Ist das normal
Hallo zusammen, ich bin 40 Jahre alt und weiblich, und mein Leben ist von vielen Herausforderungen geprägt.
Dazu gehören eine Lernbehinderung, eine leichte geistige Beeinträchtigung, eine körperliche Behinderung sowie eine psychische Erkrankung, die sich in Form von Magersucht und Depression zeigt.
Zudem bin ich kleinwüchsig und habe leider auch körperliche Einschränkungen, einschließlich einer Gehbehinderung.
Eine eigene Wohnung kann ich mir nicht leisten, da ich keine Ausbildung und keinen Beruf habe.
20 Jahre lang war ich in einer Behindertenwerkstätte tätig.
Seit dem 1. Oktober 2023 erhalte ich eine geringe Erwerbsminderungsrente, die nicht ausreicht, um meinen Lebensunterhalt zu decken.
Ich habe keine reguläre Schule besucht, sondern lediglich eine Förderschule und habe keinen Hauptschulabschluss.
In vielerlei Hinsicht fühle ich mich eingeschränkt.
Es fällt mir schwer, alltägliche Dinge zu erledigen:
Ich kann nicht kochen oder backen, keine Wäsche waschen und nicht einkaufen gehen.
Das Lesen der Uhr sowie das richtige Schreiben und Rechnen bereiten mir Schwierigkeiten.
Auch beim Ausfüllen von Kontoauszügen habe ich Probleme.
Ich weiß nicht, wie man Verträge abschließt oder kündigt.
Ich kann mir viele Dinge nicht merken und vergesse oft viel.
Oft verstehe ich nicht alles, was um mich herum passiert oder was andere von mir wollen.
Ich mache mir Sorgen um die Zukunft, insbesondere darüber, was geschehen wird, wenn meine Eltern nicht mehr da sind.
Ich befürchte, allein zu sein, ohne Unterstützung oder Hilfe, und möglicherweise auf der Straße leben zu müssen, da ich mir nichts leisten kann.
Ich denke, dass ich wohl auch nichts erben werde, nicht einmal meinen Pflichtteil, da alles meinen vier geldgierigen Cousins, den Kindern meines verstorbenen Onkels, zustehen wird.
Es scheint, als würde mein Vater die vier Cousins mehr schätzen als mich, da sie etwas im Leben erreicht haben, während ich mich oft minderwertig fühle.
Selbst wenn ich etwas erben würde, würde ich wahrscheinlich in ein Wohnheim oder eine WG müssen, und das gesamte Erbe würde vom Bezirk einkassiert werden, sodass ich von dem Geld nichts sehen würde.
Deshalb erhalten meine geldgierigen Cousins das Erbe, da bleibt es wenigstens in der Familie, und sie freuen sich und sind glücklich.
Ich kann mir das Haus sowieso nicht leisten, also wird es verkauft oder meine Cousins bekommen es.
Ich bekomme nichts, und die Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu haben, ist für mich ebenfalls nicht gegeben, da ich mir das nicht leisten kann.
Das bedeutet für mich, dass ich entweder auf der Straße leben oder in ein Behindertenheim gehen muss.
Ich werde entmutigt und befürchte, dass ich einen Vormund oder einen gesetzlichen Betreuer brauche, weil ich mit vielen Dingen überfordert bin und oft nicht verstehe, was von mir erwartet wird.
Die Kommunikation mit anderen Menschen fällt mir schwer.
Ich habe keine eigene Meinung und kann keine eigenen Entscheidungen treffen.
Ich habe keinen eigenen Willen.
Ich führe leider kein normales Leben und bin kein eigenständiger Mensch.
Ich muss für alles Rechenschaft ablegen und meinen Eltern gehorchen.
Es ist so, dass ich alles tun muss, was meine Eltern wollen, und auch das essen muss, was sie mir vorschlagen.
Ich habe keine sozialen Kontakte, keine Freunde und keine Bekannten.
Ich habe keinen Freund, keine eigene Familie und keine Kinder.
Und jetzt möchte ich das auch nicht mehr. Ich habe mich schon lange aufgegeben, da ich denke, dass es besser für mich ist, ohne Kontakte und ohne Freunde oder Bekannte zu bleiben.
Ich komme mit niemandem klar, und die anderen kommen nicht mit mir klar.
Ich weiß nicht, warum das so ist.
Vielleicht habe ich einen schlechten Charakter oder bin wirklich ein böser und hinterhältiger Mensch, wie die Leute in der Behindertenwerkstätte sagen.
Immer wenn ich mit jemand anderem privaten Kontakt hatte, hat es nicht lange gedauert, bis es wieder zu Ärger, Stress oder Streit kam.
Daher muss ich wohl alleine bleiben.
Das ist für mich und alle anderen das Beste.
Außerdem darf ich von meinen Eltern auch nichts, was für andere (behinderte) Menschen erlaubt ist.
Das, was für andere Menschen normal ist, ist für mich verboten.
Deshalb ist es vielleicht besser, keine sozialen Kontakte, Freunde oder Bekannte zu haben.
Ich bin oft neidisch und eifersüchtig auf andere Menschen, weil sie mehr Freiraum haben, mehr Geschenke bekommen und all das, was sie sich wünschen können.
Ich hingegen bekomme nichts und darf von meinen Eltern nichts.
Was soll ich tun?
