Musstet ihr schon mal jemandem eine Hiobsbotschaft überbringen?
Also z.B. im Job die Entscheidung, dass jemand nicht weiterbeschäftigt/entlassen wird. Dass jemand ein Prüfung nicht bestanden hat oder Ähnliches.
Also nur als "Bote" - nicht als Entscheider, wie fandet ihr das, die Situation, das Abschieben der Aufgabe an Andere.
13 Stimmen
4 Antworten
Normalerweise ist es nicht meine Aufgabe Todesnachrichten am Angehörige zu überbringen, aber manchmal geht es eben nicht anders.
Ich finde es schwierig in so einer Situation eine "professionelle" Einsatzkraft zu sein, die direkt, ehrlich und klar ist, ohne etwas zu verschönern, trotzdem möglichst feinfühlig und schondend ist und gleichzeitig aber auch den Angehörigen psychische Erste Hilfe zu leisten.
Nebenbei sollte man das ganze noch mit der Einsatzleitung oder der LT abklären und denen die Info weitergeben. Besonders bei Minderjährigen finde ich es extrem Schwierig die passenden Worte zu finden. Dann kommen vielleicht noch verzweifelte Vorwürfe, Wut, absolute Trauer, Suizidgedanken und reine Verzweiflung von Angehörigen, die man aushalten sollte und dann muss man selber auch noch mit dem Verlust vom Patienten klarkommen - die Vorwürfe von den Angehörigen helfen da bicht wirklich.
Also ich bin extrem froh, wenn die Polizei, der NA oder das KIT Team die Nachrichten überbringen.
Dienstlich hatte ich mehrfach die Aufgabe, Angehörige von Tode eines Familienmitgliedes zu unterrichten. Das Überbringen solcher Nachrichten ist wirklich was, das unter die Haut geht.
Abgesehen von dieser undankbaren Aufgabe selbst muss zum vor- und nachbereiten an alles mögliche gedacht werden, wie psychologische Unterstützung, den Pfarrer oder sonstwen mitzunehmen, einen Rettungswagen in der Hinterhand haben, der zeitnah da sein muss.
Kommt drauf ob folgendes für dich dazugehört: Meine Oma ist mit 98, schon länger immer deutlicheren Anzeichen für einen baldigen natürlichen Tod (nicht krankheitsbedingt) und heftiger Demenz halt irgendwann gestorben. Ich sollte dann meiner anderen Tante deswegen schreiben (die andere war sogar schon da, als Oma gestorben ist, zur regelm. Unterstützung meiner Mutter bei der Pflege von Oma). Meine Tante die ich anschreiben musste, musste an dem Tag arbeiten (hat zu der Zeit wg. nahender Rente und weil sie vom VZ-Job gekündigt wurde nur noch einen Nebenjob mit <5 Tagen/Woche) und konnte deswegen erst abends kommen. Aber wir haben dafür gesorgt, dass Oma erst am nächsten Tag abgeholt wurde, trotz Wochenend-Zuschlag.
Als das vorherige Auto meiner Eltern einen wirtschaftl. Totalschaden hatte (Zahnriemen beim Überholen auf der Landstr. gerissen, saugefährlicher Moment), waren nur meine Eltern im Auto, weswegen die mir das erzählt haben. War für mich aber nicht so wirklich relevant, weil ich da schon ein selbstgekauftes Auto hatte.
notting
z.B. im Job die Entscheidung, dass jemand nicht weiterbeschäftigt/entlassen wird. Dass jemand ein Prüfung nicht bestanden hat oder Ähnliches
Wäre ich auch nicht zu zu bewegen. Das kann der "Entscheider" schön selber machen. Wenn das Rückgrat dafür nicht da ist, ist der Mensch auch nicht für diese Verantwortung geeignet.