Jemand möchte unbedingt sterben (chronisch krank, schwerkrank, tödlich krank oder vglb.) und jemand hilft ihm dabei - für euch die richtige Entscheidung oder *
* verurteilenswert.
Wenn dieser Jemand keinerlei Bereicherungswillen, auch keinen bösen Willen hat, sondern damit einfach der Person helfen möchte, selbstbestimmt zu sterben.
Ich schaue gerade einen Podcast über eine Tötung auf Verlangen, wo ein Enkelsohn für die Oma Heroin besorgt hat, das für sie vorbereitet hat (kochen, Spritze aufziehen), und weil sie den letzten Rest nicht selber mehr spritzen konnte (einen Großteil hatte sie selber schon gespritzt), wegen Schwäche, den letzten Rest reingedrückt.
Ich selber habe zugesehen, wie mein sehr stolzer, sehr eigenständiger, aber zuletzt bettlägeriger Opa alle Leute um sich herum genau für sowas angebettelt hat...
Und ich muss sagen, für mich sind Menschen, die sowas dann (selbstlos) tun Helden. Egal wie das juristisch ist. Ich wollte mal wissen, ob jemand diese Ansicht teilt.
(auch wenn ich finde, es sollte niemand dazu sich genötigt sehen, sondern der Staat sollte endlich die Grundlage dazu schaffen, dass es Ärzte machen dürfen.)
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Ich bin dafür das Menschen die krank sind die Möglichkeit gegeben wird ihrem Leiden freiwillig ein Ende zu setzen. Mein Vater litt an Krebs und es gab einen Punkt an dem es keine Hoffnung mehr gab der Zustand aber so schlimm war das man das nicht mehr lebenswert nennen konnte. Hier wäre einer der Fälle wo ich auf jeden Fall Verständnis hätte wenn diese Person freiwillig das eh unausweichliche ein wenig beschleunigt aber dann mit weit weniger Leid.
wichtig muss aber ein gewisser Rahmen für so etwas sein. Zb das besagte Person auf jeden Fall zu 100 % selbst das Mittel nehmen muss also den Rest der spritze nachhelfen wäre in meinen Augen zwar richtig aber man muss irgendwo eine Grenze ziehen. Auch sollte das nicht ohne weiteres an jeden abgegeben werden sondern nur von einem Arzt der die Krankengeschichte und die Prognose kennt.
ich denke mal nur um die Rahmen dafür zu bilden würde das wieder zu ewigen Diskussionen führen wer was für richtig hält und was nicht.
meine Meinung ist da aber das jeder für sich entscheiden können sollte wann er aus dem Leben scheiden möchte und lieber eine Tablette vom Arzt als vor den Zug werfen oder ähnliches.
Hallo guitschee!
Du, ich sehe es nicht nur wie du, da ich selbst im Umfeld einige Dinge erlebt und in der Arbeit gesehen habe. Ich gehe sogar soweit, dass ich der Auffassung bin, dass es nicht nur ein Recht auf Leben, sondern damit automatisch hinsichtlich Würde und Selbstbestimmung ein Recht auf Tod einhergeht. Ich unterstütze aktive und passive Sterbehilfe und bevormunde auch nicht Menschen, die sich das Leben nehmen wollen. Jeder Mensch sollte "frei" entscheiden dürfen. Es darf mMn nicht nur Ausnahmen für Kranke etc. geben. MIt der Geburt und dem "Recht" auf Leben geht denklogisch das Recht auf den (Frei)Tod einher. Wer soll es sonst entscheiden, wenn nicht die Person, die es betrifft? Jeden Tag sterben Millionen von Menschen, aber die Welt dreht sich weiter. Der Fakt des Ablebens hängt nicht von der Art des Todes ab. Ob nun ein Mensch eingeschlafen, verunfallt, durch Sterbehilfe oder durch einen Suizid ums Leben gekommen ist, ist unterm Strich irrelevant. Der Status bleibt unverändert. Zudem dreht sich die Welt weiter.
