Kann man sich mit 210 Euro im Monat überleben?

Wenig 60%
Viel 40%

20 Stimmen

13 Antworten

Zum überleben ist es viel, zum leben ist es wenig.


JungerKind 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 12:16

Warum ist es zum Leben wenig?

Und warum ist zum überleben viel?

FlockeFindet  18.08.2024, 12:18
@JungerKind

Man kann von deutlich weniger Geld überleben, aber man kann mit der Summe auch nicht wahllos einkaufen und essen gehen.

Viel

Für eine Person nur für Lebensmittel ist das ok. Das wären 7 € pro Tag.

Ich würde keine Getränke kaufen. Leitungswasser ist nicht nur billig sondern auch gesünder, als die meisten gekauften Getränke (auch als gekauftes Mineralwasser). Lass es ein wenig laufen und fühle mit der Hand, wann es nicht mehr abgestanden ist. Dann schmeckt es immer gleich gut, solange man nicht gerade im 10. Stock oder unglücklich wohnt.

Ein Eintopf reicht oft für 2 oder 3 Tage, genauso wie ein Brot oder Belag. Kaufe halt Angebote und nicht mehr, als du benötigst. Planung ist beim Einkauf das A und O. Geh nie ohne Wochenplanung und Einkaufszettel einkaufen. Wenn am Ende des Monats noch Geld übrig ist, gönnt man sich etwas Luxus oder kann es weglegen.

Ein paar Vorräte würde ich mir anlegen, für den Fall, dass ich mein Geld schlecht eingeteilt habe. Miracoli oder überhaupt Nudel mit Sauce oder Ketchup können am Monatsende Gold wert sein. Kartoffeln sind, wenn man kochen kann, ein Kochwunder, von Bratkartoffeln über Salzkartoffeln bis hin zu Kartoffelbrei. Mit ein paar Eiern oder Gemüse zaubert man daraus viele unterschiedliche Gerichte.

Wenn du selber kochst, reicht die Summe sehr gut über den Monat.


JungerKind 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 12:20

Und wie oft geht man einkaufen?

Realisti  18.08.2024, 12:35
@JungerKind

Am Wochenende habe ich die Zeit mich hinzusetzen und einen Wochenplan zu machen. Da kommen die Prospekte für die folgende Woche. Ich benutze auch Apps, wie die z. B. von Lidl.

Als erstes gucke ich: "Was habe ich in welchen Mengen noch da? - Was muss jetzt schnell weg?" Dann mache ich mir eine Tabelle, Freitags, z. B. Fisch oder am Sonntags z. B. Spinat mit Eiersauce ...

Ich vergleiche die Preise meiner erreichbaren Discounter und passe meine Kochplanung an. Wenn ich Seelachs geplant habe, aber Fischstäbchen im Angebot sind, gibt es halt keinen Seelachs sondern Fischstäbchen. (Wenn man ein Kühlfach hat!) Du hast ca. 50 € pro Woche zur Verfügung. Schöpfe die nicht ganz aus. Bestimmte Lebensmittel wie z. B. Milch, Obst oder Salat sind in der Haltbarkeit begrenzt und muss man frisch zukaufen.
Angebrochene Packungen dürfen nicht rumstehen. Man füllt die Sachen ggf. in Behälter oder macht die Umverpackung wieder gut zu und dann gehts in den Kühlschrank.

Geh nicht hungrig einkaufen, sondern stets satt. Halte dich an den Einkaufszettel und hüte dich vor Spontankäufen. Nur am Monatsende, wenn man Geld übrig hat, funktionieren die. Da kann man sich z. B. Süßigkeiten oder Knabberzeug von erwirtschafteten Überschuß holen.

Vergiß nicht Geschenke einzuplanen. Wenn Geburtstage anstehen, sollte das im Budget berücksichtigt werden. Nicht, dass du absagen musst, weil es dich überrascht.

Also am Wochenende die Woche planen mit dem Blick auf Sonderangebote und nur gezielt nachholen, was nicht anders möglich ist. Zahle lieber bar, mit Bankkarte ist man sorgloser und geht leichter übers Budget. Nach dem Feiern wird man auch sorglos. Dann die Karte besser ganz Zuhause lassen.

Wenig

Dann lebst du warscheinlich wirklich wie ein Mönch. Oder du musst jeden Tag nach Angeboten gucken. Wenn du mir Reis, Bohnen und Brokkoli 🥦 oder spinat zufrieden bist, dann geht's natürlich. Die Sachen sind inzwischen leider aber wirklich teuer geworden. Da zahlt man manchmal 20euro bzw 40mark und dann hat man nur 4-5 Teile Im Einkaufswagen. Übbig wird das nicht.

Ich teilte mir das von den Fixkosten übriggebliebene Geld immer so ein, daß noch was übrig blieb und zwar in vier Briefumschlägen, für jede Woche einen. Von dem erwirtschafteten Rest kannst du sparen und davon mal einen ordentlichen Vorrat anlegen.

Gehe nur 1x in der Woche einkaufen, dann aber hauptsächlich NUR mit Einkaufsliste, die immer parat liegen sollte, um Fehlendes aufzuschreiben. Koche auf jeden Fall selbst! Wenn du Reste verkochst, kommen manchmal die tollsten Sachen raus. Bei mir war das einmal ein schrumpeliger Apfel im Eintopf - war so lecker, daß jetzt oft ein zerschnittener Apfel in der Suppe landet. Vielleicht findest du ja im Internet Rezepte für preiswerte, gesunde Mahlzeiten!

Vor Jahren erzählte ein Politiker von einem Fall, wo zwei etwa gleichalte vierköpfige Familien das gleiche Wirtschaftsgeld zur Probe bekamen. Die eine Familie kaufte alle benötigten Nahrungsmittel ein, kochte selbst und hatte am Ende der Woche noch Geld und Lebensmittel übrig. Die andere Familie war häufiger Gast in Fastfood-Läden und war schon lange vor dem Wochenende pleite.

Bei gutem Haushalten mit dem wenigen Geld reicht es oft sogar für einen ,,Luxuswunsch". Gut zu wirtschaften kann ein Hobby werden. Und dieses Hobby kann durchaus in Zukunft eine Notwendigkeit werden. Also fang rechtzeitig an, dir über eine gesunde, preiswerte Ernährung Gedanken zu machen. ,,Not macht erfinderisch!"

In unserem Dorf gibt es einen jungen Mann, dessen Hobby ist Lebensmittel zu retten. Er darf sie nicht verkaufen, bietet sie aber allen Freunden und Bekannten an. Da ist alles dabei! Es ist so schade, daß so viele Lebensmittel weggeworfen werden, sogar von den Tafeln, weil sie keiner haben will!

Wenig

Wenn davon keine Miete und keine anderen Fixkosten abgezogen werden, dann reicht das für Essen und Trinken. Ist nicht viel, aber eben ausreichend. Man kann damit unbegrenzt lange überleben bei heutigen Preisen.

Für ne Unterkunft oder für Medizin reicht das aber nicht.


JungerKind 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 12:47

Warum reicht das für eine Unterkunft und für die Medizin nicht?

rr1957  18.08.2024, 12:53
@JungerKind

Ich kenn halt keine Unterkunft wo man sich legal für 3-4€ am Tag einquartieren kann. Und viele (nicht alle, ok) Medikamente kosten viel mehr als man von 210€ einsparen könnte.