Ist es umweltfreundlich mit Holz zu heizen?

Ja. Holz ist natürlich und nachhaltig 59%
Nein. Holz Heizungen sind sehr Umwelt schad 41%

17 Stimmen

9 Antworten

Ja. Holz ist natürlich und nachhaltig

Hallo

Also, solange das Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammt, ist es natürlich nachhaltig. Und bei uns wird auch kein Wald für Brennholz dauerhaft beseitigt. Unsere Wälder hier werden auch insofern nachhaltig beeirtschaftet, dass im Normalbetrieb nicht mehr genutzt wird als wieder nachwächst. Wenn das so ist, wird auch nicht mehr CO2 freigesetzt als im gleichen Zeitraum durch unsere Wälder wieder gebunden wird. Würde man heute das Verbrennen von Holz komplett abstellen, die Nutzung der Wälder einstellen und alles Holz im Wald belassen, dann würde in der Zukuft genauso viel CO2 in der Atmosphäre landen. Halt nichts mehr aus Verbrennung, dafür mehr als heute aus Verrottung von Holz. Und die Heizenergie, die heute aus der Verbrennung von Holz kommt, müsste anderweitig zusätzlich gewonnen werden.

Natürlich ist es besser, wenn Holz in langlebigen Produkten wie Möbel, Baumaterial landet. Dann kann man noch mehr CO2 speichern als dies in einem unbewirtschafteten Wald möglich ist. Brennholz fällt aber als Koppelprodukt aus den Baumteilen an, die für solche längerfristigen Verwertungrn nicht geeignet sind. So ist das auch in den meisten unserer bewirtschafteten Wäldern. Dass Brennholzerzeugung im Vordergrund steht, das gibt es eigentlich nur in sog. Mittel- und Niederwäldern. Diese werden aus Naturschutzgründen so bewirtschaftet, diese Form der Bewirtschaftung wird dort subventioniert, da sie für die Erhaltung bestimmter seltener Arten wichtig sind.

Es gibt sicher Probleme für die Umwelt bei der Verbrennung von Holz, wie die Entstehung von Feinstaub. Einerseits wird dies durch Fehler verstärkt wie die Verwendung von zu feuchtem Holz und Bedienungsfehler wie der Steuerung der Verbrennungsluft. Andererseits wurde auch nie so viel Gehirnschmalz in die Konzeption von Holzverbrennungsanlagen gesteckt wie wir das bei den Fossilen getan haben. Diese waren uns wohl immer wichtiger und sympathischer. Hier gäbe es sicher noch konstruktionstechnisch ein großes Verbesserungspotential, wenn wir das denn wollten.

Holz könnte alleine sicher nicht unsere Energieprobleme lösen, aber ein Bausteinchen dabei sein. Dass es momentan so verteufelt wird, liegt meines Erachtens an Lobbyinteressen. Einerseits derer der finanzstarken Vertreter der fossilen Energien, andererseits derer von neueren Industrien, die auch versuchen, diesen knappen Rohstoff für ihre Großanlagen zu sichern, indem sie ihn den kleinen, dezentralen Nutzern entreißen.


Douka  18.08.2024, 10:37

"Dass es momentan so verteufelt wird, liegt meines Erachtens an Lobbyinteressen."

Nein, das basiert auf wissenschaftlich fundierten Fakten.

Die Nutzung von Holz ist nämlich eines der umweltschädlichsten Dinge überhaupt.

Denn durch die Nutzung von Holz wird einerseits ein Ökosystem zerstört, wodurch die Zahl der Photosynthese betreibenden Pflanzen und die Biodiversität verringert werden, und andererseits bei der Verbrennung von Holz CO2 an die Atmosphäre abgegeben, wodurch der Klimawandel weiter verstärkt wird.

