Gibt es eine Empathielücke für Männer?
Mangelndes Mitgefühl für Männer ist weltweit nachgewiesen.
Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass sowohl Frauen als auch Männer Frauen positivere Eigenschaften zumessen als Männern (z.B. Eagly / Mladcinic 1994), dass das Leiden von Frauen größere Sorge hervorruft als das Leiden von Männern (S. 137), eher eine Politik unterstützt wird, die Frauen begünstigt, und Frauen parteiischer für das eigene Geschlecht sind.
Bereits 1976 hat eine Studie (Condry) diese Empathielücke nachgewiesen, indem Probanden der Film eines neun Monate alten Babys gezeigt und der einen Hälfte erzählt wurde, es handele sich dabei um einen Jungen, der anderen, es handele sich um ein Mädchen. Das weinende Kind wurde häufiger als „verängstigt“ beschrieben, wenn die Probanden glaubten, es handele sich um ein Mädchen, dem angeblichen Jungen wurde hingegen zumeist „Wut“ unterstellt.
Eine aktuelle Studie aus diesem Jahr , bei der die Teilnehmer eines Experiments Arbeitssequenzen von Menschen, die angeblich unterschiedlich entlohnt wurden, bewerten und gegebenenfalls die Entlohnung umverteilen sollten, hat gezeigt, dass Menschen, insbesondere Frauen, weitaus eher bereit sind, Entlohnung Richtung Frauen umzuverteilen und zu unterstellen, dass das System ihnen gegenüber irgendwie ungerecht sei, während sie bei Männern davon ausgehen, dass die schlechtere Entlohnung eine Folge ihrer schlechteren Arbeitsleistung ist.
Mit einem Satz: Es besteht eine allgemeine Voreingenommenheit gegenüber Männern, die dazu beiträgt, dass ihnen Mitgefühl verweigert wird. Versuche, mit den Methoden des Straßentheathers zu testen, inwieweit Passanten bereit sind, Menschen zu helfen, die scheinbar von Gewalt bedroht sind, je nachdem, ob es sich bei den Opfern um Frauen oder Männer handelt, bestätigen diese Studien.
Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Männer an ihren Problemen selbst schuld sind, während der soziale Kontext bei ihnen ausgeblendet wird. Laut einer Studie der Universität Exeter sind darüber hinaus Menschen, die sich als Feministen verstehen, besonders leicht bereit, in einem hypothetischen Dilemma Männer zu opfern.
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6 Antworten
So wenige Experimente sind so eng begrenzt in ihrer Aussagefähigkeit, dass sie keine zureichende Begründung für diese Art Empathielücke darstellen.
Natürlich kenne ich die oft wenig empathische Kurz-Aussage "Männer!", die im Grunde schon alles sagt. (Kein allzu deutlicher Ausdruck für Empathie.) Aber wie sehr sich Frauen Gedanken darüber machen, weshalb ein Mann so reagiert, wie er reagiert, und wie sich bemühen, ihm das Leben leichter zu machen, ist schon eindrucksvoll, auch wenn im Zuge der Emanzipation einiges weniger akzeptiert wird, als es früher üblich war.
Natürlich wäre mehr Empathie fast überall wünschenswert. Aber dass gerade Männer zu wenig Empathie erführen ... Man höre sich nur an, was Frauen über Frauen sagen. Ein Überschuss an Empathie ist auch da nicht gegeben.
Quatsch, männer sind meistens in Machtpositonen. Ihnen wird auch öfter geglaubt, selbst wenn sie gewalttätig oder stalker sind. Dann bekommen sie recht zugesprochen, weil die frau würde ja übertreiben.
Ich war mit der Vorverurteilung als geschiedener Vater konfrontiert, seitens SozialarbeiterInnen, PsychologinInnen und BeamtInnen. Mit wurde Unterschlagung von Unterhalt unterstellt obwohl ich über dem gesetzlichen Soll zahlte, mit wurden Bindungsdefizite unterstellt, obwohl ich sehr engagiert in der Beziehungspflege zu meinen Kindern bin, mit wurde Unselbstständigkeit unterstellt obwohl ich zu diesem Zeitpunkt beruflich bereits sehr erfolgreich war und stets gut gesorgt hatte für meine Familie. Von Ausnahmen kann ich persönlich daher nicht mehr erzählen. Im entsprechenden Umfeld zur passenden Situation hältst du als Mann besser die Klappe.
