Würde ihr euer Kind bei gewünschten Pronomen nennen

Ja, ohne nachhaken, mein Kind wird mehr sagen, wenn es das möchte 38%
Nein, aber ich hake nach, was es damit Aufsich hat 31%
Ja, aber ich würde dann doch nachhaken 16%
Nein, ohne weiter darauf einzugehen, mach ich nicht 16%
Andere Antwort- 0%

45 Stimmen

5 Antworten

Ja, ohne nachhaken, mein Kind wird mehr sagen, wenn es das möchte

Klar, ich würde mein Kind immer Respektieren und Akzeptieren, egal wer oder was er ist, oder wie er genannt werden möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Linksalternativ, Radqueer Inklusive, Trans* und Bi-Map
Ja, ohne nachhaken, mein Kind wird mehr sagen, wenn es das möchte

Klar bin selbst Trans und würde das vollkommen unterstützen wenn mein Kind mir sagen würde das es Trans ist. Ich würde mir Mühe geben ihm oder ihr ein schönes Leben zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja, aber ich würde dann doch nachhaken

Ich würde die Hintergründe schon wissen wollen aber mein Kind natürlich so oder so unterstützen.

Nein, ohne weiter darauf einzugehen, mach ich nicht

Der Sohn heißt Karl-Heinz. Damit muss er sich rufen lassen. Auch wenn es bei Opa so üblich war. Dann machen wir das heute auch noch so. Ich habe Wert gelegt, dass meine Frau den Zusatz natus per Stultitium bekommt. So weiß er, wer den Namen verbrochen hat.

Nein, aber ich hake nach, was es damit Aufsich hat

Zur Verteidigung: Ich ignoriere gewünschte Pronomen genauso wie jede andere Wortart. Und ein "gefühltes" Geschlecht ignoriere ich genauso wie alle anderen gefühlten Eigenschaften, z.B. wenn sich das Kind wie 11 fühlt, aber in Wahrheit 9 ist. Solange es keinen Grund gibt, das Geschlecht anders zu behandeln als alle anderen Eigenschaften, werde ich es nicht tun.

Mit "ignorieren" meine ich lediglich, dass ich dem Wunsch nicht nachgehen werde. Bei Personen, die bereits volljährig sind oder mir sympathisch werde ich dem Wunsch eine andere Identität oder andere Wortarten zu akzeptieren nachgehen - genauso wie ich auch Spitznamen verwende, obwohl ich weiß, dass die Personen in Wahrheit so nicht heißen.

Es ist also lediglich ein Prinzip, an das ich mich halte und keine Böswilligkeit.


Emjay2  24.10.2024, 21:10

Wenn deine Tochter zu dir kommt und er/ihm Pronomen möchte weil er Trans ist?

unsound  24.10.2024, 21:15
@Emjay2

Gelaube, genau darauf bin ich in meiner Antwort bereits eingegangen. Falls nicht, bitte nochmal nachfragen.

unsound  24.10.2024, 21:17
@Emjay2

Wieso was? Wieso ich glaube, dass ich darauf bereits eingegangen bin?

Emjay2  24.10.2024, 21:18
@unsound

Nein, wieso würdest du das nicht akzeptieren?

unsound  24.10.2024, 21:26
@Emjay2

Wir müssen uns ganz genau anschauen, was mit "akzeptieren" gemeint ist. Ich würde es nicht in dem Sinne akzeptieren, dass ich glaube, dass meine Tochter nun mein Sohn ist oder dass ich ihr zuliebe so tue, als wäre ich davon überzeugt, dass sie ein Junge ist, obwohl ich in Wahrheit gar nicht daran glaube - ihr also nur was vorspiele.

Wieso ich das nicht akzeptiere, habe ich bereits am Beispiel des Alters erklärt. Ich hatte dazu auch schon mal eine Frage gestellt hier auf GF, und leider konnte mir niemand erklären, wieso es eine Geschlechtsidentität gibt, die wir akzeptieren, aber keine (beispielsweise) Altersidentität, die dann auch von offiziell Seite z.B. auf dem Ausweis festgehalten wird. Solange das Geschlecht einen nicht erklärbaren Sonderstatus genießt, werde ich es als rationaler Mensch nicht akzptieren können. Wie gesagt: nicht aus Böswilligkeit, sondern weil die Rechnung faktisch nicht aufgeht.

Zurück zu meiner hypothetischen Tochter: Wenn meine Tochter geistig ausgereift ist - ich also die Gewissheit habe, dass sie sich ihrer Gefühle und ihrer Psyche völlig bewusst ist -, dann würde ich für sie andere Pronomen verwenden.

