Tease and Denial für den Feminismus! Eine gute Sache oder nicht?
Wie kann man den Feminismus weiter in die Gesellschaft ein integrieren ?
Eine Feministin startet ein sexuelles Experiment: Durch Sex kann man Männer viel über die Selbstbestimmung der Frau beibringen.
Fiktives Szenario:
Eine Feministin will patriarchale Männer therapieren und ihnen beibringen die weibliche Selbstbestimmung komplett zu akzeptieren.
Ihre Strategie dazu ist sehr ungewöhnlich. Mit Handjobs will sie die Männer zu Feministen erziehen. Etwa einen Monat muss ein Mann bei ihr wohnen und darf während der Zeit nicht Masturbieren oder Pornos schauen. Beides laut ihr toxische Verhaltensweisen. Er muss mit beim Haushalt helfen wo er nur kann. Erfüllt er seine Aufgaben sauber und hält sich an alle Regeln, wird er mit einem Handjob von ihr belohnt, jedoch meistens ohne ein Orgasmus am Ende kriegen zu dürfen, weil er lernen muss, dass Sex nur solange geht wie die Frau möchte, egal wie sehr in sein Verlangen quält. Die unbefriedigte Lust, die er dann in sich trägt und das Verbot von Selbstbefriedigung und weiterem Sex, sei laut ihr die perfekte Kombi solchen Männern beizubringen, dass Frauen über ihren Körper selbst bestimmen dürfen. Männer bräuchten bei ihr unglaublich viel Disziplin um sich noch beherrschen zu können, den sie läuft absichtlich nackt vor ihnen rum um sie weiter zu trainieren sich selbst zu beherrschen. Schaffen sie es, werden sie von ihr mit einem Happy End belohnt, wenn nicht werden sie nur noch weiter geteast von ihr. Sie kriegt jeden Mann dazu Feminist zu werden.
Wie findet ihr ihre Methode ?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
7 Antworten
Das ist absoluter Quatsch kaum ein Mann würde das mitmachen. Egal ob er feministisch oder patriarchal eingestellt ist würde er es nicht schätzen dressiert zu werden wie ein Zirkustier. Die die mitmachen würden würden das aus sexuellen Vorlieben tun und nicht um den Feminismus vorran zu bringen. Außerdem widerspricht die Idee das ein Partner festlegt was richtig ist und den anderen erzieht den Mindestmaß an Gleichberechtigung.
Ich bin BDSMlerin und würde mich auch als Feministin bezeichnen und finde die Vorstellung aus beiden Perspektiven heraus falsch.
Masturbation ist nichts toxisches, es ist wichtig und gesund und Porno, vorausgesetzt ethisch produziert, ist einfach Erwachsenenunterhaltung. Solange es nicht einvernehmlich im BDSM-Kontext begrenzt wird (Stichwort Keuschhaltung, Orgasmuskontrolle usw.), soll das doch bitte machen und anschaun wer will und sich wohlfühlt damit.
Am meisten stört mich aber die Idee, den Mann für selbstverständliche Dinge belohnen zu wollen. Damit setzt man ja das komplett falsche Zeichen. Es ist selbstverständlich, seinen Teil bei der Hausarbeit zu übernehmen. Es ist selbstverständlich, seinen Sexualtrieb im Griff zu haben. Dafür gibt es weder das Bundesverdienstkreuz, noch sexuelle Dienstleistungen, noch extra Nachtisch. Also bitte!
Abgesehen davon sind Tease und Denial-Spielchen ne schöne Sache, aber bitte unpolitisch.
Nein, einfach nur nein!
Du versuchst da Dinge zu verknüpfen, die einfach nicht verknüpft sein sollten.
Es hat schon nen Grund, dass sowohl Therapeut*innen als auch Therapieformen einen langen Zulassungsprozess durchlaufen müssen. Weder eine "Therapie", noch ein (und darum geht es in diesem Fall wohl eher) gesellschaftlicher Diskurs können so funktionieren.
Das ist basically eine FLR mit Keuschhaltung. Im Grunde ein Fetisch.
Ich fürchte, Leute ohne so einen Fetisch, werden an so einer beziehung wenig Interesse haben. Zudem findet mit Sicherheit keine "Umerziehung" oder derartiges statt, sondern es werden lediglich die jeweils vorhandenen Gelüste der Beteiligten befriedigt.
Mögliche "Konditionierung" im Kontext wird nicht funktionieren, da sie wenn dann in den Fetisch fällt und bei Wegfall des Fetisch-Kontexts oder falls dieser nie vorhanden war zu Reaktanz, aufgrund des erregungskonnotierten Missbrauchsszenarions womöglich sogar zu Aggression führt.
Das angestrebte Ziel wird nicht erreicht, es entsteht womöglich für Beteiligte unnötiges Leid.
Insofern keine gute Idee.
Ich finde es nicht gut, mit den Gefühlen von anderen zu spielen. Ich halte mehr davon, im Alltag schon klar zu stellen, was ich denke, und Respekt einzufordern. Dann weiß jeder, woran er ist.
Allein der Gedanke an so ein "Experiment" ist total menschenunwürdig. Das ist Konditionierung und pure Demütigung, hat keinen anderen Zweck.
Ja aber sie will ja in diesem Fall Männer therapieren, die sowas nicht für Selbstverständlich halten und ihnen durch diese Sexualtherapie beibringen sich diesen selbstverständlichen Sachen anzupassen und damit Feministen zu werden.