Insbesondere der tropische Regenwald weist eine extrem hohe Artenvielfalt auf. Aber auch alle anderen Wälder - also die Mangrove, der Trockenwald, die Hartlaubvegetation, der Gebirgsnadelwald, der Laub- und Mischwald und der nördliche Nadelwald - weisen viele Arten auf. Und auch die anderen beiden Aspekte der Biodiversität - viele, miteinander interagierende Ökosysteme und die genetische Vielfalt - werden von allen Wäldern erfüllt.

Zahlreiche Tier-, Pilz- und Pflanzenarten - insbesondere im tropischen Regenwald - wären in der Bionik und Medizin nutzbar.

Das je nach Vegetationszone mal mehr oder weniger dichte Wurzelwerk inklusive Myzel hält den Boden zusammen und schützt vor Bodenerosion und Oberflächenabfluss.

Im tropischen Regenwald leben auch viele Ureinwohner, die diesen daher als ihre Heimat sehen.

Außerdem betreiben alle Pflanzen Photosynthese, wodurch sie die bei einer Verbrennung entstandenen CO2-Emissionen wieder ausgleichen. Schließlich dienen Pflanzen auch als Schattenspender und haben bei Hitze durch die Verdunstung von Wasser eine kühlende Wirkung. Die Verdunstung von Wasser über Pflanzen, aber auch die Verdunstung von Wasser über Gewässern führt schließlich zur Bildung von Wolken. Diese bringen dann den lebensnotwendigen Regen.

Daher empfehle ich die Nutzung von alternativen, ökologischen Brennmaterialien. Alternative, ökologische Brennmaterialien sind Haare und Kot. Die Haare und den Kot sammelt man, trocknet man, legt sie dann in einen Lehmofen und zündet sie darin schließlich an. So macht man ein vollkommen ökologisches Feuer.

Pomophilus  18.08.2024, 11:50
@Douka
Denn durch die Nutzung von Holz wird einerseits ein Ökosystem zerstört

Nochmals, wie schön an anderer Stelle gefragt:

Welches Ökosystem wird zertört bei der Nutzung von Holz aus einem seit Jahrhunderten nachhaltig genutzten Wald?

Douka  19.08.2024, 10:06
@Pomophilus

Das Ökosystem, aus dem das Holz entnommen wird.

Denn für die Holzernte muss ein unberührter, intakter Wald erstmal erschlossen werden. - Dafür muss man erstmal eine Schneise in den Wald schlagen. Anschließend wird entweder ein Weg angelegt, oder asphaltiert. Dieser Weg oder diese Straße wird dann viele Jahrzehnte genutzt.

Dann werden einige Bäume mit Motorsägen gefällt. Anschließend werden die Äste abgesägt. Schließlich werden die langen Baumstämme an den Wegrand gezogen und dort aufeinander gestapelt.

Doch beim Fällen und Ziehen der Bäume werden immer auch andere, benachbarte Bäume und kleinere Pflanzen verletzt. Oftmals werden auch kleinere Pflanzen zerquetscht.

Darüber hinaus nimmt man mit dem Fällen eines Baumes auch vielen Tieren und Flechten ihre natürliche Heimat. Je nach Baumart und Vegetationszone sind es unterschiedlich viele. Besonders im tropischen Regenwald kommt man hier auf unglaubliche Zahlen: So fand beispielsweise Terry L. Erwin von der Smithsonian Institution in den 1980er Jahren sogar rund 1.200 Käferarten von einer einzigen mittelamerikanischen Baumart! - Bei dieser extrem artenreichen Baumart handelte es sich um die Art Luehea seemannii.

Pomophilus  19.08.2024, 18:01
@Douka
Denn für die Holzernte muss ein unberührter, intakter Wald erstmal erschlossen werden. -

Ich habe mich ausdrücklich auf die Verhältnisse hier bei uns bezogen. Werden hier bei uns "unberührten, intakten Wälder" zur Brennholznutzung erschlossen?Alles was ich an Brennholznutzung hier bei uns beobachte, stammt aus der Region, aus seit vielenJahrhunderten nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die komplette Erschließung, die deiner Meinung nach zuerst vorgenommen werden müsste, ist schon seit sehr langer Zeit passiert. Kennst du jemanden in Mitteleuropa, der sich sein Brennholz aus Brasilien kommen lässt?

