Neue Prüderie oder steckt etwas Anderes dahinter?
Ich bin lange Zeit davon ausgegangen, dass sich junge Männer heute viel häufiger als früher zum Pinkeln in einer Kabine einschließen, anstatt sich an ein Urinal zu stellen, weil sie durch verschiedene Faktoren beeinflusst wurden.
Vor allem durch den frühen und übermäßigen Konsum von Pornos bekommen junge Männer einen falschen EIndruck davon, wie groß ein normaler Männerschwanz zu sein hat, weil in Pornos immer Männer mit Riesenschwänzen gezeigt werden.
Wenn man da nicht mithalten kann – und wie viele können das schon? – denkt man, man wäre der einzige und schämt sich für seinen „zu kleinen“ Schwanz. Darum geht man lieber in eine blickdichte Kabine, wo keiner einen Blick vom Schwanz erhaschen kann.
Das war meine ursprüngliche Meinung. Dann ist mir aber auch eingefallen, dass heute mehr als früher Unterhose getragen werden, die vorn keinen Eingriff haben. Statt den Hosenstall aufzumachen und den Schwanz durch den Eingriff herauszuholen, muss die Unterhose heute heruntergezogen werden, um den Schwanz herauszuholen. Dazu ist es meist notwendig, auch den (obersten) Knopf und eventuell sogar den Gürtel zu öffnen. Wenn dann die Hose rutscht, weil sie zu weit ist, steht man in Unterhose mit der Hose an den Knien vor dem Urinal. Da das möglicherweise keiner will, gehen die Jungs lieber in eine Kabine, wo es keiner sieht.
Ich freue mich über eure Meinung.
Modellbild
10 Antworten
Hi, total interessant, so habe ich das noch nie gesehen. Da ist etwas dran.
ich hab's noch nie geschafft, in ein Urinal zu strullern, auch wenn ich im ganzen „Restroom“ allein war... allein die Möglichkeit, dass gleich ison verkockster Sack durch die Tür bricht, war mir zu unheimlich... 😋
ich meinte na klar: „verkokster“ (im Sinne von Kokain-Junky)... 😋
Deine Überlegungen zur Pinkelpraxis und zu Unterhosen finde ich plausibel; kenne zudem folgende Erfahrung:
Ich weiß von einigen, dass sie den Bund der eingriffslosen Unterhosen zum Stehpinkeln gerade nur soweit herunterziehen, dass sie ihr Ding darüber herausholen können, ohne den Hosenbund aufzumachen und ohne die Hose eventuell zusätzlich noch etwas herunterzuziehen.
Wenn ich selbst das mache, dann klemme ich mir die Harnröhre (die ja an der Unterseite des Schaftes verläuft) durch das dann darunter gespannte Hosengummi so ab, dass das Pinkeln nur tröpfchenweise oder gar nicht möglich ist. Deshalb habe ich mir es angewöhnt, die Hose ganz aufzumachen und etwa eine Handbreit herunterzuziehen (und in dieser Position mit den etwas gespreizten Oberschenkeln festzuhalten, damit sie nicht ganz herunterrutscht; funktioniert auch mit weiten Hosen). Dann kann ich auch eine eingriffslose Unterhose so weit herunterziehen, dass ein satter Strahl rauskommt.
BTW: Ich trage keineswegs immer eine Unterhose; den überwiegenden Zeitanteil habe ich nichts drunter; nur unter formeller Kleidung und bei niedrigen Temperaturen ziehe ich welche an (ich liebe das „freie Baumeln“, das der von mir bevorzugten FKK- Situation gefühlt am nächsten kommt). Und wenn, dann am liebsten traditionell-klassische englische Boxer mit großem Eingriff (Marks&Spencer, London), bei denen das Problem nicht besteht, aber das „Baumeln“ auch nahezu uneingeschränkt möglich ist:
Zum Pinkeln gehe ich deshalb nie in eine Kabine, wenn es saubere Urinale oder Pinkelrinnen gibt. Auch Sichtschutz brauche ich nicht. Mir ist klar: Ich habe wesentlich weniger Scheu, mich so oder auch ganz nackt zu zeigen als die meisten anderen, vor allem als die jungen (bin eingefleischter FKKler, siehe mein Profil und meine Beiträge). Und es bedarf einiger Übung, das beschriebene Festhalten der Oberhose mit den Oberschenkeln so durchzuführen, dass die Hose eben nicht ganz runterrutscht.