Außerdem habe ich durch Verwandtschaft krasse Missstände in Pflege- und Altenheimen erlebt. Neben den Missständen habe ich auch gesehen, dass viele Menschen elendig im Bett leiden und man nichts unternimmt. Da werden Menschen oft bis zum Lebensende am Leben erhalten, nur weil man dies "angeblich" so tun muss. Ich empfinde dies als sadistische Quälerei. Und, es kann mir kein Mensch sagen, der krank ist, halbtot im Bett liegt, eingestuhlt ist und apathisch die Decke anstarrt, voller Freude jauchzend unbedingt überleben möchte.
Durch den Beruf bin ich nebenbei Sterbebegleiter und habe somit schon einige Gespräche mit Angehörigen und kranken Menschen geführt. Gut, bei den ganz schweren, dementen und extrem kranken Menschen war die Kommunikation schwer. Dennoch haben mir fast alle Menschen gesagt, dass sie endlich sterben wollen. Einem Krebspatienten, der nur noch ein paar Tage oder Wochen zum Leben hatte, hat man noch teure Infusionen (Immunglobuline) gegeben; damit sich der Mensch noch ein paar Tage herumquälen musste. Oft steht der Egoismus der Angehörigen im Weg. Man will nicht abschließen und bis zum letzten Schritt am Leben erhalten. Das ist falsch und sadistisch!
Kostentechnisch ist es auch fraglich, wenn es schon fast vorbei ist, aber der Arzt dennoch so etwas abzeichnet.
Ich sage es dir ganz ehrlich:
Würde ich vor so einer Entscheidung stehen, dann würde ich nicht lange fackeln. Ich befürworte aktive und passive Sterbehilfe. Im Team sind wir auch mit anderen dabei, Gesetze zu kippen bzw. zu reformieren; auch hinsichtlich Freitod!
Ich weiß nicht, ob ich in den hypothetischen Fall die Kraft dafür wirklich aufbrächte, würde es mir aber wünschen, aber wenn es sowas wie Zeitreise wie in Fantasyfilmen gäbe, wo man in sein jugendliches Ich zurückkönnte, aber halt mit dem Gehirn von jetzt, ich würde vorher googeln, wie man als 14-15 (ich glaube, so alt war ich) an möglichst schmerzfreies Gift käme, es ihm hinstellen und ihm sagen: du kannst es nehmen, oder verschütten, deine Entscheidung, ich respektiere das. Damals war das auch noch eine Straftat, heute dürfte man das ja sogar straffrei, aber die Jugendstrafe dafür hätte mein damaliges-Ich vermute mit Stolz getragen. Zumindest würde mein heutiges darauf "stolz" sein - und natürlich trotzdem sich schlecht fühlen, vermutlich, deswegen.
Aber ja, sowas sollte selbstbestimmt sein, immer. Ich sehe es auch so: es ist ein Grundrecht. Im Grundgesetz steht: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - ich sehe es als Angriff auf die Würde meines Opas, dass man ihn darum hat betteln lassen und ihm nicht gewähren konnte.
Wobei ich durchaus auch finde, es muss Schutzmechanismen geben. Es muss über längeren Zeitraum diese Haltung bei dem Menschen geben, es sollte nicht gestattet sein in einer depressiven Verstimmung, die auch wieder weggeht, oder ähnlichem.
Solange es wirklich von der Person gewollt ist, finde ich es wichtig, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Dann einfach wegzusehen und empathielos die Person zum leben zu zwingen, ist grausam.
Ein schwieriges Thema, aber ja,wenn es keine Chance auf Heilung gibt und es der letzte Ausweg ist um ein Dahinsiechen zu verhindern, sollte Sterbehilfe straffrei sein! In der Schweiz geht das bereits.
Ich kann das gut verstehen. Aus meinem Glauben allein heraus würde ich sagen, es ist falsche Wahl aber aus rein Menschlicher Perspektive heraus kann ich das nachvollziehen. Ich habe auch eine Oma die unglaublich Stolz, stark und eigenständig ist... Sie würde lieber sterben als das andere sich um sie kümmern müssten wenn sie eine schlimme Krankheit bekäme.. Ich weiß auch nicht was richtig ist aber es ist schwierig da streng alle Etanasie Mehtoden abzulehnen