Wie viele Exemplare von Luehea seemannii wachsen denn hier bei uns? Ich kenne hier kein einziges Individuum dieser Art aus dem tropischen Mexiko! Und ich kenne auch niemanden, der damit heizt.

Pomophilus  19.08.2024, 20:31
@Douka

Ist das wirklich dein Ernst? Nochmals von vorn: mein kompletter Beitrag ging über die Verhältnisse hier bei uns in Mitteleuropa. Ich wüsste nicht, dass hier bei uns jemand mit Holz aus Mexiko heizt, darum interpretiere ich das auch so, wenn hier bei uns jemand fragt, ob es umweltfreundlich sei, mit Holz zu heizen, dass einheimisches Holz gemeint ist. Und die Wälder bei uns werden seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet, trotzdem gibt es unsere Wälder noch, die Holzvorräte darin sind bedeutend höher als vor zweihundert Jahren, ich habe dir an anderer Stelle dargelegt, dass mancherorts von Naturschutzseite Nutzungsformen propagiert werden, die ich als Förster als sehr brutal empfinde. Trotzdem bleibst du dabei, auf die Frage,

Welches Ökosystem wird zerstört bei der Nutzung von Holz aus einem seit Jahrhunderten nachhaltig genutzten Wald?

lautet deine Antwort:

Das Ökosystem, aus dem das Holz entnommen wird.

???

Douka  20.08.2024, 10:52
@Pomophilus

"Ich habe mich ausdrücklich auf die Verhältnisse hier bei uns bezogen. Werden hier bei uns "unberührten, intakten Wälder" zur Brennholznutzung erschlossen? [...] Die komplette Erschließung, die deiner Meinung nach zuerst vorgenommen werden müsste, ist schon seit sehr langer Zeit passiert."

Ja, ich weiß.

Aber es ging mir darum, eine globale Lösung zu finden. Da die Nutzung von Holz überall auf der Welt ein Problem darstellt.

Du hast Recht. - Hier, in Deutschland, werden alle Wälder nachhaltig bewirtschaftet. Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung wird viel mehr auf das entsprechende Ökosystem geachtet als bei einem illegalen Holzeinschlag oder rein profitorientierten Abholzungen und Brandrodungen.

Allerdings ändert auch eine nachhaltige Bewirtschaftung nichts daran, dass beim Fällen von Bäumen Bäume getötet und andere Pflanzen verletzt und evtl. getötet werden und so viele Tiere und Flechten ihrer Heimat beraubt werden. Und das ist ja genau das, was ich neben den Abgasen so scharf kritisiere.

"Kennst du jemanden in Mitteleuropa, der sich sein Brennholz aus Brasilien kommen lässt?

Wie viele Exemplare von Luehea seemannii wachsen denn hier bei uns? Ich kenne hier kein einziges Individuum dieser Art aus dem tropischen Mexiko! Und ich kenne auch niemanden, der damit heizt."

Das stimmt. - Meines Wissens nach heizt glücklicherweise niemand in Deutschland mit Regenwaldbäumen. Allerdings werden innerhalb der Tropen zahlreiche Bäume unter anderem als Brennholz genutzt, was eine sehr große Belastung für die entsprechenden Ökosysteme und letztlich auch für den Menschen darstellt.

Douka  20.08.2024, 11:12
@Pomophilus

"Und die Wälder bei uns werden seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet, trotzdem gibt es unsere Wälder noch, die Holzvorräte darin sind bedeutend höher als vor zweihundert Jahren, ich habe dir an anderer Stelle dargelegt,"

Wie gesagt - eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern ist besser als ein illegaler Holzeinschlag oder rein profitorientierte Abholzungen und Brandrodungen.

