Sollte eine Hauptstraße durch ein Dorf 30er oder 50er Zone sein?
Beispiel
36 Stimmen
11 Antworten
Seit wir (auch tagsüber) Tempo 30 auf innerorts auf der Hauptstr. haben:
- wurde es lauter. Entweder wird mit höherer Drehzahl gefahren als bei 50km/h (siehe auch nächster Punkt) oder mit niedrigerer, wodurch der Motor brummt, was stärker durch die Wände geht, also lauter ist. BEV, die mit 50km/h durchgefahren sind, waren viel leiser und das wird ja auch stark angestrebt.
- mehr Energieverschwendung bzw. mehr Abgabe. Mein Auto braucht selbst bei warmen Motor bei 30km/h sogar etwas mehr pro 100km als bei 50km/h, wo der Luftwiderstand höher ist, ist also viel ineffizienter mehr. Außerdem verlangt es, dass ich bei kaltem Motor selbst bei Temperaturen im unteren 2stelligen Bereich über viele 100m im 2. Gang fahre, offenbar damit die Abgasnachbehandlung schneller gut funktioniert. Also entweder 12l/100km = mehr CO2 oder im niedrigeren Gang werden andere Abgase nicht so gut rausgefiltert wie bei 50km/h. Bei BEV spart man auch kaum Energie, weil spätestens wenn man demnächst dem Akku höhere Ent-/Ladeströme abverlangen will (insb. Autobahnfahrt), muss der länger vorklimatisiert werden, damit er nicht so schnell kaputtgeht. D.h. bei 30km/h wenn das Auto direkt davor "ausgekühlt" war, wird mehr Energie in die Akkuvorklimatisierung gesteckt als bei 50km/h, weil dort etwas mehr Strom fließt, wodurch der Akku auch aufgewärmt wird.
- wird man als Radfahrer viel zu langsam überholt, sodass es eher zu eng wird, weil z. B. die Lücke zwischen geparkten Fahrzeugen eher zu Ende ist.
- wird man in der Folge als Radfahrer viel häufiger ausgebremst, weil Autos beim besten Willen nicht mehr so gut an langsameren Radfahrern vorbeikommen, hinter denen man dann hängt.
- wird man als Radfahrer viel häufiger durch Radfahrer gefährdet, die einem die Vorfahrt nehmen (weil sie gnadenlos reinfahren) bzw. als Geisterfahrer auf der normalen Straße entgegenkommen, wo man nie weiß, ob sie dann nicht doch im letzen Moment genau anders fahren als gedacht oder man mit einem Überholer zusammenstößt, weil aus deren Sicht ist es bei 30km/h ja sooo sicher). Autos haben immerhin immer häufiger Notbrems-Assi & Co., aber Fahrräder, die anderen die Vorfahrt nehmen, werden nicht durch sowas ausgebremst :-(
- In den parallelen Nebenstr. die ich als Radfahrer bevorzugt verwende, ist mehr Kfz-Verkehr. Poller würden Rettungskräfte ausbremsen und unnötige Umwege z. B. für Paketlieferdienste bedeuten.
- Blaulichtfahrzeuge fahren entweder so schnell wie früher, wodurch es durch dei höheren Geschwindigkeitsunterschiede gefährlicher wird, oder sie sind später am Einsatzort, was für die Opfer dort gefährlich werden kann.
notting
Die meisten Autos sind IMHO u.a. für 50km/h ausgelegt. 40km/h wäre ein fauler Kompromiss.
notting
Eine Bundestraße von meiner regionalen Mittelstadt bis zur nächsten Großstadt verläuft durch einige Dörfer.
Da ist es so, dass eigentlich 50 ist, aber wegen Lärmschutz von 22 - 6 Uhr 30 gilt. Aber keine Ahnung wie viel das gebracht hat.
Ich wohne in einem 5000 Seelen Dorf. Bei uns ist überall 30.
Bis auf ein paar wenige halten sich auch alle daran.
Ich finde seit dem ist es deutlich ruhiger geworden. Auch sicherer für die Schulwege der Kinder.
Seit dem gab es auch keine Unfälle mehr. Vorher gab es die öfter an dern Rechts vor Links Kreuzungen. Vor meiner Haustür konnte ich 3 davon Life erleben. Aber seit Einführung der 30 Kmh vor 10 Jahren gab es keinen mehr.
Ein sehr guter Kompromiss wären 40 km/h. Das Reifenabrollgeräusch ist deutlich niedriger und der Bremsweg statt 25m bei 16m auch kürzer. In Limburg darf man nur noch 40km/h auf der B8 fahren. Heute fährt man mit höheren Verkehr und langsamerem Tempo schneller durch die Stadt, als früher mit 50 km/h.
Wohne in einem Kaff, wüsste nicht warum, hält sich auch keiner dran, nichtmal die aus dem Dorf, vor allen wenn es geht in den Kindergarten oder in die Schule.
Ist 40 gut?