder selbstständiger Frisör.
Eben diese "normale Anmeldung eines Gewerbes" gibt es bei Prostitution nicht.
Naja, der erste Satz ja schon:
Weil in dem Moment wo es eine Dienstleistung gegen Geld wird
In dem Moment wo Geld (oder eine andere dafür vereinbarte Bezahlung fließt) ist es eben nicht mehr "normal und natürlich" wie der FS es ausdrückte.
Denn ab dort greifen andere rechtliche und ggf. auch moralische Bedingungen.
weil in Presse wird die Wahrheit nicht wirklich dargestellt da werden immer nur die fälle aufgetischt wo z.b Vergewaltigung gab anstatt auch mal die Wirklichkeit zu zeigen. Dazu kommt bei vielen Menschen die Einstellung das man sich nicht richtig mit dem Thema aus kennt dann setzen sie den Bequemere Weg ein um es schlecht zu machen. Für mich ist es was normales nutze Paysex seit über 5 Jahren aber bei manchen Sachen stumpft man mit der Zeit ab mich bringt in diesem Bereich so schnell nichts aus der Reserve.
Hallo, gefällt mir! :)
Bei dir ist mir übrigens bereits des öfteren ganz deutlich aufgefallen, dass du dich ganz vorzüglich in bestimmten sexuellen Situationen auszkennen scheinst. - Gruß Imke =)
Hallo, mich freut deine Antwort wirklich sehr, auch weil du dir echt Gedanken über meine Tätigkeit gemacht und dir dabei viel Mühe gegeben hast. Dankeschön! - Ganz liebes Küsschen, Imke =)