Sind Schulen und Unis sowas wie Wahrheitsministerien, die ihre Wahrheiten benoten, was berufliche/gesellschaftliche Konsequenzen nach sich zieht?
7 Stimmen
"die ihre Wahrheiten benoten"
Was heißt das konkret?
Tests/Klausuren und ähnliches.
3 Antworten
Bei Schulen ja, Unis versuchen einen schon zum kritischen Denken anzuregen. In der Schule gibt es ja meistens die Vorgabe, dass nur ein Lösungsweg der richtige ist.
Klar muss man auch Dinge so machen, wie dort gelernt aber bei Berechnung muss man z.b. nicht wie in der Schule genau den Weg des Lehrers folgen und sinnlos Zwischenschritte aufschreiben.
Und oft kommt es ja auch auf die Begründung an. In der Schule muss man ja auch Sachen lernen, die nichtmal so ganz stimmen oder die Hälfte wird weggelassen.
Schulen müssen bewerten, wie die Wahrheit bzw. Leistung ist.
Eine gute Schule gibt den Menschen das Rüstzeug, selbst zu denken. Also beispielsweise den Unterschied zwischen Forschung und Verschwörungstheorie zu sehen. Oder komplexe Texte verstehen zu können und Nachrichten auf ihre Glaubwürdigkeit, die Faktentreue und auf die Qualität der Quelle zu reduzieren.
Im Zeitalter des Social Media werden Informationen oft nicht von zuverlässigen Journalisten vorsortiert. Sie werden auch von Lobbygruppen, feindlichen Ländern und quasireligiösen Schwurblern verbreitet. Deshalb ist das heute noch wichtiger geworden.
Bei Unis ist es durchaus auch ein Thema, besonders bei Geisteswissenschaften. Zu starke Abweichungen vom vorherrschenden Paradigma werden oft nicht allzu gerne gesehen.