Muss man Buchführung verstehen oder reicht es auch einfach auswendig zu lernen?
27 Stimmen
11 Antworten
Buchführung muss man wirklich verstehen, da hilft kein Auswendiglernen. Man muss wissen, was man macht. Da baut eins auf das andere auf.
Bei Buchführung ist es so: Entweder man kann es oder man kann es nicht, es gibt kein Dazwischen.
Das war dann aber mehr Glück als Können. Und warum nur gerade durchkommen, wenn man es viel besser hinbekommen könnte.
Wir berechnen gerade in Buchführung private PKW Kosten als Beispiel mit Begründung. Man muss einfach nur aus Einkommensteuer und Umsatzsteuer zitieren. Und das Berechnungsschema ist auch immer gleich.. und der Buchungssatz auch.
Das hat schon was mit Auswendig lernen zu tun.
Das ist aber nur ein kleiner Teil der Buchhaltung. Bei uns in der Ausbildung waren die Aufgaben viel komplexer.
Mein Ausbilder hat uns damals immer eine Standpauke gehalten, wenn jemand etwas von Auswendiglernen erzählt hat. Damals ging er mir mit seinen Predigten sehr auf den Geist, aber hinterher war ich froh, dass ich doch auf ihn gehört habe.
Gerade in der GuV kann man Buchungssätze nicht mehr einfach austauschen.
Aber davon abgesehen: Warum willst du unbedingt nur auswendig lernen. Es macht doch auch viel mehr Spaß, wenn man es richtig versteht.
Buchführung ist auch nicht komplizierter als Physik oder Informatik, aber man sollte schon eine Ahnung davon haben, wie man es anwenden muss.
Zum bestehen reicht es, die Grundsätze auswendig zu kennen. Dann kann man sich da ausreichend durcharbeiten. Für komplexere Aufgaben ist Verständnis vonnöten. Ist vergleichbar mit Formeln in der Mathematik. Nur damit gelingen die einfacheren Aufgaben, aber ohne Verständnis kann man sich vieles nicht mehr herleiten, um schwierigere Aufgaben zu lösen.
Dann ist dieses Szenario typisch:
"12.500,00 €."
"Hää, ich hab -48,38 €."
"Und ich hab nichts."
Zum Bestehen muss man es nicht wirklich verstehen. Man sollte die Theoriefragen beantworten können (dafür reicht meistens Auswendiglernen) und für einen Großteil der restlichen Aufgaben, muss man Schema-F lernen und anwenden können. Das erfordert kein tieferes Verständnis, man muss prinzipiell den Fall erkennen und die richtigen Zahlen in die Formeln einsetzen können.
Es ist also nicht nur Auswendiglernen, sondern auch Anwendung, aber ein tieferes Verständnis ist in der Regel nur für Transferaufgaben nötig, die man zwar für eine gute Note, aber nicht zum Bestehen braucht.
Du musst es dann auch anwenden können und die Vorgaben und Umsätze sind ja jedes Mal unterschiedlich.
Es gibt Leute, die kommen trotzdem immer gerade so durch.