Hatte jemand das auch so erlebt als man anfing weniger zu arbeiten und mehr Zeit für sich hatte?

So ähnlich 47%
Nein das war bei mir nicht so 40%
So erging es mir auch 13%
.... 0%

15 Stimmen

4 Antworten

So ähnlich

Ich kenne jedenfalls solche Phasen, wo ich mich dann richtig zwingen muss, Strukturen aufrecht zu halten und nicht total zu versumpfen. Die Lockdowns während Corona waren trotz Arbeit im Home Office diesbezüglich sehr heftig.

Falls wieder solche Phasen kommen: Setz dir jeden Tag irgendwelche To Dos und wenn es nur ein konsequentes Bewegungsprogramm ist.

Habe ich zum Glück noch nie erlebt, kann ich aber zu 100 Prozent nachvollziehen.

Der Mensch braucht das Gefühl, eine Aufgabe zu haben und gebraucht zu werden.

Umso mehr, wenn es direkt nach einer Berufsausbildung und/ oder in jungen Jahren ist. Schon Rentner tun sich teils schwer mit dem Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Und die könnten sich sagen, "ich habe ja über 40 Jahre lang genug für die Gesellschaft getan, jetzt darf ich mich auch man ausruhen."

Für jemanden, der gerade eine Ausbildung abgeschlossen hat und jetzt sozusagen die Bühne betritt und sagt: "So, da bin ich. Wer will mich haben?", ist es natürlich umso schlimmer, wenn da keine Antwort kommt, bzw. überall nur ein ein "sorry, aber ich brauche dich gerade nicht, versuche es mal woanders."

Manche trifft es besonders hart: "Du bist überqualifiziert. Dir müssten wir zu viel bezahlen. Tut und leid." Habe ich auch schon zwei-, dreimal von Leuten gehört, denen es bei der Jobsuche so ging.

Das ist ein Schlag ins Gesicht eines motivierten, jungen Menschen. Dass es je nach Qualifikation nicht so außergewöhnlich ist, länger nach einen Job zu suchen und auch andere ähnlich trifft, hilft da persönlich wenig.

Der Sinn von Tagesstrukturen geht da schnell verloren. Wozu früh aufstehen? Wozu duschen, Zähne putzen und was ordentliches anziehen? Wozu vor die Tür gehen?

Da ist die Gefahr von Depressionen groß, was dann schnell in einem Teufelskreis endet: Depressiv nicht arbeitsfähig - ohne Job in Depressionen.

Also für mich absolut nachvollziehbar, auch wenn ich Gott sei Dank mein Leben lang von solchen Phasen verschont blieb.

So ähnlich

Ich hatte ne miserable kindheit voller gewalt und dann ist die freundin die schwanger war abgehaun mit ca 21.

Ansich dachte ich alles wäre okay. Aber diese Trennung hat meine Vergangenheit hochgeholt.

Ich verlor meinen Job und fand ansich auch immer neue jobs. ALlerdings hat NICHTS davon funktioniert.

Über jahre verlor ich einen job nach dem anderen.

Ich war einfach nichtmehr fähig zu funktionieren. Es ging nicht. War dann eine lange zeit krankgeschrieben und da vegetierte ich regelrecht vor mich hin.

Therapie brachte nix weil die ärzte die ich erwischte nicht die richtigen waren.

Als ich dann kurz vor dem Wahnsinn stand... hab ich mich selbst eingewiesen.

Und voila. Ich bin nach ein paar Wochen wieder rausgekommen und war besser als je zuvor.

DANN legte ich einen Kickstart hin in allen bereichen. Beruflich und eben auch privat.

Mich selbst einweisen hätte ich eventuell früher machen sollen.... Aber gut. Ich wusste es nicht besser. Dachte immer dass ich es schon irgendwie hinbekomme aber wie gesagt ging es einfach nicht alleine.

Nein das war bei mir nicht so

Nach der Ausbildung wurde ich übernommen und habe Jahre Vollzeit gearbeitet, bis ich Mutter wurde und in Elternzeit ging. Struktur zu halten fällt mir nicht schwer, aber ich war auch nie gleichzeitig alleine und arbeitslos.