Würdet ihr die USA-Wahlsystem als demokratisch bezeichnen?

Ja 42%
Nein 42%
Anderes 16%

31 Stimmen

6 Antworten

Nein

Demokratisch wäre es wenn jede Stimme jedes Bürgers gleich zählte. Leider aber zählen die Stimmen der Hillybillystaaten viel mehr als z.B. NYC oder Kalifornien!


latricolore, UserMod Light  05.11.2024, 20:21

Wäre mir neu. Kannst du das mal erklären?

OlliBjoern  05.11.2024, 23:52
@latricolore, UserMod Light

Im Prinzip hat er recht, also ChatGPT formuliert das so:

"In den Vereinigten Staaten gibt es einen ungleichen Einfluss der Stimmen bei den Präsidentschaftswahlen, die auf die Verteilung der Wahlmänner zurückzuführen ist. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern, die sich aus der Anzahl der Senatoren (immer 2) und der Anzahl der Repräsentanten im Kongress (die je nach Bevölkerungszahl des Bundesstaates variiert) zusammensetzt. Wyoming hat insgesamt 3 Wahlmänner, weil es 2 Senatoren und 1 Repräsentanten hat, unabhängig von seiner kleinen Bevölkerung.

Im Vergleich zu bevölkerungsreicheren Staaten wie Kalifornien oder Texas bedeutet dies, dass eine Stimme in Wyoming im Verhältnis zu der Bevölkerung dort einen größeren Einfluss hat. Tatsächlich hat Wyoming eine der höchsten Stimmenwerte pro Wahlmann, was bedeutet, dass die Stimmen der Wähler in Wyoming mehr Gewicht haben als die Stimmen der Wähler in größeren Bundesstaaten.

Um die genaue Gewichtung zu berechnen, könnte man die gesamte Bevölkerung von Wyoming durch die Anzahl der Wahlmänner teilen. Das ergibt, dass jede Stimme in Wyoming im Vergleich zu vielen anderen Staaten einen relativ hohen Einfluss hat, was zu einem ungleichen Wahlverfahren führt."

Daher ist es möglich, die Wahl zu gewinnen, auch wenn man weniger Stimmen hat (das war so bei Trump vs. Clinton!). Wichtig sind daher nicht nur die großen US-Staaten (Kalifornien), sondern auch die Staaten in der Mitte (Wyoming).

Und es ist auch egal, ob man einen Staat mit nur 52% Prozent oder mit 70% gewinnt, alle Wahlmänner-Stimmen gehen von diesem Staat zum Sieger (auch wenn der nur hauchdünn in diesem Staat vorne lag).

latricolore, UserMod Light  06.11.2024, 00:27
@OlliBjoern

Da blick ich nicht durch. Danke aber trotzdem! :-)
Ich weiß nur, dass es von der Anzahl der Kongressbezirke abhängt.
Keine Ahnung, warum z.B. South Dakota mit 900.000 Einwohnern nur einen hat, Iowa mit 80.000 Einwohnern weniger aber 4 = 6 electoral votes.

Ja

Jeder darf.
Keiner muss.
Aber - viele werden durch das umständliche System vom Wählen abgehalten.


lsp07 
Beitragsersteller
 05.11.2024, 20:22

Und es ist nicht gleich, in kleinen Staaten zählt eine Stimme mehr, als in großen. Außerdem kann man theoretisch mit 22% der Stimmen die Wahl gewinnen, wenn es in genügend kleinen Staaten jeweils 50,09% der Stimmen für einen Kandidaten gäbe und in den anderen keine Stimmen.

lsp07 
Beitragsersteller
 06.11.2024, 06:15
@latricolore, UserMod Light

Ich habe mir mehrere Videos zu dem Wahlsystem angeschaut, bei mir wurde im Unterricht darüber gesprochen,…

rechne doch mal die Bevölkerungsanzahl in Kalifornien durch die in Delware (≈37,8) oder so und danach die Wahlleute in Kalifornien durch die in Delware (≈17,7)

Anderes

Deren Mehrheitswahlrecht (the winner takes it all) ist nur eingeschränkt demokratisch. Das Ergebnis spiegelt nicht den Willen der Bevölkerung wider, es unterdrückt alle Parteien außer den beiden großen, und es ermöglicht keine Koalitionen.

Nein

Es gibt 2 Parteien, die die Wahlen bestimmen.

Darüber hinaus zählt bei den Wahlen nicht die Mehrheit. Selbst wenn 2 von 3 Staaten mehr blau als rot gewählt hat, bedeutet das nicht, dass diese auch die Wahl entscheiden. Entscheiden tun die Wahlmänner und diese sind an der Anzahl nicht überall gleich.

Somit kann man quasi mit weniger als 30% theoretisch Präsident werden.

Woher ich das weiß:Hobby – Antifaschismus, Nihilismus, Sarkasmus, Apfelmus
Ja

Ja, aber nicht mehr zeitgemäß (z.B. Wahl an einem Dienstag wegen Postkutschen-Verbinungen)

Viel schlimmer finde ich deren Justizsystem, wo eine sog. Jury einen Kinderf… freispricht nur weil er ein guter Musiker war. Die Justiz gehört aber wegen Gewaltenteilung zur Demokratie dazu