Aber die Gründung von Nationalparks, Biosphärenreservaten und anderen Naturschutzgebieten ist noch besser. Denn insbesondere in einem Nationalpark können wieder Urwälder heranwachsen oder erhalten werden.

Deswegen sage ich: "Da, wo die Nutzung von Holz unbedingt notwendig ist, sollte sie unter nachhaltigen Bewirtschaftungsformen möglich sein. Allerdings sollten auch weite Teile der Wälder in Deutschland wieder zu Urwäldern heranwachsen."

"Trotzdem bleibst du dabei, auf die Frage,

Welches Ökosystem wird zerstört bei der Nutzung von Holz aus einem seit Jahrhunderten nachhaltig genutzten Wald?

lautet deine Antwort:

Das Ökosystem, aus dem das Holz entnommen wird.

???"

Mit "zerstört" meine ich grundsätzlich nicht nur "vernichtet", sondern auch "verletzt". In dieser Diskussion meine ich mit "zerstört" aber grundsätzlich nur "verletzt".

Denn das Töten und Verletzen von Pflanzen und der Raub der Heimat zahlreicher Arten ist ja eine Verletzung eines Ökosystems oder einer Vegetationszone.

Pomophilus  20.08.2024, 17:13
@Douka

Das Schlimme an deinen teils abstrusen Äußerungen hier ist, dass du im Endeffekt denjenigen schadest, die du zu schützen vorgibst: wenn du es erreicht hast, dass bei uns die Wälder stillgelegt sind, dann kommt das Holz ebenaus den Primärwäldern der Taiga und dem Amazonas. Dann geht es deiner Luehea seemannii wirklich an den Kragen. Ich weiß nicht, ob du als Troll bewusst entsprechende Lobbyinteressen bedienst oder ob dir lediglich der Blick fürs große Ganze absolut fehlt.

Wenn du wirklich etwas erreichen wolltest, dann solltest du deine Zeit nicht darauf verwenden, Holz zu verteufeln und somit indirekt (absichtlich?) den fossilen Brennstoffen Vorschub zu leisten. Stattdessen solltest du praxisgerechte Lösungen finden:

  • In welchem Mengen steht dein Superbrennstoff zur Verfügung?
  • Wie kann eine entsprechende Logistik aufgebaut werden, das Zeug zum Verbraucher zu bringen, wie funktioniert die Trocknung, die technische Seite der Verbrennung, Abgase, ...?

Dann stelle Berechnungen an, wie viel Holz du substituieren kannst. (Gegen Kohle, Öl und Gas scheinst du ja nichts zu haben, die muss man wohl nicht substituieren!) Bedenke, dass in unseren nachhaltig bewirtschafteten Wäldern Brennholz nur ein Nebenprodukt ist, eigentlich geht es um langlebige Produkte, dieauch dann noch CO2 speichern, wenn an der Stelle an der der Baum gefällt würde, längst wieder vielleicht schon mehrere Generationen gewachsen sind. (Ein zusätzlicher Kohlenstoffspeicher bei bewirtschafteten Wäldern, der beim Vergleich mit unbewirtschafteten gerne unterschlagen wird!!) Also, du musst Wege finden, es nicht nur zu verbrennen, sondern aus Haaren und Kacke auch Häuser und Möbel zu bauen.

Dann können wir weiterdiskutieren. Vorher sehe ich darin keinen Sinn und beende das hiermit!

Douka  21.08.2024, 09:42
@Pomophilus

"Das Schlimme an deinen teils abstrusen Äußerungen hier ist, dass du im Endeffekt denjenigen schadest, die du zu schützen vorgibst: wenn du es erreicht hast, dass bei uns die Wälder stillgelegt sind, dann kommt das Holz ebenaus den Primärwäldern der Taiga und dem Amazonas. Dann geht es deiner Luehea seemannii wirklich an den Kragen."

