Was verwendest du - DeepSeek oder ChatGPT?
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DeepSeek: KI-Modell aus China als Alternative zu ChatGPT?Die KI-Modelle eines kleinen chinesischen Anbieters sind kostengünstig und leistungsstark: DeepSeek entpuppt sich als ernsthafte Alternative zu bekannten Chatbots. WDR-Digitalexperte Jörg Schieb erläutert, was die KI aus China kann – und was das für die Branche bedeutet.
Die KI-Branche ist in hellem Aufruhr: Ein vergleichsweise kleines Startup aus China namens "DeepSeek" hat in den letzten Tagen gleich mehrere beeindruckende KI-Modelle vorgestellt, die sich in Tempo und Fähigkeiten nicht hinter den großen Modellen von OpenAI, Meta oder Google nicht verstecken müssen.
DeepSeek übertrumpft ChatGPT O1Im Gegenteil: Das neue DeepSeek R1 sei "einer der erstaunlichsten und beeindruckendsten Durchbrüche, die er je gesehen habe – "und als OpenSource ein tiefgreifendes Geschenk an die Welt”, kommentiert Marc Andreessen, einer der einflussreichsten Tech-Investoren im Silicon Valley.
Das am 20. Januar von DeepSeek vorgestellte KI-System "R1" schlägt den bisher "intelligentesten" Chatbot ChatGPT O1 (der nur zahlenden Kunden zur Verfügung steht) in diversen "Benchmarks" (Leistungsvergleich im Labor) in gleich mehreren Disziplinen – arbeitet aber zu fünf Prozent der Kosten.
Die Tatsache, dass ein KI-Unternehmen aus China in wenigen Monaten Entwicklungszeit einen KI-Chatbot entwickeln kann, der die eines Milliarden-Dollar-Konzerns wie OpenAI, aber auch das KI-Modell "LLama" von Meta schlägt, beunruhigt die KI-Branche in den USA. Das setzt die Anbieter enorm unter Druck.
Zensur und KontrolleAllerdings klammert der neue Chatbot Themen aus, auch wenn man DeepSeek im Westen benutzt. Die KI unterliegt strengen staatlichen Kontrollen und Zensurvorschriften. Bei Fragen zu kritischen Themen wie den Ereignissen auf dem Tiananmen-Platz 1989 verweigert das System die Antwort mit dem standardisierten Text “Sorry, that’s beyond my current scope. Let’s talk about something else”. Übersetzt heißt das etwa "Tut mir leid, das geht über meine derzeitigen Möglichkeiten hinaus. Lass uns über etwas anderes reden".
Interessanterweise zeigt sich in Tests, die Tech-Experten durchgeführt haben, dass DeepSeek die Fakten zu diesen Themen durchaus kennt - die Antworten werden jedoch nach wenigen Sekunden durch eine Zensur-Technologie gelöscht.
Diese eingebaute Zensur ist nicht nur ein technisches Feature, sondern entspricht den chinesischen Vorgaben, dass KI-Modelle “wesentlichen sozialistischen Werten” entsprechen müssen. Auch westliche KI-Modelle wie Google Gemini verfügen über Einschränkungen bei bestimmten politischen Themen, allerdings basieren diese eher auf selbst auferlegten ethischen Richtlinien als auf staatlicher Zensur (etwa Genderthemen).
DeepSeek: ein Chatbot mit bemerkenswerten FähigkeitenDas gerade vorgestellte "Deepseek R1" ist ein KI-basiertes Dialogsystem (Chatbot), das auf großen Sprachmodellen ("Large Language Models", LLM) aufbaut und unterschiedliche Nutzergruppen im Blick hat. Entwickelt wurde es von einem internationalen Team, das zuvor an verschiedenen Forschungsinstituten tätig war und die Lernprozesse künstlicher Intelligenz verfeinern wollte.
Im Gegensatz zu ChatGPT, das im Wesentlichen auf Informationen aus einem festgelegten Datenzeitraum zurückgreift (Trainingszeitraum), bekommt DeepSeek regelmäßig aktuelle Datensätze hinzugefügt und ist so also stets aktuell.
Die Entwickler betonen, dass DeepSeek sich in technischer Hinsicht in einigen Details deutlich von ChatGPT abheben soll. Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich im Umgang mit sensiblen Informationen. DeepSeek will Daten nach eigenen Angaben stärker filtern und auf potenzielle Fehleingaben hinweisen. Das System ermöglicht außerdem flexible Erweiterungen, bei denen Firmen oder Forschungseinrichtungen eigene Datenbanken integrieren können – ähnlich den Erweiterungen, wie es sie auch für ChatGPT gibt.