Vermute also, dass du mit deiner Überlegung richtig liegst.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag zu meiner Diskussion. Ich könnte nie commando gehen oder diese weiten Boxershorts tragen, denn ich finde es äußerst unangenehm, wenn bei mir alles baumelt. Bei mir braucht alles seinen festen Platz.
Ich finde es gut, dass wir uns gegenseitig unsere unterschiedlichen Vorlieben und Erfahrungen inzwischen so entspannt mitteilen können. 😊
Selbst wenn ich weiterhin an meiner Vorhaut festhalte???
Aber klar doch.
Du liebst deine Vorhaut und ich meine Vorhautlosigkeit. Es gehört zu deinen Maximen, in der Hose allem seinen festen Platz zu geben - und zu meinen, dass dort alles frei baumelt und reibt. Leben und leben lassen:
Gegenseitiger Respekt mit Anerkennung auch solcher Haltungen, die das Gegenüber erkennbar aus tiefster Überzeugung einbringt, selbst wenn sie den eigenen diametral entgegenstehen - und dabei die nötige klare Abgrenzung auszudrücken, ohne verletzend oder beleidigend zu werden: Das ist es doch, was den wirklich zivilisierten Diskurs auszeichnet.
Der den meisten Leuten immer mehr abhanden kommt. Und diesen Kulturpessimismus liest du hier von einem Mittzwanziger.
Ich denke eher, dass es manchen unangenehm ist an einem Urinal zu stehen, da sie nicht können wenn andere daneben stehen.
Meine ich auch so beobachtet zu haben. Schwierig zu sagen, aber ich glaube, dass die Menschen immer mehr Angst voreinander haben. Man liest ja auch hier bei GF, welche Angst Jungs inzwischen haben, gemeinsam nackt zu duschen. Zu meiner Schulzeit war das überhaupt kein Thema. Jungs duschten nackt.
Hinzu kommt, dass Angststörungen bei jungen Menschen geradezu explodieren. Dazu gehört auch Paruresis, etwas beschönigend, schüchterne Blase genannt.
Die Betroffenen können einfach nicht pinkeln, wenn jemand zugucken könnte. Also, ab in die Kabine.
Das kann ziemlich lästig sein und macht bestimmte Situationen zum Horror. Nur ein Beispiel. Beim Segeln ist keine Toilette an Bord und da pinkelt man in die Flasche und alle anderen sehen das...
Ich hatte das Problem früher auch und ich wäre da sicher nicht mitgefahren. Ums verrecken nicht!
Und hast du das Problem überwinden können, und wenn ja, wie?
Ich habe mich desensibilisiert, indem ich mich ans Urinal gestellt habe und dort stehen geblieben bin. Das ist äußerst unangenehm und man kann absolut nicht pinkeln. Man will weglaufen, aber nur wenn man das aushält, kann man die Angst langsam abbauen und frei werden. Meinen Weg genau zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen...
Wer diesen innerlichen Kampf nicht durchhält, kann nicht zur Freiheit gelangen. Fast alle geben auf und bleiben lieber "Kabinenabhängig". Heute gibt es so viel Unterstützung, die aber nicht genutzt wird. Traurig aber wahr.
Okay, das finde ich eine großartige Leistung. Zum Glück brauche ich das nicht, aber es hätte mich schon interessiert, wie man allein das hinbekommt. Mehr muss ich aber nicht wissen.
Sehr interessant deine Aussagen. Ich schlussfolgere, dass sich viele Männer einschließen, um auf Toilette zu gehen. Es gibt aber auch welche, die das nicht machen.
Du hast das noch nie gesehen, obwohl du selbst ein Junge bist?