Emjay2  24.10.2024, 21:31
@unsound

Lustig, dass das Durchschnittsalter zum rausfindende dass man Trans ist , bei ca. 7 liegt. Bei diesen Menschen ist das dann auch keine Phase :) Das hat nichts mit geistig ausgereift zu tun

unsound  24.10.2024, 21:35
@Emjay2

Da würden mir dann spontan zwei Fragen in denn Sinn kommen:

  1. Was ist wenn das Kind sich nicht als ein anderes Geschlecht identifiziert, sondern als ein anderes Alter? Wirst du dem Kind dann sagen, dass es nicht so alt ist, wie es glaubt zu sein? Falls ja, wie unterscheiden sich das vom Geschlecht?
  2. Wie unterscheiden wir, ob sich das Kind WIRKLICH fühlt wie das andere Geschlecht und von Natur aus diese Identität trägt und ob es sich nicht einfach die Eigenschaften wünscht bzw. Vorteile wünscht, die es bei dem anderen Geschlecht gesehen hat? Denn mit 7 haben Kinder bei weitem nicht so ein Verständnis für das Geschlecht wie jemand in oder nach der Pubertät. Es könnte sich lediglich andere Kinder angesehen haben und nun wollen, dass man dieses Leben/diese Eigenschaften auch gerne hätte, was das Kind mit dem anderen Geschlecht hat. Diese Frage muss wissenschaftlich geklärt werden ehe man von Trans sprechen kann.

Nebenbei gesagt ist das Durchschnittsalter für meine Antwort völlig egal. Es ging nur um das, was ich tun würde und nicht um das, was wirklich der Fall ist in der Realität.

unsound  24.10.2024, 21:37
@unsound

Bitte antworte auf diese beiden Fragen, denn ich gebe mir hier echt viel Mühe, um auf deine Fragen zu antworten, obwohl du dich nicht einmal dankbar dafür zeigst.

Emjay2  24.10.2024, 21:45
@unsound
  1. Bei Transmenschen wird dem Gehirn in der Gebärmutter ein anderes Geschlecht zugeteilt als dem Körper. Das ist eine echte Erfahrung und existiert basically schon immer. Transage-Menschen existieren nicht, einfach weil das sowohl biologisch als auch geistig nicht möglich ist, aber solange ein erwachsener Mensch sich nicht als Minderjähriger „identifiziert“ würde ich tatsächlich auch das akzeptieren.
  2. Weil zwischen „sich die Vorteile des anderen Geschlechts wünschen“ und Trans sein ein riesiger Unterschied ist. Trans sein ist nicht nur „sich Vorteile des anderen Geschlechtes wünschen“ sondern auch Geschlechtsdysphoria, Schmerzen (psychisch und physisch), pures Unwohlsein durch das falsche Geschlecht usw. Ich glaube Kinder können das schon unterscheiden. Transkinder sagen übrigens auch oft Dinge wie „wann verwandle ich mich in einen Jungen“ oder „wie lange hat es bei dir gedauert bis du von einem Mädchen zu einem Mann geworden bist“ weil es für sie völlig logisch ist, dass sie eben kein Mädchen/Junge sind.
unsound  24.10.2024, 21:57
@Emjay2

Danke für deine Antwort.

  1. Da stimme ich dir zu. Das "geistige Geschlecht" kann sich sehr wohl vom "körperlichen Geschlecht" unterscheiden und auch nuerologisch erfasst werden. Das habe ich aber nie geleugnet. Meine Frage war lediglich, wie wir sowas abgrenzen von dem Wunsch, lediglich die Eigenschaften und Vorteile des anderen Geschlechts haben zu wollen. Das Kind wird zu dem, womit es aufwächst bzw. zu dem was wir aus ihm machen. Wir laufen also Gefahr, dem Kind ein falsches Geschlecht zuzuschreiben und als dieses großzuziehen, obwohl das Kind diese Identität gar nicht besitzt. Denn Kinder wollen in jungen Jahren SEHR viel, ohne sich den Folgen bewusst zu sein - weil sie eben nicht wissen, was das Gewünschte genau ist und nur ganz bestimmte Dinge im Kopf haben, die damit einhergehen.
  2. Wieso akzeptierst du nicht, dass sich ein erwachsener Mensch als minderjährig identifiziert? Was ist wenn dieser Mensch nicht lügt und sich nicht einfach irgendeinen Vorteil verschaffen möchte? Das ist genau das Problem, das ich meinte. Mich würde es wirklich sehr stark wundern, wenn du erklären könntest, wieso wir mit dem Geschlecht anders umgehen als mit dem Alter (oder der Körpergröße etc. etc.) Du darfst es aber gerne versuchen. Wenn du möchtest. Wichtig ist es ja sowieso nicht; wir werden uns nie mehr im Leben sehen.