Während ChatGPT eher Alltagsfragen abdeckt, richtet sich DeepSeek besonders an solche Anwendungen, in denen präzise Fachauskünfte gefragt sind. Dazu gehören zum Beispiel medizinische, juristische oder technische Themen, bei denen eine exakte und verlässliche Antwort wesentlich sein kann. Hier müssen sich Nutzer darauf verlassen können, dass die KI nicht "halluziniert", also Antworten erfindet.
Einsatzbereiche und KostenOb Privatpersonen oder Unternehmen: DeepSeek steht prinzipiell allen kostenlos zur Verfügung. Eine kostenfreie Basisversion im Web (chat.deepseek.com) erlaubt allgemeine Abfragen. Wer mag und über die technischen Fähigkeiten verfügt, kann sich auch eine lokale Version auf dem eigenen Rechner einrichten.
Die Nutzung ist auch in Deutsch möglich, allerdings gibt es hier mitunter noch Schwierigkeiten, da DeepSeek im Wesentlichen für Chinesisch und Englisch entwickelt wurde.
| Artikel:
https://www1.wdr.de/nachrichten/deepseek-ki-chatbot-chatgpt-china-100.html
| Frage:
Was verwendest du - DeepSeek oder ChatGPT?Mit freundlichen Grüßen
RobinPxGF.
22 Stimmen
4 Antworten
Habe ehrlich gesagt noch kein LLM gefunden, was mir etwas nutzt. Habe mit allen gängigen Sachen mal ein wenig rumprobiert. Ob nun verschiedene ChatGPT Versionen, Bard/Gemini, DeepSeek oder der AI Assistent in den JetBrains IDEs.
Finde die Technik durchaus erstaunlich aber das Problem ist eben, dass da größtenteils quatsch raus kommt.
Ggf. kann es nutzen zum Brainstorming, um sich bestimmte Gliederungen zu erstellen oder einen längeren Text zusammenzufassen oder sich eine Beispiel Mail formulieren zu lassen, die man dann noch abändert.
Aber für komplexere Sachen halte ich es eher für unbrauchbar. Ich brauch trotzdem das Wissen, um die Ergebnisse überprüfen zu können. Dazu brauche ich dafür auch eine Menge Zeit. Die Zeitersparnis ist da einfach nicht so riesig.
Auch besteht die Gefahr da eher über Fehler hinweg zu sehen, als wenn man wirklich tief in etwas gedanklich drin ist, was man selbst erstellt.
Gerade in Bezug auf die Softwareentwicklung habe ich da noch nie wirklich Brauchbares rausgekriegt. Meist lässt sich der Code nicht einmal ausführen und ist syntaktisch falsch. Logikfehler sind natürlich auch enthalten. Mal davon ab, dass man die Probleme auch sehr, sehr klein formulieren muss.
Ich muss sagen, interessanter finde ich da AI in Bezug auf Generierung von Bildern, Sounds und co. Ganz einfach, weil die KI ein Bild in Sekunden generieren kann, wofür jemand anders Stunden brauchen würde, was ich selbst gar nicht erstellen könnte und ich kann trotzdem innerhalb weniger Sekunden verifizieren, dass das Ergebnis "korrekt" ist und mir gefällt.
Dieser große Zeitunterschied zwischen regulärer Erstellung und KI Erstellung + manueller Validierung ist bei einem LLM für Text einfach nicht gegeben. Das sichten und Validieren dauert eben deutlich länger, so dass der Zeitgewinn zusammenschrumpft oder je nach nötigen Anpassungen gar ins Gegenteil kippt.
Für mich ist das heute also etwas, was ich mal ein paar Stunden ausprobiere. Ggf. auch mal gucke lokal am laufen zu kriegen bei einigen Models. Danach fasse ich es dann aber nicht mehr an. Im Alltag habe ich keinen Use-Case, wo es mir in irgendeiner Weise hilft.
Manchmal dieses Grok auf X. Aber interessiert mich eigentlich auch nicht.
So wirklich KI mäßig wirkt das auf mich alles nicht. Eher wie ein größeres Informationsarchiv auf einer Plattform. Aber nichts, was man nicht auch so über Google finden kann.
Ich nutze Ki nur sehr sproradisch und Deep gibts halt noch nicht so lange.
Da die letzten paar mal Chat in der Freien version aber keinen "bock" hatte irgendeine Antwort zu bringen werde ich wohl das nächste mal deep seek verwenden.
Ich war positiv überrascht davon wie China negative Kritik am eigenen Land mit der Ki unterbindet. Ich hätte direkte kompliziert erstellte (und daher schwer überprüfbare) fake-News erwartet nicht das die Ki versucht andere Themen vor zu schlagen.
So weiß man wenigstens woran man ist und wird nicht mit Falschinformationen gefüttert. Mit der Einschränkung nichts negatives über China zu erfragen kann ich leben.
Ich mag ChatGPT, die sammeln wie jeder andere Daten, aber das ist normal