Danke für die Anregung, werde ich recherchieren. Man kann es sich auch schwer vorstellen, wenn man es nicht persönlich oder im vertrauten Umfeld erlebt hat. Ich sage immer in der Community, klar wird es den Schläger geben, den Alkoholiker, den Spieler, nur wir alle, geschiedenen Väter in meinem sozialen und beruflichen Umfeld, sind fürsorgliche, um Kindeswohl bemühte, aktive Väter, die noch dazu mit dem gesellschaftlichen Stigmata, der emotionalen Bürde der Kindstrennung und dem Wiederaufbau der persönlichen Existenz ringen. Für mich sind das alles Helden.
Wie oft habe ich das Wort Kindeswohlgefährdung gehört
Norbert Kuss, der Mann tut mir leid. Zu meiner Schande höre ich noch dazu diesen Fall zum ersten Mal.
Das emotional schlimmste ist, wenn man sich zu seinem eigenen Wohl gegen seine Kinder entscheiden muss. Ich hatte selbst bereits so eine Situation in der ich eine persönliche Grenze ziehen musste und dabei Zeit mit den Kindern als Einsatz auf den Tisch legte. Die Mär von der unschuldigen, armen Alleinerziehenden ist und bleibt für mich eine Mär.
Man sollte sich bei Gerichtsgutachtern es sich vorbehalten sich die Gutachten des Beurteilers in den verschiedenen Prozessen anschauen und bei Bedarf einen Befangenheitsantrag zu stellen ,wenn da eine Tendenz zu erkennen ist
Ich arbeite in der Technik. Jedes Gutachen ist selbst in solch strikt definierten Bereichen bei entsprechender Fachkenntnis tendenziös. Wenn schon nicht im Kern, dann jedenfalls in einzelnen Graden.
Alle diese Fragestellungen und Untersuchungen machen den Unterschied zwischen den Geschlechtern meines Erachtens nur größer.
Ob Menschen mehr oder weniger Empathie entgegen gebracht wird, oder entgegen bringen können, muss überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun haben. Es könnte auch ganz einfach dem Individuum zugeschrieben werden.
Geschlechtsspezifische Unterschiede zu suchen und darauf umzureiten vergrößert nur den Abstand.
Gleichberechtigung wird auch nicht dadurch erreicht, dass Gesetze geschlechtsspezifisch formuliert werden (z.B. Exhibitionismus nur bei nackten Männern, Gewaltschutz nur für Frauen).
Denkt um. Denkt menschlich, nicht geschlechtsspezifisch.
Verstehe zwar nicht wieso man eine Frage stellt, das mit einer Umfrage verknüpft und dazu dann noch die Antwort, aber auch Belege dafür präsentiert eben dafür das es so ist. Aber gut... stimme ich zu, das es das gibt. Aber im Grunde gibt es generell Empathielücken egal welchen Geschlechts oder sonst was. Da ist die mangelnde Empathie die man Männern entgegenbringt, eben weil sie ja MÄNNER sind, kein wirklich primäres Problem.
Ich meine... wenn man generell wenig Empathie mitbringt, dann macht das mangelnde Mitgefühl gegenüber Männern, jetzt auch keine Schlagzeilen mehr.
Ja kenne ich meine Tante war 45 J Sozialarbeiterin im Jugendamt ich habe so manchen Mann über die Wupper gehen sehen .Du bist definitiv kein Einzelfall es kommt immer auf die Sozialarbeiterin wie die gegenüber Männer eingestellt ist. Das Umgangsrecht wurde von Frauen auch immer torpediert zu den Terminen war das Kind immer krank . Im Justizskandal von Norbert Kuss war eine Gutachterin der Dem Hauptfeldwebel das Genick brach mit ihrem Gutachten . Einfach mal nach den Fall Norbert Kuss googeln.