Ist mein Groll auf die Gesellschaft gerechtfertigt?
Hallo, ich bin 20 und Autist. Ich habe mit der Zeit einen leichten Hass auf die Gesellschaft bekommen.
1. Mich stört die Scheinheiligkeit der Gesellschaft.
2. Mich stört es, dass die Gesellschaft so kalt ist und kaim Empathie für andere empfinden kann.
3. Mich stört es, dass ich mich immer anpassen muss, nur weil ich zu einer Minderheit gehöre.
4. Mich stört es, dass niemand mir gegen meine Mobber damals geholfen hat.
5. Mich stört die Ignoranz
6. Mich stört, dass man keine Schwäche zeigen darf.
7. Mich stört es, dass man immer nur kritisiert wird. Z.B wenn man über Probleme spricht, ist man ein Weichei, wenn man es verschweigt, soll man sich öffnen. Man kann es irgendwie nie richtig machen.
8. Mich stört der respektlose Umgang miteinander.
9. Mich stört es, dass mir niemand bei der Bekämpfung meiner Einsamkeit hilft, indem man mich z.B mal auch miteinlädt.
Könnt ihr meine Abneigung nachvollziehen?
14 Stimmen
4 Antworten
Hast mit allem Recht, aber eines Tages wirst du aufhoren so zu fühlen und auf die Meinung anderer nicht mehr so viel geben
Dein Defizit ist kein Grund für Groll.
Nachvollziehbar durchaus.
Zu 2. Grab mal tiefer nach dem Warum. So ganz stimmt der satz nämlich nicht. Hier gibts durchaus was interessantes auf den gebiet "wie der mensch funktioniert" herauszufinden.
zu 3. Jo ist leider so. Ist oft reine pragmatik. Wenn 9 pizza essen gehen wollen und einer nicht. Hat der eine eben das nachsehen und muss mitgehen oder eben drauf verzichten. Die hintergründe warum das so ist können auch spannend sein. Der trick hierbei ist sich eben mit menschen zu umgeben die zu einem passen.
zu 4. Jup ist doof. Und auch manchmal recht schwer. Aber da kannst du eher zu deinen eltern gucken. Es währe durchaus deren job gewesen dir da mit zu helfen.
zu 5. Welcher art denn genau? Jeder mensch, auch du wird in manchen dingen rehct ignorant sein.
zu 6. jo wird ausgenutzt. Der trick ist da der, zu lernen vor wem man schwäche zeigen kann und vor wem es vieleicht nicht so sinnvoll ist.
zu 7. Klingt nach übern kamm scheren. N wirkliches argument wird da nur draus wenn es auch ein und die selben menschen sind die so etwas sagen. Du kannst nicht die widersprüchlichen erfahrungen von verschiedenen menschen nehmen und sie auf alle Menschen als problem projezieren. Weil der widerspruch an sich nur bei einigen menschen auftritt.
zu 8. das liegt wohl eher an deinem umfeld. Ich habe diese erfahrung z.b. nicht gemacht.
zu 9. ist nicht per se deren aufgabe. Das Thema hier ist echt komplex. Und gerade für so manchen autisten wird das nicht unbedingt leicht.
Aber hier gibts nen ganz einfaches gegenmittel: Allgemeine veranstaltungen. z.b. nen Sportverein. Die treffen sich 2 mal die woche oder so zum trainieren. Keine einladung von nöten. Oder dinge wie spieleabende in der Biliothek z.b. Die Stadtbiliothek in münchen z.b. veranstaltet regelmäßig pen & paper abende. Muss man sich nur anmelden und dann ist man unter leuten. Und wenn man soetwas regelmäßig macht. Sei es nun der Sportverein. Oder irgendwelche anderen gruppen aktivitäten. Wird man auch immer wieder auf die gleichen leute treffen.
Natürlich geht das für gewöhnlich nur mit Gruppen aktivitäten. Dinge zu finden bei denen man zu zweit etwas macht. Wird schwierig.
Die punkte sind durchaus nachvollziehbar.
Aber einen gross deswegen kann ich nicht nachvollziehen. Aus meiener sicht ist es so als währe man erbost darüber das das Gras grün ist. Oder im schach der Läufer nur schräg ziehen kann.
Viele dieser dinge sind quasi wie naturgesetze. Nur eben im Sozialen. Sie sind einfach so und man muss sich damit im endeffekt irgendwie arrangieren. Natürlich hat man die wahl es selbst anders zu machen. Und es ist gut wenn man das genauso tut. Dennoch kommt man eben nicht drumherum zu lernen wie man mit diesen sachen umgeht. Und der offensichtlichste weg (z.b. die anpassung) ist nicht unebdingt der einzige weg.
...und das sag ich auch als Autist!
Weil dein Rummotzen genau gar nichts ändern wird außer dass deine Laune dann noch schlechter wird.
Und wenn du von der Gesellschaft nett und höflich behandelt werden willst, dann ist es nicht hilfreich der Gesellschaft mit einer beschissenen Laune entgegen zu treten. Solchen Leuten gegenüber ist man nämlich eher dann selbst auch wieder unhöflich eingestellt.
Nein, man muss sich nicht alles gefallen lassen.
DAS hab ich auch nicht behauptet.
Aber der Welt versuchen aus Prinzip ans Bein zu pinkeln nur weil du dich ungerecht behandelt fühlst, wird dich keinen Millimeter weiter bringen
Aber die Gesellschaft ist gemein