Ist das Opfer in Schuld (Trigger Gewalt und Missbrau h)?
Ein typisches oftes szenario was ich auch erst wieder im internetx gesehen habe ist, das eine junge Frau mit einen Mann zusammenkommt, wo sich als toxisch herausstellt, aber trotzdem vleibt aus Hoffnung (und offensichtlich weil sie ihn liebt) auch wenn es offenichtlich ist dass die Beziehung nicht gut verläuft.
Daraufhin wacht Sie im Krankenhaus auf, weil sie fast gestorben ist da sich der toxische Partner als gewaltätiger Täter entpuppt. Oft stehen die eltern des partner dann für ihr Kind, auch wenn er ein Täter ist. Nun wird sie in die psyschiche Einrichtung verlegt.Mehr Hintergründe gibt es zu der Handlung nicht, möchte aber zusätzlich darauf hinweisen dass oft narzisstische Partner, toxisch werden können und sind gute manipulierer, wohin solche Fälle passieren.
Häufig ist die Antwort:
"ES ist deine eigene Schuld"
"Sollen Frauen sich halt nicht immer Arschlöcher aussuchen"
"Klingt wie ein You-Problem"
Es gibt immer wieder und sehr oft immer wieder solche Fällen wo eine Person zum Opfer in der Beziehung fällt oder einfach nur toxisch wird.
Wie seht ihr das Ganze?
14 Stimmen
7 Antworten
Selbst schuld? Nein. Das Opfer trifft keine Schuld.
Realistisch gesprochen ist diese, nennen wir es mal "Grundnaivität", aber ein Problem, das diese schreckliche Situation erst ermöglicht hat. Ich versuche das mal mit einem Vergleich zu untermalen.
Nehmen wir an, du hast ein Muttermal, das sich verändert. Das vielleicht sogar juckt und schmerzt und entscheidest dich aber damit nicht zum Arzt zu gehen, mit der Einstellung "Das wird schon" und dann bekommst du zwei Jahre später, die Diagnose Krebs im Endstadium. Bist du dann schuld, dass du Krebs bekommen hast?
Nein. Aber du hättest auch etwas tun können, um das zu verhindern.
Und das zu verstehen ist, finde ich, sehr wichtig, auch aus einer psychologischen Sicht. Du hast vielleicht nicht in der Hand, wie andere Menschen dich behandeln, du hast aber durchaus Kontrolle darüber, in welcher Situation du dich befindest. Du entscheidest dich, dieses Verhalten (aus welchen Gründen auch immer) hinzunehmen, und das ist das Problem.
Das zu verstehen, sich einzugestehen, dass man selbst etwas hätte machen können, damit es nicht so weit kommt, dass man selbst die Kontrolle hat und jederzeit stopp sagen kann, ist wichtig, um sich selbst in Zukunft vor solchen Situationen zu schützen.
Leider wird das oft als Schuldzuweisung missverstanden, was es in keiner Weise ist.
Ich finde da die folgende Metapher immer ganz gut:
Marko macht Urlaub in Rio und zahlt sich am Geldautomaten 1000$ aus um feiern zu gehen. Auf dem Weg ins Hotel wird Marko langweilig und angetrunken will er mit den Einheimischen weiter feiern. Marko weicht also von den typischen Szene- und Touristenlokalen ab und begibt sich in die Favelas. Um die Frauen vor Ort zu beeindrucken zeigt er mal wieviel Geld er dabei hat und erwähnt immer wieder, dass er US-Amerikaner ist und seine Eltern sehr erfolgreich sind.
Am selben Abend wird Marko zusammengeschlagen und ausgeraubt und stirbt fast an den folgen seiner Verletzungen. War es Markos schuld?
Nein, Marko wollte nur Spaß haben und vielleicht ein Rohr verlegen. Er wurde Opfer von brutalster Kriminalität. Dennoch müssen wir ehrlich sein und zugeben, dass Marko sich hätte klüger verhalten können.
Gut Maria ist vielleicht nicht langweilig und sie will auch nicht nur etwas Spaß haben. Maria hat vermutlich in ihrem Leben viel Mist erlebt, der von außen betrachtet vermutlich erklärt warum sie an solche Typen gerät.
Das Resultat ist jedoch das selbe. Beide ignorieren Warnzeichen, beide begeben sich in eine verletzliche und potentiell gefährliche Situation, beide sterben fast als Konsequenz ihres Fehlers und dennoch ist keiner der beiden Schuld, sie sind Opfer und dennoch kann man in beiden Fällen sagen, "Das war nicht die beste Entscheidung"
Das habe ich auch verstanden, aber man muss ja nicht negativ sein..