Da hast du vollkommen Recht. Und genau diese Nutzung von Holz aus den nördlichen Nadelwäldern und tropischen Regenwäldern gilt es ja auf jeden Fall zu verhindern.

Deswegen habe ich ja auch gesagt, dass man Holz dann nutzen sollte, wenn es unbedingt notwendig ist. Dann sollte die Nutzung aber auch in einem kleinen Maßstab und nachhaltig erfolgen. - In dieser Hinsicht sind wir ja einer Meinung. Deswegen eignet sich besonders Deutschland sehr gut als "Produktionsstätte" von Nutzholz.

"Ich weiß nicht, ob du als Troll bewusst entsprechende Lobbyinteressen bedienst oder ob dir lediglich der Blick fürs große Ganze absolut fehlt."

Erstens bin ich - wie ich dir bereits mal geschrieben habe - kein Troll und zweitens würde ich niemals irgendwelche profitgierigen Lobbyisten unterstützen. Und drittens fehlt mir auch nicht der Blick fürs große Ganze, sondern ist dieser durchaus ausgeprägt. - Das ist ja das "Kerngeschäft" der Geographie. - Das Einzige, was man an mir kritisieren kann, ist, dass mir in vielen Bereichen das Wissen fehlt, um in diesen konkrete Lösungen zu finden.

Douka  21.08.2024, 10:02
@Pomophilus

"Stattdessen solltest du praxisgerechte Lösungen finden:

  • In welchem Mengen steht dein Superbrennstoff zur Verfügung?
  • Wie kann eine entsprechende Logistik aufgebaut werden, das Zeug zum Verbraucher zu bringen, wie funktioniert die Trocknung, die technische Seite der Verbrennung, Abgase, ...?"

Das ist vollkommen richtig.

Das wären Dinge, die man als Geograph mit verschiedenen Ingenieuren besprechen und erforschen müsste.

"Dann stelle Berechnungen an, wie viel Holz du substituieren kannst."

Ja, das wäre tatsächlich nötig.

"(Gegen Kohle, Öl und Gas scheinst du ja nichts zu haben, die muss man wohl nicht substituieren!)"

Doch, ich bin genauso sehr gegen fossile Brennstoffe wie gegen illegale Holzeinschläge, Abholzungen und Brandrodungen von Wäldern. - Allerdings war das nicht Thema in der Umfrage des Fragestellers. Dort ging es nämlich nur um die Bewertung von Holz als Brennmaterial.

"eigentlich geht es um langlebige Produkte, dieauch dann noch CO2 speichern, wenn an der Stelle an der der Baum gefällt würde, längst wieder vielleicht schon mehrere Generationen gewachsen sind. (Ein zusätzlicher Kohlenstoffspeicher bei bewirtschafteten Wäldern, der beim Vergleich mit unbewirtschafteten gerne unterschlagen wird!!) Also, du musst Wege finden, es nicht nur zu verbrennen, sondern aus Haaren und Kacke auch Häuser und Möbel zu bauen."

Ja, das stimmt.

Allerdings würde ich für den Bau von Möbeln und Gebäuden statt auf Holz auf Stein, Beton und Metalle setzen. Lediglich für die Herstellung von den Mundstücken von Blasinstrumenten, Pappe und Papier sehe ich Holz als das beste Material.

Nein. Holz Heizungen sind sehr Umwelt schad

Am Besten wäre es, in ein Land zu ziehen, in welchem der Mensch sich nicht künstlich warm halten muss. Oder andersrum; sich abhärten

Oder wenigstens, ein Pulli überziehen

Mit Holz heizen ist zwar relativ natürlich, aber erstens müssen dafür Bäume gefällt werden, oder man nimmt Totholz vom Boden, welches Nahrung und Lebensraum für jegliche Kleintiere darstellt

Will dir den Holzofen nicht absprechen. Natürlichkeit ist auch wichtig, ohne sie wäre ein Umweltschutz nicht wirklich möglich, da zuerst ein Bewusstsein für die Umwelt geschaffen (bzw erhalten) werden muss. Aber bei der Frage kann ich dennoch nur so abstimmen.


