Sollten wir nicht jede deutsche Frau dazu motivieren, mindestens zwei Kinder zu bekommen?

nein 55%
ja 38%
anders 8%

64 Stimmen

19 Antworten

ja

Es scheinen alle der Meinung zu sein, dass das Höchste im Leben einer Frau sei, genau so wie der Mann täglich in die Arbeit zu gehen. Und wenn es nur im Supermarkt an der Kasse sitzen bedeutet. Da findet Frau ihre Erfüllung.
Und wenn sie zusätzlich zur Arbeit noch 1 oder 2 Kinder aufziehen soll, dann müssen finanzielle Anreize her und Fremdbetreuung der Kleinen sowieso, die ihr das "aufziehen" zum großen Teil abnehmen.

Und wie sieht es damit aus?
Ein bis drei Kinder, oder mehr, zu Hause aufzuziehen, sich um sie zu kümmern, sie gesund zu ernähren, ihre Entwicklung zu erleben, die Hausaufgaben anzuschauen, Vokabeln abzuhören, ihre Kümmernisse aufzufangen, sie gesund zu pflegen, wenn sie krank sind - all das volle Leben hautnah mitzuerleben, von der Geburt bis ins Erwachsenenalter.
Dazu braucht es natürlich Geld, ein Haus mit Garten, und einen gut verdienenden Vater der Kinder. Eigenartig, früher ging das.

Fremdarbeit zu machen begeistert doch selten. Aber selber die Kinder aufziehen, ihren Wunsch nach Tieren erfüllen zu können, das Haus, die Wohnung den wechselnden Bedürfnissen anpassen, im Garten Gemüse anbauen, Beerensträucher zu pflanzen, selber zu kochen, was allen schmeckt, mit den Kindern reden, erzählen, diskutieren, philosophieren, musizieren - das bringt natürlich kein Geld ins Haus. Diese Arbeit macht man für sich selber, für die Familie, nicht für einen Arbeitgeber.

Natürlich hatten wir kein tolles Haus. Es war eine ehemalige alte Jagdhütte, die früher weiter oben am Berg stand, primitiv, ohne Bad. Das bauten wir selber ein.
Heizung: ein Holz-und-Kohle-Ofen. Dafür war die Miete nicht hoch.

Voll berufstätig sein zu müssen und nebenher noch Kinder zu kriegen, ist barbarisch. Das gleicht auch keine Fremdbetreuung aus. Das zehrt an der Substanz.
Wenn ich so hätte leben müssen, hätte ich wahrscheinlich auch keine Kinder bekommen wollen. Wenn Regierungen ihr Volk behalten wollen, müssen sie es auch ermöglichen, dass es sich ständig selbst erneuern will.


Biene1123  09.05.2025, 01:06

Die Mutter ist bei weitem nicht alleine verantwortlich für Kindererziehung. Ja, Vollzeit arbeiten + Kindererziehung + Haushalt sind absurde Herausforderungen an eine Person - deswegen teilt man sich die Arbeit gerecht auf. Das heißt, dass auch der Mann sich um die Kinder und Haushalt kümmern kann, während die Frau arbeiten geht. Oder beide machen Schichtdienst in Teilzeit oder oder.... Bitte versuche, hier nicht in patriarchale Gedankenmuster abzurutschen.

Panoptikum2000  09.05.2025, 11:32
@Biene1123

Das sind Idealvorstellungen. Mein Mann ist im technischen Bereich der Hauptverdiener bei uns. Ich verdiene im sozialen Bereich - trotz Studienabschluss - nicht ein Drittel von ihm. Da geht es nicht um gerecht, sondern darum, wie man das machen KANN. Er kommt abends um 18 Uhr nach Hause, oft ist er tagelang im Hotel im Ausland.

Somit kümmere ich mich neben Teilzeitjob fast komplett alleine um Haushalt, Hof und unsere 3 Kinder. Ich mache es gerne, es erfüllt mich und macht mich glücklich.

Aber man muss das ja auch mal so sehen: ich habe hinterher kaum Rentenansprüche. Und nicht jede Frau möchte ihr Leben so führen wie ich es tue und diese Unsicherheit mit ins Alter nehmen.

Kinder in die Welt setzen verlangt den Frauen viel ab. Und das ist nicht nur heute so, das war immer so!

Meine Oma hat 4 Kinder bekommen. Ihr Mann hat sie für eine jüngere verlassen. Sein Geld hat er durchgebracht und Privatinsolvenz angemeldet, damit er keinen Unterhalt zahlen musste. In echt hat er aber gut gelebt mit seiner Neuen, da ging nichts mit rechten Dingen zu. Aber wenn man es nicht beweisen kann... Meine Oma hat vom Amt leben müssen und zum Teil kein Geld für ne Scheibe Brot. Sie hatte halt nie gearbeitet und daher keine Rente.

lumbricussi  12.05.2025, 00:46
@Biene1123

Weißt du, wochentags von früh bis abends herrschte bei uns das Matriarchat.
Abends kam dann das Patriarchat nach Hause, müde und ruhebedürftig von der Arbeit, und hungrig.
Am Samstag und am Sonntag wurde dann das Patriarchat aktiv. Die Spielsachen der Kinder reparieren oder die Wiese mähen, oder den Spielplatz weiter ausbauen und die Kinder wussten: Papa kann alles.
Das Matriarchat hatte keinen freien Abend, es war auch nachts für alles zuständig. Dafür gab es Freizeit, wenn die Kinder in der Schule waren, viel Zeit zu lesen, zu lernen. Aber dann war auch schon wieder Zeit zu kochen.
Was du beschreibst, ist die gerechte Arbeitsaufteilung. Statt Familienleben den Haushalt erledigen, die Kindererziehung erledigen, die täglichen Erfordernisse abarbeiten. Und währenddessen vergeht das Leben. Und die Kinder werden dabei groß, zum größten Teil in Fremdbetreuung und gehen ihrer Wege.
Lebt man, um zu arbeiten oder arbeitet man, um zu leben?

Natürlich funktioniert das nur, wenn beide Eltern die gleichen Vorstellungen von Familie haben. Wenn der Verdienst des Vaters für die ganze Familie reichen soll, müsste die Familie auch Bestand haben. Das ist aber oft nicht der Fall.
Ich könnte mir vorstellen, dass viel Not und Schwierigkeiten gar nicht erst entstehen, wenn Mütter vom Staat, also der Allgemeinheit, ein Gehalt bekommen. Und es wäre auch richtig, und gerecht. Denn die Lebensleistung vor allem der Mütter wäre die Erneuerung des Volkes, das Aufziehen von gesunden, intelligenten und fröhlichen Kindern.
Was ist denn ein Staat ohne Volk? In der Endphase regiert so ein Staat nur noch Alten- und Pflegeheimbewohner, die sich selbst versorgen müssen, weil keiner mehr da ist, der das tut.

ja

Die Vorraussetzungen dafür schaffen, dass das nicht am Geld scheitert.

Motivieren im Sinne von das Land und die Zukunft in den Griff bekommen, sodass man sich als Frau denkt „Ja, in diesem Land möchte ich gerne eine Familie gründen. Hier fühle ich mich sicher und meine Kinder werden auch ein schönes Leben führen können.“

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Europa stärken! Demokratie stärken!
nein

In entwickelten Ländern helfen auch „Wurfprämien“ nicht…

ja

Damit hätte man vor 30 Jahren anfangen müssen ; falsche Familienpolitik hat
zu dem Desaster geführt, was wir jetzt haben.