Was war denn daran negativ? Sollte ich jubeln wenn eine Frau halb totgeprügelt wird?
Wenn man unbedingt vor sich her philosophieren will, kann man auch Marko ein Narrativ bauen, von den Eltern ignoriert, mit 12 ins Internat geschickt, kennt nichts als oberflächliche Beziehungen.
Das sind ebenso traurige Geschichten die das Leben eben schreibt, genauso wie Maria die als Kind von ihrem Vater verlassen wurde und seitdem massiv gestört ist und später im Leben als Resultat immer wieder an solche Typen gerät. Aus Angst wieder verlassen zu werden bleibt sie dann bei den größten Arschlöchern, bis dann sowas passiert.
Wenn du positive feel good Nachrichten lesen willst, ist eine toxische Beziehung in der einer fast stirbt, nicht unbedingt die beste Voraussetzung.
Mir ging es nicht um dem beitrag der negativ war. Ist aber jetzt egal weil es ja rückgängig gemacht wurden ist...mhhhm .
Es gibt Menschen, die neigen wegen der umstände in denen sie aufgewachsen sind, zum Beispiel in einem Gewalt tätigen Haushalt, dazu neigen später in Gewalt tätige Beziehungen zu kommen, auch wenn sie das natürlich nicht wollen. Und Studien zeigen, dass in Gewalt tätigen Beziehungen der Moment der Trennung am gefährlichsten ist, und die Täter dort impulsiv handeln können. Vielleicht war sie sich dessen bewusst.
Es gibt jedoch Warnzeichen. Solche Typen sind häufig Psychopathisch oder narzisstisch veranlagt, gibt darüber Bücher und Dokus wo man darüber aufgeklärt wird, ob die Verhaltensweisen darauf hin deuten, dass der Typ so eine Person ist.
Wie siehst du das bei Menschen die vielleicht diese Warnzeichen nicht mitbekommen oder auch garnicht kennen oder wissen was einen Narzisst oder Psychopathen ausmacht? 🤔
Naiv, bevor man in Beziehungen geht sollte man sich psychologisches Grundwissen aneignen. Gerade weil solche Typen oft gefährlich sind und man nur durch Wissen sich schützen kann. Die meisten sind jung und denken sie hätten schon genug Menschenkenntnisse und da liegt der Fehler.
Es ist immer der selbe Zyklus. Erst kommt das Lovebombing und die spieglung der eigenen Person, so dass man sich eigentlich in sich selber verliebt. Dann wenn man emotional abhängig ist, dann kommt das wahre Gesicht der Person zum Vorschein. Dann wenn man sich distanziert fangen sie wieder mit >Lovebombing an und erzählen dir alles damit du wieder zurück kommst, damit sie wieder genau da fangen wie sie wirklich sind.
Oder sogar schlimmer sie wollen einen töten.
Ich denke nicht dass es Grundwissen ist was solche Kenntnisse betrifft, gibt ja noch viel mehr zu diesen Thema. Aber ich denke halt das ist sehr schwer schon im klaren zu sein was überhaupt der begriff is bzw wie soll man sich das wissen aneignen wenn man z.b erst im Pubertätsalter beispielsweise ist?
Doch es sollte aber Grundwissen sein für dich persönlich. Es gibt so viele Bücher über dieses Thema auch für jugendliche.
Danke ich kenn mich sehr gut genug mit dem thema aus, aber vielleicht hilft es ja paar anderen menschen hier auf gf ❤️🩹
Schuld ist das Opfer natürlich nicht.
Aber wenn sich jemand mehrmals einen gewalttätigen Partner aussucht, ist bei der Person wohl ein Problem der Partnerwahl. Denn, die meisten Leute sind nicht gewalttätig. Man sollte also dann definitiv an der Partnerwahl arbeiten.
Ein Vergleich wäre z.B. wenn du einen schwarzen Kaffe bestellst und er dir zu bitter ist so dass du ihn garnicht trinken willst, dann sollte man vielleicht anstatt jedes Mal schwarzen Kaffe zu bestellen, mal einen anderen Kaffee bestellen. Man ist nicht schuld dass der Kaffee bitter ist, aber vielleicht sollte man sich keinen bitteren Kaffee holen...
Sicher sind viele Menschen nicht gewalttätig, finde aber persönlich dass Jeder Menschen zu Gewalt zugreifen kann oder sich dazu entwickelt gewaltätig zu sein. Wie sehen Sie das?
Naja weiss nicht ob das ein vergleich ist...😅