Douka  18.08.2024, 10:09

Ja, da hast du vollkommen Recht.

Aus Naturschutzgründen empfehle ich aber Haare und Kot als Brennmaterial. Die Haare und den Kot sammelt und trocknet man und legt sie in einen Lehmofen, wo man sie dann anzündet. So hat man ein vollkommen ökologisches Feuer gemacht.

Satiharuu  18.08.2024, 11:13
@Douka

Hab ich nie versucht. Wäre tatsächlich ein Versuch wert, aber hab noch keine effektiven Pläne. Nicht einmal für das Trocknen, da es sich halt schon sehr von meinen bisherigen Ansichten unterscheidet.

Douka  19.08.2024, 09:50
@Satiharuu

Es ist schön, dass du das als einen Versuch wert siehst.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du es mal versuchen würdest. Aber letztlich ist es natürlich deine Entscheidung.

Satiharuu  19.08.2024, 18:06
@Douka

Du machst das tatsächlich so? Stinkt das nicht? Und wie erklärst du deinem Besuch, dass du Kacke trocknest?

Douka  20.08.2024, 10:25
@Satiharuu

Nein, leider nicht.

Da das Heizen in meiner Mietwohnung noch über eine Gastherme erfolgt, kann ich es leider nicht machen. - Das ist zwar überhaupt nicht ökologisch, aber kann ich in dieser Wohnung leider nicht ändern.

Ich würde die Haare und den Kot bei Sonne auf dem Balkon oder im Garten trocknen und mir natürlich nach dem Anfassen von Haaren und Kot meine Unterarme und Hände waschen. Außerdem würde ich häufig lüften und drinnen Lufterfrischer nutzen.

Aber da ich leider weder einen Lehmofen, noch einen Balkon oder Garten habe, kann ich es leider nicht machen.

Nein. Holz Heizungen sind sehr Umwelt schad

Es regeneriert sich erst nach ca.600 Jahren und emittiert JETZT CO2.

Also nicht umweltfreundlich.


Pomophilus  17.08.2024, 23:36

Wächst nicht jedes Jahr neues Holz?

User999333  18.08.2024, 08:12
@Pomophilus

Doch. Aber bis der großeBaum, den du gefällt hast, wieder nachwächst, dauert es.

Pomophilus  18.08.2024, 12:20
@User999333

Aber wenn es um die CO2- Speicherung geht: wird wirklich erst dann wieder.CO2 gespeichert, wenn an derserben Stelle wieder ein Baum steht, der genauso groß ist?

Und was passiert, wenn der Baum sich selbst ünerlassen wird? Wird dann niemals CO2 freigesetzt?

Douka  18.08.2024, 08:16

Ja, das stimmt ungefähr. Man sagt eigentlich: "Damit ein gerodeter tropischer Regenwald wieder ein Urwald wird, dauert es rund 700 Jahre. Und damit ein gerodeter Laub- und Mischwald wieder ein Urwald wird, dauert es etwa 1.000 Jahre."

Hier steht unter anderem, was du über die Regeneration eines Waldes gemeint hast:

https://www.foretprimaire-francishalle.org/de/urwarld-primarwald-westeuropa/ [18. August 2024]

Aber du hast Recht. - Es dauert auf jeden Fall einige Jahrhunderte, bis ein Wald wieder ein Urwald geworden ist, und dass durch die Verbrennung von Holz CO2 emittiert wird.

Außerdem wird durch die Nutzung von Holz ein Ökosystem zerstört, wodurch auch die Biodiversität verringert wird.

User999333  18.08.2024, 08:42
@Douka

Das war ja auch nur ungefähr. Es ist ja von vielen Faktoren abhängig wie die Natur wächst.