Ist das normal dass Eltern ihr behindertes Kind so behandelt ?
6 Stimmen
Bist du das einzige Kind deiner Eltern?
Ja ich bin das einzige Kind von meinen Eltern
7 Antworten
Es tut mir leid zu hören, dass du dich in dieser schwierigen Situation befindest. Es ist verständlich, dass du dich überfordert und isoliert fühlst und dass du dir Sorgen um deine Zukunft machst.
Es gibt einige Punkte, die du in Betracht ziehen könntest:
Professionelle Unterstützung: Es wäre sinnvoll, mit einem Psychologen oder einem Sozialarbeiter zu sprechen, der sich mit den Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen auskennt. Sie können dir helfen, deinen emotionalen Stress zu bewältigen und möglicherweise auch Wege finden, dir Unterstützung zu bieten.
Selbsthilfegruppen: Der Beitritt zu einer Selbsthilfegruppe kann eine Möglichkeit sein, um mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen in Kontakt zu treten. Dies könnte dir helfen, dich weniger allein zu fühlen und positive soziale Interaktionen zu fördern.
Soziale Dienste: Informiere dich über die Sozialdienste in deiner Region, die Menschen mit Behinderungen unterstützen. Sie können dir helfen, Ressourcen zu finden, die dir in deinem Alltag und in der Bewältigung deiner Ängste helfen.
Lebenskompetenzen erlernen: Es gibt Programme, die Menschen helfen, Lebenskompetenzen zu entwickeln, wie Kochen, Haushaltsführung und Finanzmanagement. Diese Fähigkeiten könnten dir helfen, mehr Unabhängigkeit zu erlangen.
Ändern der Denkweise: Versuche, negative Gedanken über dich selbst zu hinterfragen. Es ist wichtig, dich nicht von dem, was andere über dich sagen, definieren zu lassen. Jeder Mensch hat seinen eigenen Wert und seine eigenen Stärken.
Offene Kommunikation mit den Eltern: Falls möglich, könntest du versuchen, deine Sorgen und Wünsche mit deinen Eltern zu besprechen. Manchmal hilft ein offenes Gespräch, Missverständnisse zu klären.
Es ist nicht „normal“, dass Eltern ihr Kind schlecht behandeln oder einschränken, vor allem nicht in einer Weise, die emotionale und soziale Isolation verursacht. Du hast das Recht, Unterstützung zu verlangen und nach Wegen zu suchen, die dir ein erfüllteres Leben ermöglichen.
Es ist wichtig, dass du dich nicht aufgibst und nach Unterstützung suchst. Es gibt Menschen und Organisationen, die dir helfen können, auch in herausfordernden Lebenslagen.
Alle Menschen, auch solche mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Sobald man volljährig ist, haben darüber hinaus die Eltern kein Recht mehr, über ihre Kinder zu bestimmen und ihnen Vorschriften zu machen.
Du schreibst von vielen Dingen, die du nicht eigenständig schaffen würdest.
Anscheinend kannst du jedoch trotz deiner geringen formalen schulischen Bildung (Förderschulbesuch, kein Hauptschulabschluss) einen Text in einem fehlerfreien Deutsch in gehobener Ausdrucksweise mit geschliffenen Formulierungen produzieren.
Mich interessiert, wie du es geschafft hast, dir diese Fähigkeit anzueignen.
Beantrage bei Gericht eine Betreuung für Dich. Die helfen Dir und beraten Dich. Du bekommst zusätzlich zur Rente noch Grundsicherung, wenn es nicht reicht und Du kannst auch weiterhin in einer WFBM arbeiten, das erhöht Deine Rente. Zieh in eine BehindertenWG, Betreutes Wohnen, da bekommst Du Hilfe im Alltag. Wenn Du kooperierst und nicht beratungsrestent bist, muss Dein Leben so schlecht nicht sein. Ich kenne viele in Deiner Situation, die mit ihrem Leben trotz aller Probleme zurecht kommen.
Was willst du von deinem Onkel erben? 50% bekommt seine Frau und die anderen 50% seine Kinder. Als Ersatz für die Kinder können die Eltern von deinem Onkel sein, wenn kein Testament besteht. Davon ist aber während der Ehe angeschaffte Sachen und Ersparnis schon zu 50% ohnehin der Ehefrau. Also werden nur die 50% aufgeteilt.
Wenn du nicht unter Betreuung stehst, sei froh, dass du nicht für die Kosten vom Betreuer aufkommen musst. Nach Gericht bist du ab 5000€ vermögend und musst den Betreuer selbst zahlen, den du zugewiesen bekommst. Das hatte ich 2 Jahre wo ich den Schlaganfall hatte. Den musste ich mit dieser Begründung selbst zahlen.
Freunde brauchst du immer und in deiner Verzweiflung siehst du, dass du Freunde brauchst, die dir helfen. Du nervst nicht und bist auch psychisch deren Hilfe, für andere da sein zu können.
Wer sagt, dass du ein böser Mensch wärst, in der Behindertenwerkstatt? Dort darf es niemand zu dir sagen.
Wenn deine Eltern als Betreuer eingetragen sind, musst du dich an das zuständige Amtsgericht wenden. Die können dir dann einen anderen Betreuer zuweisen.
Cindarella? das klingt nach dir. Du musst das beste draus machen. Und die Eltern sind vielleicht auch manchmal etwas überfordert.