Pomophilus  18.08.2024, 10:00
@Douka

Das sind aber doch ganz verschiedene Dinge:

Bis ein gerodeter Urwald sich wieder regeneriert hat, das dauert tatsächlich Jahrhunderte. Meines Wissens in den Tropen sehr viel länger als bei uns, es ist gar nicht wirklich abschätzbar, ob sich je wieder ein Primärwald entwickelt. Bei uns hier kenne ich Wälder an Stellen, an denen im Mittelalter Erz im Tagebau abgebaut wurde, die heute pflanzensoziologisch vollkommen die PNV (potentielle natúrliche Vegetation) abbilden.

Aber wer rodet bei uns Urwäder zur Brennholzgewinnung? Rodungen fanden ibei uns im großen Stil zur Gewinnung von Landwirtschaftsfläche statt, heute gibt es sie noch zB bei Bauprojekten. Brennholz bei uns stammt doch nicht aus der Rodung von Urwäldern, sondern aus der nachhaltigen Nutzung von Wäldern, die schon seit vielen Jahrhunderten bewirtschaftet und damit erhalten werden - auch in ihrer CO2- Speicherfunktion!

Douka  19.08.2024, 09:27
@User999333

Ja, das stimmt. - In der Praxis spielen da natürlich unzählige Faktoren mit rein.

Ich wollte dich auch nicht angreifen, sondern nur unterstützen, in dem ich deine Aussage nochmal mit wissenschaftlich fundierten Fakten ergänzt und belegt habe.

Douka  19.08.2024, 09:47
@Pomophilus

"Bis ein gerodeter Urwald sich wieder regeneriert hat, das dauert tatsächlich Jahrhunderte."

Ja, das ist vollkommen richtig. - Ich freue mich, dass wir hier auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind.

"Meines Wissens in den Tropen sehr viel länger als bei uns, es ist gar nicht wirklich abschätzbar, ob sich je wieder ein Primärwald entwickelt."

Das könnte man meinen, ist aber nicht so. - Tatsächlich geht es im tropischen Regenwald sogar noch schneller als im heimischen Laub- und Mischwald. Im tropischen Regenwald dauert es rund 700 Jahre, bis ein gerodetes Regenwaldareal wieder zu einem Urwald herangewachsen ist. Im heimischen Laub- und Mischwald dagegen dauert es sogar etwa 1.000 Jahre, bis ein gerodetes Areal wieder zu einem Urwald geworden ist. Das liegt daran, dass die Pflanzen des tropischen Regenwaldes unter diesen feucht-warmen Bedingungen das ganze Jahr über wachsen können und das auch noch deutlich schneller, während sie im Laub-und Mischwald nur 5 bis 7 Monate im Jahr wachsen können.

"Brennholz bei uns stammt doch nicht aus der Rodung von Urwäldern, sondern aus der nachhaltigen Nutzung von Wäldern, die schon seit vielen Jahrhunderten bewirtschaftet und damit erhalten werden - auch in ihrer CO2- Speicherfunktion!"

Ja, Brennholz stammt tatsächlich nur von einzelnen, entnommenen Bäumen und in Deutschland werden die Forste auch tatsächlich nachhaltig bewirtschaftet.

Aber mit der Dauer des Heranwachsens eines Urwalds habe ich mich auf die Aussage von User999333 bezogen und ausdrücken wollen, wie langsam die Natur nur reagiert. Deswegen sollten die Menschen ihre Bewirtschaftung auf ein absolut notwendiges Minimum begrenzen.

Pomophilus  19.08.2024, 17:52
@Douka
Ja, Brennholz stammt tatsächlich nur von einzelnen, entnommenen Bäumen und in Deutschland werden die Forste auch tatsächlich nachhaltig bewirtschaftet.

Warum behauptest du dann, dass User, die sich in Bezug auf Brennholz hier bei uns für eine Nutzung von Holz "mit Maß und Ziel"aussprechen, sie wollten sämtliche Wälder weltweit beseitigen? Das impliziert doch ausdrücklich eine nachhaltige Nutzung!

Douka  20.08.2024, 10:11
@Pomophilus

Weil ich "der Mann fürs Große" bin. - Ich sehe immer das große Ganze.

Denn der Geograph ist der Einzige, der das große Ganze sieht. Während sich alle anderen Wissenschaftler - wie Mathematiker, Physiker, Chemiker, Biologen, Mediziner, Historiker, Psychologen, Theologen und Germanisten - in immer konkreteren und immer komplexeren Details verlieren, behält der Geograph den Überblick.

Der Geograph ist wie der Dirigent in einem Orchester. Und die anderen Wissenschaftler sind wie die Musiker. Die Musiker könnten zwar auch ohne den Dirigenten spielen, aber erst durch die Anwesenheit des Dirigenten ergibt sich eine schöne, harmonische Melodie.

Weltweit gibt es leider sehr viele, nur rein wirtschaftlich begründete illegale Holzeinschläge, Abholzungen und Brandrodungen. Diese vernichten Wälder ohne Rücksicht und sind daher aus ökologischer Sicht das Schlimmste, was man machen kann.

Da dies weltweit so oft und in so einem großen Maßstab passiert, gehen die wenigen nachhaltigen Nutzungsmethoden bei so einem globalen Urteil eben unter.

Allerdings geht es auch darum, die ökologische Herangehensweise mehr in den Vordergrund zu rücken, um ökologische Probleme besser lösen zu können.

Ja. Holz ist natürlich und nachhaltig

Das muss man differenziert betrachten.

Grundsätzlich ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und kann folglich entnommen werden, ohne dass der Natur langfristig ein Schaden entsteht.

Fakt ist aber auch, dass der übermäßige Konsum von Holz der Hauptgrund dafür war, warum man überhaupt so Rohstoffe wie Kohle und Öl aus dem Boden buddeln wollte. Es wurde nämlich irgendwann so viel Holz verheizt, dass die Ökosysteme begannen zusammenzubrechen. Mit Holz als Brennstoff kann man also auch Schaden anrichten, wenn man's falsch macht.

Über die Feinstaubbelastung könnte man auch reden, aber das ist auch bei Kohle und Öl ein Problem. Gegen Staub gibt es generell Filter, das ist ein technischer Aufwand, aber lösbar.


Pomophilus  19.08.2024, 20:16

Ja, das ist so etwas wie ein Treppenwitz der Geschichte, dass sich unsere damals, zu Beginn der Industrialisierung und des Bergbaues im großen Stil, total devastierten Wälder dann endlich wieder erholen konnten! Sie waren plötzlich nicht mehr der fast einzige Energie-, insbesondere Brennstofflieferant. Die Kohle und das Öl traten an die Stelle des Holzes!

Leider war die Erholung nicht von ewiger Dauer, heute wenden sich die Auswirkungen der Nutzung dieser Ersatz- Energieträger auch wieder gegen den Wald!

Für mich bleibt das Fazit: Holz kann einen bemessenen Beitrag als umweltfreundlicher Brennstoff leisten. Weder sollte man es überstrapazieren noch verteufeln.

Feinstaub ohne Ende und die CO2 Bilanz wird nur besser, wenn man das Holz erst mal lässt, wo es ist - im lebenden Baum oder zumindest in Bau Materialien, welche Jahrzehnte oder Jahrhunderte überdauern.


Douka  18.08.2024, 09:01

Herzlichen Dank. - Das ist vollkommen richtig.

Außerdem hat die Nutzung von Holz im großen Stil auch riesige Biodiversitätsverluste zur Folge.

CenturyisGone  17.08.2024, 07:39

Welche Alternativen schlägst du vor?

Douka  18.08.2024, 08:59
@CenturyisGone

Haare und Kot.

Diese sammelt man, trocknet sie, legt sie dann in einen Lehmofen und zündet sie darin an.

Auf diese Weise hat man ein vollkommen ökologisches Feuer gemacht.